FDF DachNews - Ausgabe 3/2023

10 Mehr als 155 Jahre steht der Bahnhof Leisnig jetzt schon an der Bahnstrecke GrimmaDöbeln. Aber er ist schon lange nicht mehr in Betrieb und drohte mehr und mehr zu verfallen. Schäden und Vandalismus setzten dem mittlerweile denkmalgeschützten Bauwerk erheblich zu. 2020 kamen vier Musiker aus Tübingen und Berlin und mit ihnen die Wende für das Gebäude. Sie kauften den Bahnhof und sanieren ihn schrittweise. Ihre Vision: der Bahnhof soll zu einem Ort werden, an dem Menschen ihre Fähigkeiten, ihre Musik und ihre Geschichten teilen können. Kulturzentrum zum Mitmachen Schritt für Schritt bauen die vier Musiker das Gebäude zu einem Kulturbahnhof um. Die alte Bahnhofshalle soll wieder als Durchgang zu den Gleisen nutzbar gemacht werden. Zudem ist mittelfristig Wohnraum für Kurzoder Langzeitgäste geplant, genauso wie ein gastronomisches Angebot. Daneben sollen die Räumlichkeiten für kulturelle Angebote und Events genutzt werden. So sehen die Initiatoren den Bahnhof Leisnig als ein „blühendes Kulturzentrum – ein Kulturbahnhof – ein pulsierender Ort für Kultur, Austausch und Begegnung.“ Eine enge Kooperation mit der Stadt Leisnig, den Universitätsstädten Leipzig, Dresden und Chemnitz ist ebenso vorgesehen wie die Einbindung in das überregionale Kulturnetzwerk und das internationale EthnoNetzwerk. Zugleich soll im zukünftigen Kulturzentrum Raum für lokale Kulturinitiativen, Jugendtreffs und Kulturschaffende aus der Region sein. Bei der Umsetzung verfolgen die neuen Eigentümer einen partizipativen Ansatz: Regelmäßig wird zu Bauhelfertagen eingeladen und die Finanzierung der notwendigen Maßnahmen erfolgt über Spenden und Crowdfunding-Aktionen. Notwendige Dachsanierung Selbstredend können nicht alle notwendigen Sanierungsmaßnahmen durch freiwillige Helfer umgesetzt werden. Dazu zählte unter anderem die komplette Sanierung des Daches über der Bahnhofshalle. Deren Deckung wurde nach einem Brand im Jahr 2000 zwar erneuert, jedoch entsprach das verwendete Material nicht den Vorgaben des Denkmalschutzes. Zudem wies das Dach über der Halle Undichtigkeiten auf, die zu einer Schädigung der darunterliegenden Konstruktion führte. In Abstimmung mit der unteren Denkmalschutzbehörde entwickelte Dipl.-Ing. Alireza Rismanchian ein Sanierungskonzept für das Dach. Mit der Ausführung der Arbeiten beauftragte die Eigentümergemeinschaft den ortsansässigen Dachdeckerbetrieb Bedachungen Seidel. Rückbau und Erneuerung In einem ersten Schritt entfernten die Dachhandwerker die vorhandene Deckung aus Faserzementplatten sowie die darunterliegende Unterspannbahn und legten die Holzschalung des 130 m² großen Satteldaches frei. Aufgrund der eingedrungenen Feuchtigkeit und einer unzureichenden Hinterlüftung war die Schalung weitgehend verrottet und musste komplett ausgetauscht werden. Während der Aufnahme der Rauspundschalung zeigte sich, dass auch einige der darunterliegenden Balken aus der Tragkonstruktion des Daches in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Diese wurden von einem Zimmereibetrieb erneuert, bevor die neue Holzschalung aufgebracht werden konnte. Sinnvolle Kombination Neben einer dauerhaften Funktionsfähigkeit sollte das sanierte Dach zudem dem historischen Vorbild entsprechen. Alte Aufnahmen zeigen, dass das Dach der Eingangshalle ursprünglich mit einer Metalldeckung abgedichtet worden war. Entsprechend wurde der neue Dachaufbau auf eine Deckung mit Doppelstehfalz abgestimmt. Zugleich galt es auch, das Bauteil energetisch zu optimieren, wobei die maximalen Anschlusshöhen an die angrenzenden Bauteile zu berücksichtigen waren. Schlanker Gesamtaufbau Eine