FDF DachNews - Ausgabe 2/2022

Schwere Speichermassen in Gebäuden ermöglichen im Frühjahr und Herbst eine passive Nutzung der Sonnenenergie, was viel Heizenergie spart. Doch leider gibt es unterm Dach meist keine „schweren Bauarten“. Der Ausbau erfolgt in der Regel mit „leichten“ Trockenbausystemen. Und auch die Dachkonstruktion selbst gehört zu den „leichten Bauarten“. Wenn es aber innen keine schweren Speichermassen gibt, die Temperaturschwankungen abpuffern, dann ist es umso wichtiger, dass durch die Gebäudehülle so wenig Hitze wie möglich nach innen dringt – zumal in Dachgeschossen, wo das Verhältnis AußenhülleRaumvolumen besonders ungünstig ist. Damit sich die Hitze von außen nur langsam nach innen „vorarbeiten“ bzw. „ausdehnen“ kann, braucht es Dämmstoffe, die neben einer niedrigen Wärmeleitfähigkeit auch eine hohe Wärmespeicherfähigkeit aufweisen. HolzfaserDämmstoffe tun das. s2 SPEZIAL DÄMMSTOFFE Temperatur von bis zu 80 °C wandert nach innen Im Unterschied zu den in der DIN 4108 genannten raumumfassenden Bauteilen holen sich Holzfaser-Dämmstoffe die Wärme nicht aus der Raumluft, sondern sorgen dafür, dass die von außen in die Gebäudehülle eindringende Hitze nur zu einem geringen Teil innen ankommt. Die hohe Wärmespeicherfähigkeit der Holzfaser-Dämmstoffe führt – bildlich gesprochen – dazu, dass die Hitze kühlere Bereiche bereits „in großen Speichervolumen“ in der Holzfaser selbst vorfindet und zunächst einmal lange beschäftigt ist, diese zu erwärmen, bevor sie sich dann in der Nachbarschaft neue kühle Bereiche sucht. Mit anderen Worten: Die Holzfaser bremst die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Hitze stark ab. So stark, dass sie nachts größtenteils nach außen zurückfließt und nur ein geringer Teil innen ankommt. Das ist für die Raumtemperatur entscheidend, denn mit Hitze ist hier ja nicht eine Lufttemperatur von tagsüber 30 bis 35 °C gemeint, sondern die Temperatur, die unter sonnenbestrahlten Dachdeckungen entsteht. Und die kann bis zu 80 °C betragen. Die Wärmespeicherfähigkeit ergibt sich aus der Rohdichte des jeweiligen Produkts und der spezifischen Wärmekapazität des Grundstoffs. Bei Holzfasern beträgt die spezifische Wärmekapazität 2.100 J/(kg*K), bei Mineralfaser-Dämmstoffen laut Online-Datenbank „Baunetz Wissen“ 1.000 J/(kg*K), bei Polystyrol 1.450 J/(kg*K). Die Rohdichte von Holzfaser-Dämmstoffen ist sehr unterschiedlich – bei den Produkten von STEICO zwischen 60 und 270 kg/m³. Deshalb lässt sich nicht pauschal angeben, wieviel mehr Wärme eine Holzfaser-Dämmung speichert. Das hängt immer von den verwendeten Produkten und von der Dämmstärke ab. Natürlich kann ein bestimmter sommerlicher Hitzeschutz prinzipiell mit jedem Dämmstoff erzielt werden. Doch Dämmschicht und Dachaufbau müssten dann entsprechend dicker ausgeführt werden. Holzfaser-Dämmstoffe sind deshalb für einen wirksamen sommerlichen Hitzeschutz die wirtschaftlichste Lösung. Und sie dämmen auch imWinter hervorragend: Der λD-Wert der Dämmmatte STEICOflex 036 beträgt 0,036 W/(m*K), der des Einblasdämmstoffs STEICOzell 0,038 W/(m*K), der von robusten Dämmplatten oft 0,038 oder 0,040 W/(m*K). Phasenverschiebung und Amplitudendämpfung Der Temperaturverlauf hat innen und außen die Form einer Welle, einer Sinuskurve. Die Länge der Welle heißt „Phase“ und beträgt 24 Stunden – die stetige Verlängerung und Verkürzung der Tage außer Acht gelassen. Die Höchsttemperatur ist innen mehrere Stunden später als außen, weil die Wärme eine bestimmte Zeit braucht, um sich von außen nach innen „vorzuarbeiten“. Diese Verzögerung heißt „Phasenverschiebung“ und sollte mindestens 10 Stunden betragen, besser 12 Stunden. Wenn die Wärme im Gebäudeinneren ankommt, sollte es draußen bereits angenehm kühl sein, denn dann lässt sich die Raumtemperatur durch Lüften ganz einfach auf ein angenehmes Niveau senken. Die Maximaltemperatur, die bei einer Holzfaser-Dämmung innen ankommt, ist relativ moderat. Die