FDF DachNews - Ausgabe 1/2022

NEWS DACH 1/22 8 FLACHDACH Siedlungs-Neubau mit Kaskaden-Entwässerung Heimspiel für die Flachdach-Entwässerung 62 neue Wohnhäuser, massiv und modern, mit Flachdächern und Dachterrasse, versetzten Etagen und Balkonen: Solingen schafft attraktiven neuen Wohnraum. Ein technisch und ästhetisch ü berzeugendes Detail der Anlage ist die Dachentwässerung mit Loro-Systemen, die auch ü ber Staffelgeschosse hinweg mit nur einem Strang kaskadierend entwässern. So fügen sich die hochwertigen Stahlrohre harmonisch in die anspruchsvolle Architektur ein – handwerklich vorbildlich umgesetzt vom Innungs-Fachbetrieb Gernert Dachtechnik GmbH (Waldbröl). Schicke Reihenhäuser im Bauhaus-Stil mit klarer Kubatur, daneben eine kompakt gebaute Wohnanlage im selben Baustil: Solingen ist um eine attraktive Siedlung reicher, die mehr als 200 Menschen ein neues Zuhause bietet. Manchen alten Solinger wird es mit etwas Wehmut erfü llen, denn auf dem Gelände stand einmal das Stadion von Union Solingen – zu den besten Zeiten strömten hier 16.000 Fans zu den Heimspielen in der 2. Liga. Davon abgeleitet ist der Name der Anlage – Heimspiel –, zudem nimmt ein ovaler Weg um die Siedlung die alte Lage der Kampfbahn auf. Die Stadt hat (schon 2018) ein Stadion verloren, unter dem Strich aber klar gewonnen: Neuer Wohnraum ist dringend nötig. Die neue Siedlung zeigt, wie mit zeitgemäßen Lösungen verdichtet und zugleich mit ausreichendem Platz gebaut wird. Entwässerung aus einer Hand Die Dacharbeiten – Flachdachabdichtung und -entwässerung – übernahm die Gernert Dachtechnik GmbH komplett. Viel Arbeit fü r den Betrieb, die über einen Zeitraum von rund 1,5 Jahren erledigt wird. „Ein interessanter, spannender und vor allem nicht alltäglicher Auftrag – aber auch unser Auftraggeber profitiert von der Vergabe an ein Unternehmen: In der gesamten Anlage ist unsere Handschrift ablesbar“, berichtet Inhaber Reiner Gernert, der den Entwässerung der Dachterrassen: Elegante Rinne zum Wandanschluss hin, unter dem Plattenbelag fließt das Niederschlagswasser zum Ablauf „LoroDuoflux“. Gut zu erkennen ist das Anstauelement vor dem Notablauf. Die Edelstahl-Abdeckung nimmt das Design der Rinne auf. Abflussseite des Duoflux: Die Notentwässerung erfolgt ü ber den Speier vor das Gebäude, die Hauptentwässerung fü hrt ü ber das Fallrohr in die Kanalisation. Die Lü ftung stellt den Abfluss sicher. Familien-Betrieb gemeinsam mit seinem Bruder Stefan Gernert führt. Gemeinsam mit den Planern und den Spezialisten von Loro entstand das Entwässerungskonzept, „auch hier lief die Arbeit effizient, weil wir gemeinsam das gesamte Projekt durchplanen konnten“, meint Gernert. Die Planung folgte zwei Maximen: Zum einen waren Haupt- und Notentwässerung entsprechend dem Regelwerk des Dachdeckerhandwerks auszulegen und einzubauen. Hinzu kam der Wunsch nach einer ästhetischen Lösung, die zum attraktiven Stil der Neubausiedlung passt. „Mit den innovativen Loro-Systemen ist es einfach möglich, stets mit einer Fallleitung und einem Speier auszukommen – auch wenn die Entwässerung vom Dach zunächst auf eine darunterliegende Dachterrasse läuft“, erklärt Stefan Kruska, Entwässerungsspezialist von Loro. So wurde mit den Systemen Duoflux, Quatroflux und dem Haupt-Not-Kombi-System fü r eine sichere Entwässerung gesorgt. Durch die frühzeitige Planung war es einfach, von Anfang an die richtigen Produkte zu bestellen. Kruska nennt ein Beispiel: „Bei den Terrassenabläufen ist darauf zu achten, auf welcher Seite die Hauptentwässerung und auf welcher das Anstauelement für die Notentwässerung liegt. Ist das geklärt, kommt auch kein spiegelverkehrtes Bauteil auf die Baustelle.