passende Lösung fanden Bauherr und Planer mit dem Dämmsystem MetalFix von puren aus Überlingen. Es ist für unbelüftete, einschalige Metalldach- und Fassadenkonstruktionen konzipiert, also ideal für den Sanierungsansatz in Leisnig. Denn das Dämmsystem verbindet sehr gute Dämmwirkung mit einem gleichzeitig schlanken Gesamtaufbau. So sichert die günstige Wärmeleitfähigkeit der PU-Dämmung von Lambda 0,023 bis 0,022 W/(mK) bereits ab einer Dicke von 120 mm die heute geforderte Dämmwirkung (U-Wert unter 0,20 W/(m²K)). Nur wenige Zentimeter mehr verschieben den Aufbau in den Bereich von Niedrigenergie- und Passivhaus-Konstruktionen. Das Dämmsystem ist bis zu einer Dicke von 180 mm (U-Wert 0,13 W/(m²K)) verfügbar. Für den besonders schlanken Dachaufbau sorgen zwei oberflächenbündig in das PU-Dämmelement wasserfest verklebte Einlagen aus 110 x 22 mm großen Mehrschichtholzleisten. Damit können Konter- und Traglattung entfallen. Wärmebrückenfrei und robust Darüber hinaus besitzen die beidseitig aluminiumbeschichteten PU-Dämmelemente stirnseitig ein Nut-Feder-System und längsseitig einen Stufenfalz. Mit den praktischen Maßen 2400 x 620 mm und einem Elementgewicht von rund 6 bis 10 kg/m² (abhängig von der Dämmstoffdicke) ist eine rationelle wie praxisgerechte Montage an Dach und Wand gewährleistet. Zudem sind die leistungsfähigen Metall-Dämmelemente biologisch und bauökologisch unbedenklich, unverrottbar, recycelbar sowie schimmel- und fäulnisbeständig. Bauphysikalisch durchdacht Zur Montage das Dämmsystems auf dem Eingangshallendach des Bahnhofs Leisnig verlegten die Dachhandwerker zunächst die robuste und mechanisch stark belastbare puren TOP DSB 100 als Notabdichtung und Konvektionssperre. Im Nahtbereich sind die Bahnen mit dem „Kleber-auf-Kleber-System zur luftdichten Fügung“ ausgerüstet. Das verhindert zugleich die Feuchtewanderung durch Kapillare. Die blendfreien Bahnen verfügen über einen sd-Wert von ≥ 100 m. Im nächsten Schritt wurden die einzelnen Dämmplatten des MetalFix-Systems verlegt und durch die integrierten Mehrschichtholzleisten hindurch in der Tragkonstruktion befestigt. Um über In Leisnig in Sachsen rund 50 Kilometer südöstlich von Leipzig haben vier Musiker den örtlichen Bahnhof gekauft. Über zehn Jahre soll er saniert und als Kulturzentrum ausgebaut werden. Als erstes wurde das Dach fast vollständig erneuert. Um der ursprünglichen Ausführung nahe zu kommen, kam eine MetallStehfalzeindeckung zur Ausführung. Für optimale Energiewerte kamen PU-Dämmelemente MetalFix von Puren zum Einsatz. die Wintermonate hindurch die Konstruktion vor Feuchteeintrag zu schützen, verlegten die Dachdecker oberhalb der Dämmebene erneut eine Notabdichtung und fixierten diese zusätzlich mit Dachlatten. Aluminiumdeckung in Doppelstehfalz Bei idealem Wetter startete im darauffolgenden Frühjahr die Verlegung der Metalldeckung. Zum Einsatz kamen Aluminium-Scharen in anthrazit. Zur Hinterlüftung der AluBleche verlegten die Dachhandwerker zuvor eine Trennlage aus diffusionsoffener Unterdeckbahn mit Polypropylen-Mono Filament Gelege. Die 5 m langen Scharen wurden mit passenden Winkelstehfalz- und Winkelschiebehaften direkt in den integrierten Mehrschichtholzleisten der Dämmelemente befestigt. Gefügt wurden die gekanteten Scharen mit Doppelstehfalz. An den traufseitigen Rändern des Satteldaches montierten die Dachhandwerker Regenrinnen zur Aufnahme von ablaufendem Niederschlag. Zudem wurden insgesamt zehn Dachflächenfenster eingebaut und handwerklich an die Metalldeckung angeschlossen. Nach insgesamt knapp drei Monaten war die Sanierung des 30 Grad geneigten Bahnhofshallendaches abgeschlossen. Schritt