FDF DachNews - Ausgabe 3/2020

N EWS D ACH 3/20 21 20 SANIERUNG Denkmalschutz trifft Wohnqualität Wohnraum ist heute vielerorts schwer zu fin- den. Wo auch Bauland Mangelware ist, erweist sich ein Dachgeschossausbau oder eine Auf- stockung als Maßnahme der Wahl. Steht ein Gebäude unter Denkmalschutz, ist eine Aufsto- ckung in der Regel nicht möglich. Allerdings lässt sich auch hier durch einen Dachausbau neuer Wohnraum schaffen. Aufsparrendämmung genehmigt So auch bei einem Mehrfamilienhaus in Hers- bruck, das zwischen 1840 und 1870 gebaut worden war. BeimAusbau der beiden Dachge- schosse musste der Eigentümer den Denkmal- schutz und einen Brandschutzbeauftragten mit ins Boot holen, da das Haus in die Gebäude- klasse 4 eingestuft ist. Besitzer blieb bei bewährter Kombination Der Bauherr entschied sich für LINITHERM PAL N+F Aufsparrendämmung, λD 0,022 (WLS 023) bei sehr gutem U-Wert und niedri- gem Bauteilquerschnitt. Mit der zum System gehörenden L+D-Folie lässt sich sauber und schnell die luftdichte Ebene unter der Däm- mung herstellen. Hinzu kommt, dass sich der PU-Dämmstoff problemlos mit üblichen Holzbearbeitungs- werkzeugen zuschneiden lässt und dass man die mit einem Nut- und Federsystem versehe- Bei der Sanierung des Wohnhauses in Hersbruck wird deutlich, wie sich unter Verwendung eines effizienten Dämmstoffs ein guter Kom- promiss zwischen Denkmalschutzvorgaben und Wohnqualität erzie- len lässt. So lässt sich auch in einem alten Stadtkern zusätzlicher Wohnraum durch einen Dachausbau schaffen, ohne dem historischen Stadtbild zu schaden. Dies durchaus in hoher Wohnqualität. nen Plattenabschnitte an Kehlen einfach wen- den und auf der anderen Seite weiterverlegen kann. Beides Verarbeitungsqualitäten, die in Hers- bruck durchaus ins Gewicht fielen: Zum einen hatte man es bei dem in einer Kurve liegenden Haus mit einem asymmetrischen Dach zu tun, musste also am Dachrand viele Platten imWin- kel zuschneiden. Zum anderen befindet sich auf der vorderen Traufseite des Hauses ein Dacher- ker mit Satteldach. Am Schnittpunkt mit der Hautpdachfläche gibt es zwei Kehlen, an denen man die Dämmplatten wenden musste. "Ins Gewicht" fällt bei einem Altbau auch die geringe Rohdichte von PU-Hartschaum (33 kg/m³). Sie führt zu leichten Dämmelementen, die nicht nur gut zu transportieren und zu ver- legen sind, sondern die historische Konstruk- tion auch weniger belasten als schwerere Dämmstoffe. Viel Komfort bei schlankem Querschnitt Da es bei Sanierungen unter Denkmalschutz immer auch darum geht, die Proportionen des bestehenden Dachs möglichst zu erhalten, sind der Dämmstärke in der Regel enge Grenzen gesetzt. Denkmalgeschützte Gebäude müssen deshalb auch nach der Sanierung nicht den Anforderungen der EnEV entsprechen. Ande- rerseits stellt sich bei bewohnten Gebäuden immer die Frage nach dem Wohnkomfort. In Hersbruck hatte das Denkmalamt zwar kei- ne Maximalstärke für die Dämmung vorgege- ben, aber durch das historische Erscheinungs- bild war man dennoch limitiert: Nur mit einem schlanken Dachaufbau ließ sich der Traufan- schluss auf der Vorderseite des Hauses so gestalten, dass die Veränderung nicht ins Auge fiel. Unter den Dämmelementen befindet sich die L+D-Folie als luftdichte Ebene, so dass man auch bauphysikalisch auf der sicheren Seite ist. Unter den gegebenen Umständen kam die Effi- zienz des PU-Dämmstoffs optimal zum Tra- gen: Die 120 mm starke Dämmung, ermöglicht nicht nur einen schlanken Dachaufbau, son- dern auch ein komfortables Raumklima in den neuen Wohnungen. Die LINITHERM PAL N+F Dämmelemente bieten