FDF DachNews - Ausgabe 1/2020

werden größtenteils eingehalten. Die Auftrags- planung erfolgt vorausschauend und struktu- riert. Note 3: Befriedigend Gute Arbeitsstruktur und Fachkompetenz kennzeichnen die Unternehmensorganisation und bestimmen denArbeitsstil. Jeder Mitarbei- ter ist über das Prozessziel und den gesamten Arbeitsablauf des jeweiligen Auftrages infor- miert. Die umfassende Prozessdokumentation dient als Leitfaden, sichert eine hohe Fehler- freiheit und Produktivität. Note 2: Gut Die Organisation unseres Unternehmens ist transparent, kundenorientiert und in hohem Maße systemgestützt und digitalisiert. Das Qualitätsmanagement unterstützt in allen Abläufen Sinn und Zweck sowie die wirt- schaftlichen Ziele des Unternehmens und ist auf stetige Steigerung der Wettbewerbsfähig- keit angelegt. Note 1: Sehr gut Es ist die Organisation – oder vielmehr die Improvisation – die zahlreiche Handwerksun- ternehmen am nachhaltigen Erfolg hindert. Daher ist es erfolgsentscheidend, in welchem Grad die Organisation systemgestützt funktio- niert und Menschen – auch Chefs – ersetzbar sind. Kunden werden immer anspruchsvoller. Nur Unternehmen, die ihre Prozesse vollstän- dig digitalisieren, können mithalten, bspw. durch sofortige Rechnungsstellung vor Ort beim Kundeneinsatz und das sofortige „Kas- sieren“ per mobiler Kartenzahlung. ORGANISATION: Das System Der Chef ist die Organisation, er verteilt die Aufgaben. Er ist zentraler Ansprechpartner für Kunden und Mitarbeiter, denn er weiß, wel- cher Mitarbeiter was kann und welcher Kunde was wünscht. Note 6: Ungenü gend Die wichtigsten Abläufe und Aufgaben wurden den Mitarbeitern mündlich mitgeteilt und müssen somit bekannt sein. Eine Beschrei- bung von Abläufen und der Verantwortlichkei- ten ist nicht nötig, denn letztlich bestimmt der Kunde den Tagesablauf. Note 5: Mangelhaft Systeme für Arbeitsvorbereitung, Arbeits- berichte, Abnahme- und Prüfprotokolle sind teilweise vorhanden, werden jedoch nur von einigen Mitarbeitern richtig genutzt. Täglich werden die Aufgaben und Aufträge neu geplant, da vieles improvisiert werden muss. Note 4: Ausreichend Alle arbeits- und qualitätsrelevanten Arbeitsprozesse und Aufgaben sind als Pro- zessabläufe dokumentiert. Die Mitarbeiter haben an deren Entwicklung mitgewirkt. Auf- gaben und Kompetenzen sind in klar formu- lierten Stellenbeschreibungen geregelt und stets ein offenes Ohr und Zeit für andere. Ich fördere die Erfolge meines Umfelds und erfreue mich an ihnen. Ich habe meinen Sinn des Lebens gefunden. Note 1: Sehr gut PHILOSOPHIE: Der Sinn und das Ziel Philosophie, Vision und Mission sind für Handwerksunternehmen ohne Bedeutung, hier zählt nur richtiges Zupacken. Note 6: Ungenü gend Die Unternehmenszukunft bestimmt aus- schließlich der Markt. Unsere Aufgabe lautet daher, uns immer den aktuellen Veränderungen anzupassen. Wichtigstes Unternehmensziel ist das Überleben. Note 5: Mangelhaft Der Sinn unseres Unternehmens ist rein handwerklicher bzw. wirtschaftlicher Natur. Der angestrebte Wettbewerbsvorsprung ist markt- und produktbezogen. Ein schriftlich formulierter Maßstab für die ethischen Grund- sätze und die strategische Ausrichtung des Unternehmens ist nicht vorhanden. Note 4: Ausreichend Sinn und Zweck unseres Unternehmens sind schriftlich als Unternehmensphilosophie formuliert. Diese Philosophie bildet das Fun- dament