“ Gemeinsam mit den Planern wurde frühzeitig festgelegt, dass die Hauptentwässerung jeweils außen, die Notentwässerung innen daneben angeordnet wird. Dachdecker Polier Patrick Baum betreute mit einem Team von vier Mitarbeitern die Baustelle von Anfang an, erledigte die Flachdach-Arbeiten und übernahm den Einbau der Loro-Bauteile. Das trägt zum harmonischen Gesamtbild bei. Der erfahrene Handwerker – seit 32 Jahren im Betrieb – zeigt sich von den Systemen überzeugt: „Die Lösungen sind auch aus Verarbeiter-Sicht ideal. Die Leitungen aus Metall sind gut zu verarbeiten, dauerhaft und Fehlteile kommen nicht vor“. Wer durch die Siedlung geht und den Blick etwas nach oben wandern lässt, erkennt dann auch, warum gern von Handwerkskunst die Rede ist. „Fallrohr und Speier sehen überall gleich aus, von den Abständen und Winkeln her ist mit dem bloßen Auge an keinem Gebäude ein Unterschied zu sehen – und ein solches Ergebnis bekommt man nur, wenn die Arbeit in eine Hand bzw. in ein Team gelegt wird. Hier war es Patrick Baum mit seinem Team“, lobt Gernert die Leistung seiner Mitarbeiter vor Ort. Fü r die einzelnen Gebäude genü gt je ein Haupt- (silber) und ein Notentwässerungsstrang (orange). Die Hauben lassen sich einfach verschrauben. Das Traditionsunternehmen SPAX mit internationalem Vertrieb positioniert sich mit innovativen Produktneuheiten für den Holzbau und weitere Anwendungsbereiche. Auch der kontinuierliche Ausbau von digitalen Angeboten und Softwarelösungen macht die Marke für Profis attraktiv. Dabei verliert das Unternehmen den eigenen Nachwuchs nicht aus den Augen und fördert junge Talente – alles zusammen ein gelungenes Rund-um-Paket. Dies wurde nun durch die Aufnahme in der Enzyklopädie großer deutscher Marken als „Marke des Jahrhunderts“ gewürdigt. Für jedes Projekt das richtige Equipment: Mit diesem Ziel vor Augen entwickelt SPAX nicht nur einzelne Produkte, sondern auch Systemlösungen, wie etwa das T-STAR plus-System: In diesem System werden das T-Star plus-Bit und Schraube zu einer passgenauen Einheit, die sowohl im HeimwerkerBereich als auch bei professionellen Handwerkern schon seit Jahrzehnten gut ankommt und auf dem Markt als bekannte Größe gilt. Das etablierte Sortiment erweitert der Hersteller regelmäßig mit effizienten Einzelprodukten: Die magazinierten Fassadenschrauben erleichtern Profis den Alltag, während die neuen praktischen Betonschrauben mit sechs verschiedenen Kopfformen oder der SPAX Nageldübel mit integrierter Nagelschraube in allen Bereichen sichere und langlebige Verbindungen versprechen. Hinzu kommen die neuen Holzverbinder, die sich optimal mit der bewährten Produktpalette kombinieren lassen. Neben der Produktentwicklung widmet sich das Traditionsunternehmen SPAX den neuen digitalen Möglichkeiten in der Branche: Mit der neuen, kostenlosen Berechnungssoftware für den Holzbau lassen sich in verschiedenen Modulen präzise Berechnungen für unterschiedliche Schraubenabmessungen erstellen. Die Anwendung ist auf allen digitalen Endgeräten abrufbar. SPAX als eine der Marken des Jahrhunderts Die polnische Stadt Gdynia (Gdingen) an der Danziger Bucht ist nicht nur ein wichtiger Hafen und Werftenstandort, sondern auch ein kulturelles Zentrum mit vielen Architekturdenkmälern. Als „weiße Stadt“, „Fenster zur Welt“ und „Symbol des wiedererstandenen Polens“ erlebte die Stadt zwischen den beiden Weltkriegen ihren Aufschwung und erlangte sowohl wirtschaftliche als auch militärische Bedeutung. Als eine der wenigen Städte weltweit wurde sie von Grund auf im Stil der Moderne erbaut. Noch heute ist der vom Bauhaus inspirierte Baustil an vielen Gebäuden erkennbar. Seit den 1970er Jahren ist Gdynia auch die Heimat der polnischen Filmfestspiele und seit 2010 der Standort einer renommierten