in dieser Stärke schon für sich allein genommen einen U-Wert von 0,18 W/m²K und – bei der steilen Dach- neigung besonders wichtig – einen wirkungs- vollen sommerlichen Wärmeschutz. Größere Gauben waren tabu In Hersbruck befanden sich vor der Sanierung schlichte Schleppgauben auf dem Hausdach, und genau solche Schleppgauben schrieb der Denkmalschutz auch für den Dachausbau vor. Als Vorteil erwies sich aber auch hier die hohe Effizienz des Dämmstoffs: Die Gauben beste- hen aus mit PU gedämmten und beidseitig mit Holzwerkstoffplatten beplankten Sandwichele- menten und verbinden eine hohe Dämmwir- kung mit schlankem Bauteilquerschnitt. Damit sorgen die Gauben als passende Ergän- zung zum effizient gedämmten Dach für eine hohe Wohnqualität, ohne von der Optik der historischen Vorläufer abzuweichen. Die Breite der Gauben war auf eine Sparrenlage limitiert, Auswechslungen für breitere Gauben waren also tabu. Vorfertigung ermöglicht schnelle Montage Die Montage der Gauben war denkbar einfach: Die Bauteile wurden von Linzmeier geplant, vorgefertigt und geliefert, dort zur fertigen Gaube zusammengesetzt, und mit dem Kran aufs Dach gehoben. Prinzipiell ist auch ein Zusammenbau auf dem Dach möglich. Auf dem Dach wurden die Gauben passgenau auf ein Lagerholz aufgesetzt, das auf den Spar- ren befestigt worden war. Die L+D-Folie ver- läuft unter diesem Auflagerholz. Nach der Montage wurde sie von innen mit den Gauben- wänden verklebt, um den luftdichten Anschluss herzustellen. Natürlich, nachhaltig, für ewig: ERLUS Tondachziegel, aus dem 250 Millionen Jahre alten Teistunger Buntsandstein, sind ein natürliches Bauprodukt für Generationen. Im Jahr 2001 hat ERLUS das ehemalige Ziegelwerk Bernhard mit dem Rohstoffvor- kommen im thüringischen Teistungen gekauft und die Produktionsstätte 2009 für die Dachziegelproduktion umgebaut. Rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbei- ten dort und setzen die traditionelle Ziegel- produktion der Region fort. Unter demMotto „Für ewig dein!“ (www.fuer- ewig-dein.de) präsentiert ERLUS seinen Standort Teistungen in Thüringen und die Dachziegel, die dort aus dem 250 Millionen Jahre alten Mittleren Buntsandstein gefertigt werden. Durch das aufwändige Aufbereitungs- und Fertigungsverfahren entstehen aus dem lokalen Rohstoff Dachziegel von besonderer Qualität und feiner, keramischer Oberfläche. Diese Tondachziegel überdauern Generatio- nen. Wer sein Steildach damit eindeckt, ent- scheidet sich bewusst nachhaltig: für ein natür- liches, langlebiges, ressourcenschonendes und vor allem wartungsfreies Dach. Für ewig dein! ERLUS greift damit das globale Thema Nach- haltigkeit auf. Die aktuelle Lebenszyklusana- lyse Steildach der Technischen Universität Wien zeigt, ökologisch und ökonomisch schneidet das Steildach mit Dachziegeln sehr gut ab. Betrachtet man etwa einen Lebenszy- klus von 50 Jahren ist das Steildach gegenüber dem Flachdach 70 Prozent kostengünstiger und spart rund 13 Prozent CO 2 ein. Darüber hinaus ist das Steil- dach mit Dachziegeln prak- tisch wartungsfrei und ein- fach zu verarbeiten. Nach seiner Nutzung kann der Dachziegel zu 100 Prozent recycelt und im Wege- und Sportplatzbau oder als Pflan- zensubstrat wieder verwen- det werden. Ökologischer Produktionskreislauf Wie nachhaltig ist mein Gebäude? Diese Frage gewinnt für viele Bauherren immer mehr an Bedeutung. ERLUS hat sich vom Institut für Bauen und Umwelt e.V. (IBU) zertifizieren lassen und die Umweltproduktde- klaration (EPD) erhalten. Sie bildet die Datengrundlage für die ökologische Bewer- tung der ERLUS