FDF DachNews - Ausgabe 3/2017
H 30846 NR. 3/2017 23. JG. KOSTENLOS N EWS www.dbh-daemmstoffe.com www.fdf-dach.de www.phd.pl VERLAG SCHENSINA Nach Jahren rückläufiger und (zu) stark ein- gebrochener Bautätigkeit befindet sich der Wohnungsneubau in Deutschland seit 2010 wieder im Aufwind. Im vergangenen Jahr wurden 278.000 Wohnungen neu errichtet, ein Anstieg von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wie LBS Research mitteilt, sei der Wohnungsbau damit quantitativ auf dem richtigen Weg, um perspektivisch die Woh- nungsmarktsituation zu entspannen. Aller- dings sei er noch weit entfernt vom tatsäch- lichen Neubaubedarf, der auf 350.000 bis 400.000 Wohnungen pro Jahr geschätzt wird. Dass Deutschland bei der Bautätigkeit noch „Luft nach oben“ habe, verdeutliche auch der Blick über die Grenzen. Wie LBS Research auf der Grundlage aktu- eller statistischer Daten und Informationen von Euroconstruct (ein europäisches For- schungs- und Beratungsnetzwerk) mitteilt, liegt Deutschland mit einer Fertigstellungs- quote von 3,2 Wohnungen pro 1.000 Ein- wohner nunmehr im europäischen Mittelfeld der 19 Euroconstruct-Länder. Viele Jahre bil- dete die Bundesrepublik mit einer Quote von unter 2 das Schlusslicht in Europa. Wie die LBS-Experten hervorheben, zeige der Blick über die Grenzen, dass in vielen So viel baut Europa: Deutschland im Mittelfeld Ein Kirchendach in Köln brauchte wegen Korrosionsschäden eine Dachsanierung. Seite 18 D ACH Hat das Dachhandwerk die Nachwuchs- ausbildung zu lange schludern lassen? Weiterhin sind die Ausbildungszahlen im Sinkflug, obwohl die Nachfrage nach Fachkräften steigt. Ein neues Kon- zept der Aktion Dach soll helfen. “Wir haben in den letzten 5 bis 10 Jahren Ver- säumnisse im Bereich der Ausbildung in der Branche gehabt. Es ist höchste Zeit gegenzusteu- ern”, erklärt ZVDH-Geschäftsführer Guido Van- dervelt im Exklusiv-Interview unserer Zeitung. Zuletzt lagen die Ausbildungszahlen der Dach- decker bei rund 6.600 Nachwuchskräften. Ein erneuter Rückgang zum Vorjahr von knapp fünf Prozent. Dabei lagen die Zahlen vor 20 Jahren noch mehr als doppelt so hoch. Mit der Dialog- plattform www.dachdeckerdeinberuf.de will die ‘Aktion Dach’ nun eine neue Ansprache zur Ver- fügung stellen. Lesen Sie dazu das Interview auf den Seiten 2 und 3. Außerdem lesen Sie in dieser Ausgabe wieder jede Menge über neue Produkte und inspirieren- de Bauprojekte. Unser Titelbild zeigt den spek- takulären Bau des Kulturzentrums im italieni- schen Verbania am Ufer des Lago Maggiore. Wie die Titanzinkfassade umgesetzt wurde, lesen Sie auf Seite 12. Großer Wandplaner: Dieser Ausgabe liegt der Kalender für 2018 bei. Foto: Umicore Fertig gestellte Wohnungen je 1.000 Einwohner Quelle: Euroconstruct /ifo/LBS Research Ungarn Spanien Portugal Dachbau: Energieeffizienz und Schallschutz: Der Neubau der Ölmühle in Sindelfingen punk- tet im Dachgeschoss vor allem mit neuen Dachfenstern von Roto. Seite 7 Dachsanierung für das Schloss der Dich- terin: Teile des Heimatschlosses von Anet- te von Droste Hülshoff wurden von einem ortsansässigen Dachhandwerksbetrieb mit Ziegeln von Nelskamp saniert. Seite 10. PU-Dämmung als Unterdeckung: So erfül- len Sie die geforderten Zusatzanforderun- gen richtig. Seite 15 Management: So werden Sie schlagfertiger. Manage- menttrainer Gero Teufert erklärt, wie Sie verbale Attacken kontern und auch aus schwierigen Gesprächen mit Kunden und Kollegen als Sieger hervorgehen. Seite 5 Digitalisierung: Was bringt der Dach- Daten-Pool? Was Handwerker jetzt wissen müssen, um zu profitieren. Seite 18 Branche: Startup 1893: Die Dörken AG feierte ihr 125-jähriges Jubiläum. Gestartet 1893 mit Lacken und Rostschutzfarben kennen Dachdecker heute vor allem “Delta-Bah- nen & Co.”. Seite 4. Zur Person: Christian Sälzer ist Geschäfts- führer der DBH Dämmstoffvertriebsgruppe. Im DachNews Fragebogen stellt sich der Großhandelsmanager vor. Seite 19 Mehr Ausbildung am Dach? europäischen Ländern – bezogen auf die Bevölkerungszahl – immer noch deutlich mehr gebaut wird als in der wirtschaftsstärksten Volkswirtschaft Europas. So lag 2016 die Woh- nungsbauintensität in Polen und Belgien fast um ein Drittel, in Frankreich und Schweden um fast zwei Drittel und in der Schweiz und Norwegen um das Doppelte höher als hierzu- lande. Drei Wohnungen pro 1.000 Einwohner und mehr seien eher als „normal“ einzustu- fen, wie z. B. auch in den Niederlanden, das Deutschland mit einer Quote von 3,7 weiter- hin übertrifft, so die Experten der LBS. Leicht unter der „Norm“ mit einer Woh- nungsbauintensität zwischen 2,9 und 2,5 lie- gen Irland, die Slowakei, Dänemark und Großbritannien. Dies reiche dort jedoch aus, um den Ersatzbedarf zu decken und den Wohnungsbestand nicht allzu sehr altern zu lassen. Deutlich weniger als 2 Wohnungen pro 1.000 Einwohner wur- den in den von der Finanz- und Staats- schuldenkrise besonders betroffenen Ländern Italien und Spanien fertigge- stellt. Das Schlusslicht bildete 2016 Portugal mit einer Quote von 0,6. Die Forscher warfen zugleich einen Blick in die Zukunft. Nach dieser Prognose dürften 2017 die Neubauzahlen (einschließlich genehmigungspflichtige Um- undAusbauten und neu errichtete Wohnungen in Nicht- wohngebäuden) hierzulande weiter anstei- gen, und zwar um 13 Prozent auf 315.000 neu gebaute Wohnungen, auf 3,3 fertigge- stellte Wohnungen pro 1.000 Einwohner stei- gen. Am europäischen Ranking würde dies allerdings nichts ändern.
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