in die Zukunft Mit der Erneuerung der Dachdeckung endete ein erster Abschnitt der auf insgesamt zehn Jahre geplanten Sanierung des Bahnhofs Leisnig. Zugleich ist sichergestellt, dass die Bausubstanz im Hallenbereich nicht mehr durch eindringende Feuchtigkeit geschädigt wird. Nach erfolgten Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten im Innenbereich soll die Bahnhofshalle zeitnah wieder als Zugang zu den Bahngleisen genutzt werden können. Mit der Erneuerung der Dachdeckung endete ein erster Abschnitt der auf insgesamt zehn Jahre geplanten Sanierung des Bahnhofs Leisnig. Die 5 m langen Scharen wurden mit passenden Winkelstehfalz- und Winkelschiebehaften direkt in den integrierten Mehrschichtholzleisten der Dämmelemente befestigt. Zuschneiden des PU-Dämmelementes mit zwei oberflächenbündig und wasserfest verklebten Einlagen aus 110 x 22 mm großen Mehrschichtholzleisten. Um über die Wintermonate hindurch die Konstruktion vor Feuchteeintrag zu schützen, verlegten die Dachdecker oberhalb der Dämmebene erneut eine Notabdichtung und fixierten diese zusätzlich mit Dachlatten. Fixierung der einzelnen Dämmplatten des MetalFix-Systems durch die integrierten Mehrschichtholzleisten hindurch in der Tragkonstruktion. Schlanke Dämmung fürs Bahnhofs-Dach Zur Hinterlüftung der Aluminium-Scharen in anthrazit verlegten die Dachhandwerker eine Trennlage aus diffusionsoffener Unterdeckbahn mit Polypropylen-Mono Filament Gelege. 11 NEWS DACH 3/23 „Ein attraktiver Beratungsbereich mit viel natürlichem Licht, geschmackvoll eingerichtet und mit vielen zusätzlichen Annehmlichkeiten“ - das Architekturbüro Scherzer & Kalau in Erlangen hat sich diesen Wunsch erfüllt und seinen Gesprächsbereich im Bungalow (Innenhof/Innenstadtlage) entsprechend mit Lichtlösung von Fakro optimiert. Die neu installierten großen Flachdach-Fenster von FAKRO bieten besonders viel Licht, ein klares Design, hervorragende Thermoisolationsparameter und begeistern mit ihrer enormen Energieeffizienz. Für die optimale Beschattung und effektiven Hitzeschutz sorgt die Markise AMZ-F Solar, die den Innenraum auch im geschlossenen Zustand ausreichend mit natürlichem Licht durchflutet. Die Flachdachfenster DEF DU6 von Lichtdurchfluteter Besprechungsraum FAKRO leisten damit einen wichtigen Beitrag für das neue Arbeitsambiente des Architekturbüros. Das reduzierte und moderne Design erfüllt höchste gestalterische Ansprüche und erlaubt den Architekten eine flexible Planung, weil die Elemente von FAKRO auch in individuellen Sondergrößen angefertigt werden. Die Eigentümer entschieden sich jedoch für das Hauptelement mit einem Nennmaß von 120 x 220 cm. Es ist die größte Serienvariante aus dem FAKRO-Sortiment und brachte dem Innenbereich wesentlich mehr einfallendes Licht, als die frühere Lichtkuppellösung. Die Flachdach-Fenster sind mit hochwertigen Niedrigenergie-Isolierverglasungen DU6 ausgestattet, die über hervorragende Thermoisolationsparameter verfügen. Die Elemente begeistern mit ihrer Energieeffizienz mit einem Uw-Wert von U=0,70 W/m2K (3-fach-Isolierverglasung) für das gesamte Fenster. Außerdem entschieden sich die Architekten für die Markise AMZ-F Solar mit hellgrauem Netz-Stoff, der für einen sehr effektiven Hitzeschutz sorgt. Nach dem Einbau zeigten sich die Eigentümer begeistert vom Tageslichtkomfort, indem sogar genügend natürliches Licht durchkommt, wenn die Markise geschlossen ist. Praktisch ist auch das einfache Öffnen und Schließen der Fensterelemente mittels Fernbedienungen, mit denen sich die Fenster auch während der Gespräche ohne Aufwand bedienen lassen.

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