Tondach- ziegel und beschreibt den gesamten Produktionspro- zess vom Abbau bis zur Nachnutzung. Die ERLUS Managementsysteme für Energie und Umwelt sorgen dafür, den Energiebedarf so gering wie möglich zu halten und den spe- zifischen Energiebedarf fortwährend zu ver- bessern. Alle Abläufe werden kontinuierlich im Hin- blick auf ihre Umweltverträglichkeit überprüft: vom Rohstoffeinsatz bis hin zur Verpackung. ERLUS Dachziegel werden auf Holzpaletten gesetzt und sehr kompakt in Folie verschweißt. So ist die keramische Ware bestmöglich geschützt, kann kaum scheuern oder verrut- schen. Das erleichtert das Handling auf der Baustelle, verhindert teure Transportschäden und damit verbundene, aufwändige Nachliefer- prozesse. Die Palettenfolien sind chlor- und schwefelfrei aus reinen Kohlenstoffverbindun- gen und zu 100 Prozent recyclingfähig. Respekt vor der Natur Der Teistunger Buntsandstein wird direkt am Produktionsstandort abgebaut, das Ökosystem bleibt erhalten. Denn nach demAbbau werden die Areale nach den Vorgaben des Naturschut- zes mit heimischen Laubgehölzen aufgeforstet und in Biotope umgewandelt. Bedrohte Tierar- ten finden dort Schutz und ideale Lebensbedin- gungen. Der Rohstoff wird mit einer Schürf- kübelraupe schichtweise vom Hügel abgetra- gen und zwischengelagert. In einer Pendel- mühle wird er dann zu pudrigem Tonpulver vermahlen und mit Wasser vermengt. Für eine homogene, keramische Masse wird das Mate- rial im Sumpfhaus durchfeuchtet und rund 70 Tage eingelagert. Dann besitzt es die beste Plastizität für den nachfolgenden Form-, Tro- cken- und Brennprozess. Vier Modelle – vielfache Möglichkeiten Aus dem Teistunger Buntsandstein entstehen vier von insgesamt 25 ERLUS Modellen: Der E 58 SL-D, der E 58 PLUS, der Hohlfalz SL und der Karat XXL. Der E 58 SL-D ist das uni- verselle Modell mit durch- gefärbter Masse. In Graphit- grau engobiert sieht der Zie- gel nicht nur edel aus, der durchgefärbte Scherben ist auch sehr praktisch. Bei Schneidarbeiten sind die Schnittkanten dunkel und kaum sichtbar. Der E 58 PLUS ist das größ- te Modell unter den 25 ERLUS Dachziegeln und ideal für große Dachflächen. Der Quadratmeter Dach ist blitzschnell verlegt und extrem robust. Als erster Flachdachziegel Europas wurde er mit der Hagelwi- derstandsklasse (HW) 5 aus- gezeichnet und hält 50 mm großen Hagelkörner stand. Der Hohlfalz SL hat die regionaltypische sanfte Wel- lenform mit der für den Teis- tunger Buntsandstein cha- rakteristischen Oberfläche. Der Klassiker ist ideal für die traditionelle Dacheinde- ckung und in den vier Far- ben Naturrot, Rot, Schwarz Matt und Saphirschwarz erhältlich. Der Karat XXL ist der moderne Designziegel und perfekt für ein zeitlos schönes Dach. Die klaren Kanten und geraden Linien werden mit dem feinen Teistunger Buntsandstein beson- ders gut ausgeformt. Das Modell ist mit dem „red dot award“ ausgezeichnet und in seiner Form am Markt einzigartig. Die ERLUS Nachkaufgarantie Das Dach wird nach ein paar Jahren durch einen Anbau erweitert? Kein Problem – ERLUS kann den baugleichen Dachziegel lie- fern. ERLUS garantiert den Nachkauf der Modelle Karat XXL, E 58 SL-D und Hohlfalz SL aus dem ERLUS Werk Teistungen – über einen Zeitraum von 20 Jahren, gültig ab dem Tag der Auslieferung. Aus Teistunger Buntsandstein: Der Tondachziegel für Generationen Bauprodukt für Generationen: Der Karat XXL wird aus Teistunger Buntsandstein hergestellt. Bild oben: Teistungen Hohlfalzziegel SL in schwarz matt. Bild unten: Teistungen E 58 SL-D in graphitgrau.

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