Filmschule zur Ausbildung im Fach Regie. Die Gdynia Film School bildet den Kern des neuen Filmzentrums, das 2015 am Grunwaldzki-Platz eröffnet wurde. Ein wichtiger Aspekt war die städtebauliche Entwicklung des Grunwaldzki-Platzes und in diesem Zusammenhang auch die Begrünung der unter dem Platz entstandenen Tiefgarage. Ein besondere Herausforderung stellte dabei die Lage des Grundstücks in unmittelbarer Nähe zu Kamienna Góra dar - ein Ortsteil auf dem gleichnamigen Moränenhügel, dessen höchster Punkt 52 Meter über demMeeresspiegel liegt. Vor allem im Frühjahr und im Herbst ist deshalb mit einem vermehrten Anfall von Oberflächenwasser zu rechnen, das vom Hügel herunter auf die begrünten Flächen läuft. Um dies an der Oberfläche und in der Abdichtungsebene des Gründach-Aufbaus sicher abzuleiten und die Pflanzen vor schädigender Staunässe zu schützen, sollte eine hoch leistungsfähige Schutz- und Dränschicht verlegt werden. Als kombinierte Drän-, Wasserspeicher- und Filterschicht wurde Delta-Floraxx Top eingesetzt. Möglich wird diese Mehrfachfunktion durch die spezielle Form der 20 Millimeter hohen Noppen. Sie bieten eine Dränagekapazität von ca. 10 l/s.m; gleichzeitig können die Noppen bis zu sieben Liter Wasser pro Quadratmeter speichern. Überschüssiges Wasser wird über eine Perforation der Bahn nach unten und von dort im Kanalnetz der Noppenstruktur abgeleitet. Pflanzenschädigende Staunässe wird so sicher vermieden. Das aufkaschierte Filtervlies verhindert dabei dauerhaft das Zuschlämmen der Dränage. Dass der Einsatz der Bahn als Wasserspeicher und hoch leistungsfähige Dränschicht sich bewährt hat, zeigt ein Besuch im Sommer 2021. Weder der heiße Sommer 2019 noch regenreiche Herbst- und Wintermonate konnten den begrünten Flächen etwas anhaben. Der neu gestaltete Grunwaldzki-Platz ist zu einer grünen Oase mitten in der Stadt geworden. Begrünte Tiefgarage wird zur Stadt-Oase Die städtebauliche Entwicklung und Begrünung des angrenzenden Grunwaldzki-Platzes war ein wichtiger Aspekt beim Neubau des Gdynia Film Zentrums. Dabei waren potenzielle Probleme mit Hangwasser durch den benachbarten Stadthügel zu berücksichtigen. Eine leistungsfähige Schutz- und Dränbahn mit zusätzlicher Wasserspeicherfunktion löste diese Probleme und brachte die Bepflanzung auch durch heiße Sommer. Delta-Floraxx Top diente als Dränschicht und Wasserspeicher bei der Begrünung von Tiefgarage und Dachfläche. 9 Ulrich Siepe verstorben Der langjährige BMI Manager Ulrich Siepe ist nach langer schwerer Krankheit am 23. März 2022 verstorben. Siepe studierte Maschinenbau an der RWTH Aachen. Er trat im Juli 2004 in die Braas GmbH ein und war seitdem in verschiedenen leitenden Positionen beschäftigt. Er v e r a n t wo r t e t e unter anderem die Bereiche Logistik, Kundenservice, Key Account Management, Export und Marketing. 2013 wurde er Direktor Vertrieb & Marketing. 2016 übernahm er den Vorsitz der Geschäftsführung der damaligen Braas GmbH, bevor er schließlich 2017 als Regional President der BMI-Gruppe die Leitung der Region Central Europe führte. Dabei war er ab 2017 auch als Geschäftsführer von Icopal, Vedag und Wolfin tätig. Bereits im Jahr 2018 hatte sich der Manager beruflich wegen seiner Erkrankung zurückgezogen, besiegte diese aber und kehrte im Frühjahr 2019 zu BMI zurück. Nun hat er den Kampf verloren. Im Fragebogen unserer Zeitung hat Ulrich Siepe auf die Frage “Was erfreut Sie an der Arbeit in unserer Branche?” einmal gesagt: “die vielen Menschen, die ich täglich treffe und kennen lernen darf.” Diese Menschen werden ihn nun vermissen. Blick auf die Extensivbegrünung auf dem Dach des Filmzentrums, die sich prächtig entwickelt hat.

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