FDF DachNews - Ausgabe 2/2019

2 Ein Einfamilienhaus in Feldrandlage, weitge- hend unverschattet und von niedriger Nachbar- bebauung umgeben. Der Bau verfügt über recht kleinteilig gegliederte Steildachflächen. So eignet sich das Objekt vermeintlich nicht ganz perfekt für die Installation einer Photo- voltaikanlage. Doch das Dach erzeugt Strom zu unterschiedlichen Zeiten – das Ostdach am frühen Morgen, das Süddach am Tag und das Westdach am Abend. Jede Dachfläche hat ihren Beitrag, um den Bedarf an Strom zu decken. Die Anlage ist kaum zu sehen. Erst auf den zweiten Blick ist zu erkennen, dass die Dach- ziegel mit kleinen Solarzellen belegt sind. Dezent und unauffällig integriert sich der Stromlieferant in das Dach. Die Unauffällig- keit ist auch durchaus beabsichtigt, denn der Bauherr stellte beim Umbau seines Hauses den ästhetischen Wert der Immobilie in den Vorder- grund. Aufgeständerte Solarpaneele kamen ihm nicht auf’s Dach. Vollkommen runderneuert Bevor das Dach neu gedeckt wurde, stand ein größerer Umbau des Hauses an. Von dem erst 2003 errichteten Haus blieben fast nur die Außenmauern stehen. Umfassende Anbauten, zusätzliche Garagen und neue Außenanlagen gaben dem Haus eine ganz neue Struktur. Auch energetisch wollte der Bauherr sein Objekt auf den neuesten Stand bringen. So war eine ästhe- tisch ansprechende Lösung für die Installation einer Photovoltaikanlage gefragt. Die perfekte Wahl fand sich bei einem Bekannten des Bau- herren nur wenige Kilometer entfernt. Dort waren Autarq-Solardachziegel installiert und für ihn war klar: Das ist der Königsweg! Gemeinsam innovativ Die Solarziegel sind ein Produkt der Zusam- menarbeit zweier Unternehmen. Auf der Basis der Creaton Domino Finesse Dachziegel rüs- tete der Solarziegel-Spezialist Autarq die Dacheindeckung zum Solardachziegel auf. Im hauseigenen Werk werden Ziegel und Solar- modul untrennbar zu einem robusten Bauteil verbunden. Die Langlebigkeit der Solardach- ziegel entspricht den Originalziegeln. Wasser- führung und Dichtigkeit bleiben komplett erhalten. Nun muss für die Installation der Anlage nicht gleich ein hochspezialisierter Solarteurtrupp aus der Ferne anrücken, denn die Solarziegel lassen sich fast genauso verarbeiten wie jede Standard-Dacheindeckung. Somit ist die Ver- legung für jeden Dachdecker ohne weiteres möglich. Dachdeckermeister Roald Reetz aus Leinefelde nahm die Herausforderung an und plante in Absprache und Zusammenarbeit mit Autarq die Ausführung der Dacheindeckung. Für den Dachdeckermeister war es das erste Mal, dass er zu den Autarq-Solar-Ziegeln griff. „Wir haben uns im Vorfeld mit Autarq abge- sprochen und gemeinsam das Dach geplant. Als die Solarziegel installiert wurden, war auch Cornelius Paul, Geschäftsführer von Autarq, für einen halben Tag vor Ort“, berichtet der Dachdecker. „Wir haben einfach rechts unten angefangen und uns dann langsam vorgearbei- tet. Ich hatte mir die Verlegung komplizierter vorgestellt.“ Arbeit als Symbiose Rund 2000 Solarziegel verlegte Dachdecker- meister Roald Reetz mit seinem Team auf die- sem Dach. Lediglich die Nordseite des Hauses wurde nicht mit Solarziegeln belegt, da sie kei- ne hohe energetische Ausbeute versprach. Ins- gesamt wurden rund 260 m 2 Dachfläche mit den Solarziegeln belegt. Das entspricht rund 80 Prozent der Gesamtdachfläche. Natürlich ist an so einem Objekt nicht nur der Dachdecker beteiligt. Die Installation erfordert die Abstim- mung und Zusammenarbeit mit dem Hersteller und dem Elektriker. Von ihm wird die Bele- gungsplanung und Verkabelung mit an die Baustelle geliefert. Die Montage des Autarq-Solarziegels ist „nar- rensicher“. Der Ziegel wird genauso verlegt wie andere Dacheindeckungen auch. So muss- ten die Dachdecker nur noch die einzelnen Dachpfannen während des Verlegens mit Hilfe einer Steckverbindung in Reihe schalten. Dies geschieht ganz einfach durch das Zusammen- stecken der roten und schwarzen Kabel, plus und minus kann man so leicht unterscheiden. Da das System im Kleinspannungsbereich arbeitet, ist es für Menschen völlig ungefähr- lich und kann vom Dachdecker dachseitig ver- kabelt werden. Er bleibt so in seinen gewohn- ten Abläufen. „Man muss schon sehr sorgsam arbeiten“, erklärt der Dachdecker, „denn später kommt man nur noch mit Aufwand an die Kabel. Die Steckverbindung ist aber so fest, dass man keine Sorge haben muss, dass sie sich einfach von allein löst.“ Trotzdem setzten die Dachspezialisten auf Kontrolle. Mit einer Messeinheit kontrollierten sie, ob jeder einzel- ne Solarziegel angesprochen wird und die volle Funktionsfähigkeit der verlegten Solarziegel erreicht ist. Auch für die Dachhandwerker war die Verlegung kein Problem, extra Schulungen benötigten sie nicht. „Klar war da am Anfang Skepsis bei den Mitarbeitern“, erinnert sich Reetz, „Aber das war schnell vorbei.“ Zubehör-Sortiment kompatibel Abgesehen von den kleinen Solarflächen sieht man dem Dach keine Besonderheiten an. Die Solarkabel und Steckkontakte verlaufen Das Dach soll das Haus vor Regen schützen. Ein Einfamilienhaus in Leinefelde ist mit intelligenter Eindeckung belegt. Die Solarzie- gel halten nicht nur das Wasser fern, sondern erzeugen gleichzeitig auch noch Strom. Der Dachdecker war überrascht, wie einfach die Verarbeitung war. Möglich macht das der Autarq-Solarziegel. Er sieht fast aus wie ein normaler Creaton-Domino-Flachziegel und wird zusammen mit diesem verarbeitet. Mit einer Steckverbindung werden die Solarziegel parallel verschaltet wie eine elektrische Christbaum- beleuchtung. SOLARDACH Solarziegel bringt doppelten Nutzen

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