Differenz zwischen der höchsten und tiefsten Temperatur innerhalb von 24 Stunden heißt im Fachjargon „Amplitude“. Diese sollte außen vielfach höher sein als innen. Der Faktor dieser Minderung zwischen außen und innen heißt „Amplitudendämpfung“. Empfehlenswert ist eine Amplitudendämpfung um den Faktor 10 bis 15. Phasenverschiebung und Amplitudendämpfung bedingen sich gegenseitig: Je langsamer der Wärmefluss von außen nach innen vorankommt, desto mehr Wärme fließt nachts nach außen zurück und desto weniger Wärme kommt innen an. Außen ist die Temperatur in der Regel um 15 Uhr am höchsten. Würde die Phasenverschiebung nur 6 Stunden betragen, wäre innen auf der Oberfläche der raumseitigen Dachbekleidung die höchste Temperatur bereits um 21 Uhr. Die würde 25 bis 30 °C betragen – und die Außentemperatur wäre nur geringfügig niedriger. Da bringt dann Lüften keine Abkühlung. Beträgt die Phasenverschiebung aber durch den Einsatz von Holzfaser-Dämmung 12 Stunden, ist innen die höchste Temperatur erst um 3 Uhr nachts. Und durch die Amplitudendämpfung kommen innen nur zwischen 20 bis 25 °C an. Bis dahin ist in einer sternenklaren Nacht die Außentemperatur bereits auf 15 bis 20 °C gesunken. Fenster auf – und gut! Weitere Vorteil: Schallschutz Beim Einsatz von Holzfaser-Dämmstoffen erhalten die Bewohner auch noch einen guten Schallschutz. Der ist gerade bei Schlafzimmern unterm Dach nicht zu unterschätzen, denn auf die Dachdeckung prasselnder Regen kann einen schlafraubenden Lärm erzeugen. Und ganz nebenbei speichern Holzfaser-Dämmstoffe auch noch große Mengen CO2 und liefern somit – ergänzend zu ihrer Hauptaufgabe, dem Einsparen von Energie und CO2 – noch einen weiteren großen Beitrag, die globale Klimaerwärmung zu bremsen. Sie machen Gebäude zu großen CO2-Speichern Mit LINITHERM LOOP läutet die Linzmeier Bauelemente GmbH die Markteinführung einer neuen ökologischen Produktgeneration ein. Mit ebenso guten Produkteigenschaften wie bei den LINITHERM Dämmsystemen sind bei LINITHERM LOOP mehr als 60 Prozent der PU-Rohstoffe biobasiert. Damit geht das Unternehmen, in dessen Philosophie die Themen Ökologie und Klimaschutz traditionell eine große Rolle spielen, einen weiteren Schritt in Richtung gesünderer, umweltschonender Dämmstofflösungen. Eine gesunde Raumluft für das Wohlbefinden erhalten und gleichzeitig das Klima schützen, ist mit dem neuen LINITHERM LOOP Dämmsystem nun möglich. Das nachhaltige Denken und Handeln unterstützt Linzmeier durch seine neue Lösung. Bei der Fertigung von LINITHERM LOOP kommen mehr als 60 Prozent der Rohstoffe für den PU-Dämmkern aus Biomasse* zum Einsatz. Lebensmittel werden nicht verwendet. Diese erneuerbaren RohAußenbauteile aus Holz wie Balken und Sparren, die mit einer Wärmedämmung im Inneren des Gebäudes energetisch ertüchtigt werden, müssen vor Feuchtigkeit geschützt werden. Luftdichtsysteme sind dafür das Mittel der Wahl und seit Jahren technisch vorgeschrieben. Der Marktführer für nichtbrennbare Steinwolle-Dämmungen, das Unternehmen ROCKWOOL, ergänzt seinAngebot von Luftdichtsystemen nun um die schwerentflammbare Variante „RockTect Firewall System“. Dieses reduziert Brandrisiken, bietet den bekannt guten Feuchteschutz und ist ebenso leicht zu verarbeiten wie herkömmliche Systeme. Umfangreiche Brandversuche des Systems in der Kombination mit gängigen ROCKWOOL Dämmstoffen aus nichtbrennbarer Steinwolle haben einen deutlichen Zugewinn an Sicherheit durch den Einsatz der „RockTect Firewall System“-Produkte belegt. Geprüft wurden typische Anwendungen nichtbrennbarer A1-Dämmstoffe aus Steinwolle mit dem „RockTect Firewall System“: „Klemmrock 035“ für die Dämmung zwischen den Sparren, „Fillrock RG Plus“ und „Flexirock“ für Holzbauwände sowie „Varirock“ und „Tegarock“ für die oberste Geschossdecke. Bei Verwendung dieser nichtbrennbaren Dämmstoffe der Brandschutzklasse A1 erreicht das Luftdichtsystem die Brandschutzklasse Bs1, d0. Es gilt also