für unser unternehmerisches Denken und Handeln. Sie ist Maßstab für die bewusste Übernahme sozialer Verantwortung und ziel- orientierter Gestaltung unserer Unternehmens- kultur. Note 3: Befriedigend Auf Basis unserer schriftlich formulierten Vision und Mission haben wir gemeinsam mit unseren Mitarbeitern unsere Unternehmens- strategie ausgerichtet und verfolgen diese kon- sequent. Wir informieren Kunden und die Öffentlichkeit über unsere Unternehmenspoli- tik und verpflichten unsere Geschäftspartner auf deren Inhalte und Aussagen. Note 2: Gut Das innere und das äußere Erscheinungs- bild unseres Unternehmens stimmen mit der werteorientierten Unternehmensphilosophie überein. Die verantwortungsvolle Unterneh- menskultur und die strategische Ausrichtung wird von allen Mitarbeitern gelebt und weiter- entwickelt. Unser Unternehmen genießt hohes Ansehen in Öffentlichkeit und Gesellschaft. Note 1: Sehr gut Erfolgreiche Unternehmen verfügen über klare Ziele und Strategien. Das unterscheidet sie von ihren Wettbewerbern. Daraus resultiert eine besonders für Kunden und Mitarbeiter anzie- hende Unternehmenskultur. Es sind der Sinn und der Zweck eines Unter- nehmens, die das Denken und Handeln aller im Team prägen. Sie implizieren werte- und marktorientierte Ideale, die das Unternehmen positiv abheben und beste Voraussetzungen schaffen für den erfolgreichen Verkauf der Leistungen und die Gewinnung der besten Fachkräfte. TEAM: Das Miteinander Alle Mitarbeiter arbeiten nach den Anwei- sungen des Chefs. Wer sich nicht anpassen will, kann gehen, obwohl die Belas- tung für die verbleibenden Mitarbei- ter weiter steigt. Note 6: Ungenü gend Wir können uns unsere Mitarbei- ter nicht aussuchen. Uns erreichen so gut wie keine Bewerbungen. Die meisten Mitarbeiter müssen perma- nent beaufsichtigt werden, wenn wir keine unangenehmen Überraschun- gen erleben wollen. Note 5: Mangelhaft Alle Mitarbeiter sind entspre- chend der Aufgaben- bzw. Stellenbe- schreibung ausgewählt und ausgebil- det. Sie erfüllen im Wesentlichen das Anforderungsprofil. Die Mitarbeiter kennen ihre Aufgaben und sind bereit, erforderliche Überstunden zu leisten. Note 4: Ausreichend Sinn und Zweck sowie die Ziele des Unter- nehmens sind allen Mitarbeitern bekannt. Sie arbeiten daran mit und übernehmen Verantwor- tung. Ständige Fortbildung und weitreichende, schriftlich fixierte sowie veröffentlichte Kom- petenzen sichern die Mitarbeitermotivation. Es werden jährlich Zielvereinbarungen getroffen. Note 3: Befriedigend Alle Mitarbeiter werden regelmäßig über die Unternehmensentwicklung, auch über „vertrauliche“ Erfolgszahlen wie Umsatz, Kos- ten und Gewinn, informiert. Die Mitarbeiter sind aktiv an der Unternehmensziel- und Pro- zesszielfindung beteiligt und arbeiten engagiert mit einem hohen Maß an Ergebnisverantwor- tung. Ihre Leistung entspricht der überdurch- schnittlichen Bezahlung. Note 2: Gut Die Mitarbeiter bilden ein „Dream-Team“, identifizieren sich mit dem Unternehmen, ori- entieren sich an den gemeinsamen Zielen und arbeiten im Sinne der Unternehmensstrategie. Alle Mit- arbeiter sind Mit-Unternehmer, die Spitzenleistungen erreichen. Sie sind bereit, einen Teil der Ergeb- nisverantwortung mitzutragen, und profitieren dafür von einer erfolgs- orientierten Gewinn-Beteiligung. Note 1: Sehr gut Mitarbeiter sind das wertvollste Gut jedes