als schwerentflammbar, was bedeutet, dass im Brandfall z. B. eine nur geringe Rauchentwicklung zu verzeichnen ist. Auch gibt es kein brennendes Abtropfen von Folien oder Dichtbändern. Die DEUTSCHE ROCKWOOL bietet damit geprüfte Sicherheit aus einer Hand: nichtbrennbare Dämmsysteme für den Wärmeschutz und ein schwerentflammbares Luftdichtsystem für den Feuchteschutz. Mehr Sicherheit von Anfang an Schon in der Bauphase mindern die geprüften Kombinationen aus Dämmung und Dampfbremse von ROCKWOOL die Folgen eines Brandes, wie er z. B. durch eine achtlos weggeworfene Zigarette, Schweißgeräte oder vers3 Mineralwolle hat sich bei der Dämmung von Industriebauten bestens bewährt. Sie bietet ausgezeichneten Schallschutz, sorgt für ein angenehmes Klima bei Kälte und Hitze und verbessert die Energieeffizienz des Gebäudes. Das neue Fassadenkassettensystem von URSA wurde speziell für die Dämmung von Industriefassaden entwickelt und kommt im Metallleichtbau mit Stahlkassetten zum Einsatz. Es vereint wesentliche Vorteile für höchsten Wärme-, Schall- und Brandschutz, für eine gestalterische Vielfalt in Kombination mit wirtschaftlichen Aspekten. Zu den Bestandteilen des URSA Fassadenkassettensystems zählen die URSA TERRA Fassadenkassettendämmplatten FKP PLUS aus Mineralwolle mit längsseitigem Einschnitt zur Aufnahme des Stahlkassetten-Obergurtes und die selbstbohrenden URSA SECO Systemschrauben FKS FIX für Distanzbefestigungen. Das URSA Fassadenkassettensystem ist durch das Deutsche Fortsetzung Bericht Vorseite So knacken Sie die Hitze unterm Dach Feuchte- und Brandschutz in einem Arbeitsgang gleichbare Werkzeuge ausgelöst werden kann. Später eingebaute Innenbekleidungen der gedämmten Wände und Decken müssen nicht zwangsläufig aus nichtbrennbaren Materialien bestehen. Die Holzkonstruktionen verfügen in jedem Fall durch das „RockTect Firewall System“ und einen Steinwolle-Dämmstoff in der empfohlenen Dicke über einen ausgezeichneten Brand-, Feuchte- und Wärmeschutz. Unbedenklich in Innenräumen Alle mit dem „RockTect Firewall System“ geprüften Dämmstoffe von ROCKWOOL wurden mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet. Dieser wird an Produkte vergeben, die bei der Verarbeitung und im Laufe ihrer Nutzung die Raumluft deutlich weniger belasten als vergleichbare dämmende Materialien. Emissionsarm nach Emicode sind auch die lösemittelfreien Klebe- und Dichtstoffe des Luftdichtsystems „RockTect Firewall“. Die Bestandteile des „RockTect Firewall Systems“: die feuchtevariable Dampfbremse „RockTect Varitop Fire“, das Klebeband „RockTect Twinline Fire“ und der Dichtkleber „RockTect Purekit Fire“. URSA Fassadenkassettensystem Industriefassaden schnell und sicher dämmen Institut für Bautechnik mit der Bauartgenehmigung aBG Z-14.1-843 allgemein bauaufsichtlich zugelassen. Dank niedriger Wärmeleitfähigkeiten und vor allem der Überdeckung des StahlkassettenObergurtes bieten die Platten ausgezeichneten Wärmeschutz und reduzieren den Einfluss von Wärmebrücken auf ein Minimum. Mit bereits 140 mm bzw. 170 mm Dämmdicke in der Wärmeleitfähigkeit 0,035 W/(m²K) werden die Dämmwerte eines Referenzgebäudes entsprechend dem Gebäudeenergiegesetz für niedrig bzw. normal beheizte Gebäude erreicht, und das bei nur 100 mm bzw. 130 mm Kassetten-Steghöhe. Neuer biobasierter Dämmstoff von Linzmeier stoffe werden in der Fertigung mit einem Restanteil an fossilen Rohstoffen gemischt und nach einem zertifizierten Berechnungsmodell in die Produktion des Dämmstoffs eingebracht. Langfristig ist eine weitere Steigerung des Biomasseanteils im Dämmstoff geplant, der Schritt für Schritt auch in den anderen Dämmprodukten von Linzmeier zum Einsatz kommen soll. Weitere Pluspunkte: Die beidseitige Alukaschierung der Dämmelemente ist recycelbar, der Dämmkern nimmt keine Feuchtigkeit auf und ist mit mehr als 50 Jahren sehr langlebig und nachhaltig. Linitherm Loop

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