Unternehmens. Voraus- gesetzt, sie arbeiten mit der richti- gen Einstellung und jeder Mitar- beiter ist aktiver Unterstützer der Werte und marktorientierter Ideale. Die Unternehmensphilosophie wird tatsächlich gelebt und jeder arbeitet am wirtschaftlichen Erfolg mit. Es ist der Traum eines jeden Unternehmers, auf ein Team zu bauen, das sich mit dem Unterneh- men identifiziert und überdurchschnittliche Leistungen erbringt: ein echtes Dream-Team. Ein Ziel, das durchaus realistisch ist. Es gibt erfolgreiche und weniger erfolgreiche Handwerksunternehmen. Es gibt beide Unternehmen in jeder Stadt, ja manchmal in der gleichen Straße. Erstaunlich ist dabei, dass die weniger erfolgreichen oft nicht weniger fleißig sind. Was macht Unternehmen erfolgreich? Machen Sie den Fitness-Check der Akademie Zukunft Handwerk. Rolf Steffen leitet mit der ‘Akademie Zukunft Handwerk’ eines der größten Weiterbildungsinstitute für Handwerksbe- triebe. Hier macht er Chefs, Führungskräf- ten, Mitarbeiter und Azubis fit für die Zukunft und formt Unternehmen zu loka- len Marktführern. Für uns beantwortet der “Trainer” fünf Fragen zur Fitness der Betriebe. Wie fit sind die Handwerks-Unterneh- men für das neue Jahrzehnt? Steffen: Die meisten Betriebe beschäftigen sich nur mit der nahen Zukunft, also der Auf- trags- und Umsatzsicherung. Bekannt ist, dass wenn die ersten drei Monate eines Jahrs gut sind, läuft es, wenn nicht, läuft man diesen drei Monaten oft das ganze Jahr hinterher. Aber es kommt nicht nur auf den Umsatz an. Dieser ist in der Baubranche derzeit sicherlich gut. Die Frage ist, was bleibt als Gewinn hän- gen? Und unter welchen Bedingungen wird der Umsatz erzielt. Das ist entscheidend. Hier schwächeln viele Betriebe. Was sind typische Fitness-Schwächen in den Betrieben? Steffen: Der Chef ist oft Mädchen für alles und im Hamsterrad des Tagesgeschäfts gefan- gen. Es gibt keine langfristigen, klaren Ziele und Strategien. Die Mitarbeiter führen nur Anweisungen aus, denken nicht mit. Die Orga- nisations- und Kommunikationsprozesse sind personenabhängig organisiert anstatt system- gestützt und eindeutig geregelt. Man- ches funktioniert – oft nur improvi- siert – auf Zuruf, vieles ist nur mit großem Kraftaufwand zu retten. Das Ergebnis ist Unzufriedenheit bei Chefs und Mitarbeitern. Denn trotz eines großen Kraft- und Zeiteinsatzes bleibt das Ergebnis für alle unbefrie- digend. Was macht dann erfolgreich? Es gibt auch die erfolgreichen Unter- nehmen, die selbst schwierigen Rahmenbedin- gungen standhalten, die Krisen zum Trotz ein kontinuierlich gutes Wachstum verzeichnen. Deren Unternehmenslenker widmen sich den tatsächlichen Chefaufgaben und nähern sich so – Schritt für Schritt – den Zielen eines moder- nen Managements: Mehr Zeit für das Wesent- liche bewirken. Mehr Lebensqualität genießen. Sicherheit gewinnen und die Weichen stellen für eine erfolgreiche Zukunft. Fehlerkosten senken. Produktivität und Gewinne messbar steigern. Fünf Fragen an den Trainer und Entwickler des Fitness-Tests Wie fit ist Ihr Unternehmen? 2 MANAGEMENT 3 Den gesamten Test der Aka- demie Zukunft Handwerk finden Sie Online unter www.zukunftsfitness.de. Hier können Sie neben dem kostenfreien Basistest auch zwei umfangreiche Detail-Tests machen. Am Ende erhält man einen kompletten Bericht und auch individuelle Handlungsempfehlungen. Bei der Plus Variante erfährt man dies alles in einem persönlichen Beratungsgespräch. Ein Problem sind fehlende Fachkräfte. Mitarbeitergewinnung ist eine der wichtigs- ten Unternehmeraufgaben. Hier geht es nicht nur um Austausch von Mitarbeitern. Wir brauchen selbständige fachkompetente Mit- arbeiter, die bereit sind Füh- rungsaufgaben zu übernehmen. Fehlende Unternehmenslenker auf Mitarbeiterebene sind das Manko in vielen Betrieben. Hier selbst-motivierte, fachkun- dige Leute mit dem hohen Maß an Anstand zu finden, war schon in Zeiten ohne Fachkräf- temangel eine Herausforde- rung. Hier müssen wir neue Wege gehen. Leichter gesagt als getan, oder? Eine Möglichkeit wäre z. B. die Befragung der Mitarbeiter. Unsere Initiative bietet z. B. im Zuge des Prozesses zum 1a Arbeitgeber eine externe Befragung der Mitarbeiter. Nur so erfährt der Chef tatsächlich, wie es um die Zufriedenheit seiner Mitarbeiter steht und was ggf. verändert werden muss, um gute Leute langfristig anzuziehen und zu halten. Das Ergebnis ist nicht immer schmeichel- haft, aber enorm wichtig. 1. UNTERNEHMER: Der Kapitän Ich arbeite 60 Stunden und mehr in der Woche. Ich bin im Unternehmen unersetzlich. Mir bleibt keine Zeit für mich, meine Gesund- heit, Familie, Freunde und Hobbys. Note 6: Ungenü gend Ich schaffe es gerade, die dringendsten Aufgaben zu erledigen. Mein Tag ist immer zu kurz. Für Gesundheit, Familie, Freizeit und Hobbys ist kaum Platz in meinem Kalender. Note 5: Mangelhaft Mir gelingt es zeitweise, Prioritäten zu set- zen und einige Aufgaben zu delegieren. Ich entwickle, wenn es die Zeit erlaubt, kurzfristi- ge Unternehmensziele. Ich habe Lebensregeln und bemühe mich, nach diesen zu leben. Ich versuche Zeit für Familie, Freunde und Hobbys zu finden. Note 4: Ausreichend Ich habe Visionen und langfristige Strate- gien, jedoch nur in Gedanken. Ich übernehme gerne die Aufgaben und Verantwortung als Unternehmer. Ich habe gelernt, Verantwortung zu übertragen. Ich plane genügend Zeit für mich und meine Familie ein und halte diese ein. Ich lebe nach meinen definierten Wertvor- stellungen. Note 3: Befriedigend Ich habe ein konkretes Lebensziel für alle Lebensbereiche. Meine Werte, Visionen, Ziele und Lebenspläne sind schriftlich fixiert und bilden die Grundlage meines Handelns. Meine Familie und Mitarbeiter unterstützen mich. Ich lebe in einer Balance zwischen privaten und unternehmerischen Aktivitäten. Note 2: Gut Ich habe eine hohe Authentizität mit mei- nen fixierten Werten und Zielen erreicht. Ich bin körperlich und mental voller Energie. Ich strahle Freude und Zufriedenheit aus. Ich habe Im Themenbereich Unternehmer gilt die Auf- merksamkeit der Stärkung des Chefs, denn jeder verfügt über die Mittel und Möglichkeiten, aus welchen Erfolg entsteht: 1. Zeit: Jedes Tun braucht Zeit, und diese hat jeder Mensch jeden Tag gleich viel. 2. Ziele: Nur wer das Ziel kennt, dessen Nutzen Menschen überzeugt, kann den richtigen Weg finden. 3. Verantwortung: Disziplin, vor allem gegenüber sich selbst, und Mut, die sich bietenden Möglich- keiten zu nutzen, ermöglichen große Erfolge. 4. Wirkungsgrad: Nur wer sich auf die wesentli- chen Chefaufgaben konzentriert, vermeidet Zeit- und Reibungsverluste. 5. Mitarbeiter: Alleine sind große Ziele nicht erreichbar; wer dirigieren will, muss andere spie- len lassen. 2. 3. 4. N EWS D ACH 1/20

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