FDF DachNews - Ausgabe 2/2022

2/22 NEWS DACH 2 FLACHDACH Flachdachentwässerung Attika-Stutzen sorgt für optimalen Ablauf Ästhetisch, modern und leicht zu montieren: Der neue Attika-Stutzen von Zambelli lässt das Niederschlagswasser schnell abfließen und schafft eine lü ckenlose Verbindung zwischen Fassade, Flachdach undAblaufrohr. Eine optisch ansprechende Alternative zum klassischen Wasserfangkasten. Mit dem Attika-Stutzen erweitert Zambelli sein umfassendes Sortiment im Bereich der Dachentwässerung. Er überzeugt mit seiner schlanken, schmalen Optik sowie einfachen Funktionsweise sowohl Monteure als auch Bauherren. Das gesammelte Regenwasser wird über Flachdachgullys in die Attikarohre geleitet und gelangt dann über das Zulaufrohr des Attika-Stutzens in die Dachentwässerung. Die runde Formgebung des Stutzens fügt sich mit dem runden Anschlusssystem zu einem stimmigen architektonischen Gesamtbild. Das Design fällt auch durch den konischen Mantelkörper ins Auge: So ist der Durchmesser oben am Lochgitter größer als unten amAnschluss für das Abflussrohr. Das Produkt ist mit dem gängigsten Zubehör des Spezialisten aus Bayern kompatibel. Im Sinne der Nachhaltigkeit können die Niederschlagsmengen dank einer Kombination aus Attika-Stutzen und Wassersammler oder Regenwasserklappe auch zu weiteren Zwecken, wie beispielsweise der Regenwassersammlung, genutzt werden. Leichte Montage Mit wenigen Handgriffen wird der Stutzen nach dem Formschluss-Prinzip mit dem Dachentwässerungssystem verbunden – eine separate Befestigung oder vorherige Bearbeitung wie beimWasserfangkasten ist nicht nötig. Dank der vormontierten Dichtung im Zulaufrohr ist die Anbringung des FlachdachAbzweiges spielend leicht: Er wird auf das Attika-Ablaufrohr des Flachdachs gesteckt und einfach mit dem Fallrohr verbunden. Die Dichtheit zwischen Attikarohr und Stutzen wird mittels der vorhandenen Dichtung hergestellt und muss zwingend gegeben sein, damit Wasserschäden an der Fassade vermieden werden. Ein integriertes Lochgitter verhindert zudem dauerhaft das Eindringen von Fremdkörpern wie Moos, Schnee oder Laubresten und gewährleistet bei Starkregen eine ausreichende Entlü ftung des Fallrohrs. Die gepresste Falzverbindung sorgt fü r eine sichere Befestigung des Lochgitters. Das Attikarohr muss ca. 5 cm aus der Wand ragen, um es sicher mit dem AttikaStutzen verbinden zu können. DerAttika-Stutzen ist fü rAttikarohre mit 75 mm bzw. 110 mm und Ablaufrohre mit 80 mm bzw. 100 mm Durchmesser in den Ausfü hrungen Titanzink und Zambelli-ROBUST erhältlich. Roto stellt erstmals Flachdachfenster vor Roto Frank Dachsystem-Technologie erweitert ab September sein Sortiment um das neue OnTop Flachdachfenster. Mit der „german made“ Produktlösung wird Roto zum vollständigen Partner für Fensterlösungen für das Dach und eröffnet Handel und Handwerk neue Wachstumschancen. Das Flachdach erfährt im privaten Umfeld immer mehr Zuspruch. Entsprechend häufen sich bei Dachprofis die Anfragen nach Fensterlösungen, die das Wohlbefinden der Bewohner durch mehr Tageslicht oder die Möglichkeit des Lüftens steigern. Das Roto OnTop Flachdachfenster ist hierfür die ideale, energieeffiziente Lösung. Es ist in fixverglaster Ausführung und mit einem elektrisch zu öffnenden Fensterflügel in jeweils zehn verschiedenen Größen erhältlich und überzeugt mit den von Roto gewohnten Werten Premiumqualität, Montagefreundlichkeit, Energieeffizienz und Langlebigkeit. So haben Handel und Handwerk die Chance, neue Kunden zu gewinnen und das gemeinsame Wachstum voranzutreiben. Das fixverglaste Flachdachfenster von Roto dient als zuverlässige Lichtlösung. Aufgrund des witterungsbeständigen Kunststoff-Hohlkammerprofils ist auf große Stabilität und lange Lebensdauer ebenso Verlass wie auf die Energieeffizienz. Sie wird durch eine zusätzliche Dämmung im Inneren des Kunststoffprofils abermals gesteigert. Für größere Montagefreundlichkeit und mehr Sicherheit bei Arbeiten auf dem Dach wurde das Fenster zudem mit einer durchsturzsicheren Außenscheibe ausgestattet. So muss es nicht extra auf dem Dach eingefasst werden, wenn es dort Verkehrswege gibt. Lüften auf Knopfdruck Das Roto OnTop mit elektrisch öffenbarem Fensterflügel bringt dieselben Eigenschaften mit und erlaubt darüber hinaus eine regelmäßige Frischluftzufuhr, auch in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit. Dafür ist im Lieferumfang ein werkseitig eingelernter Wandsender enthalten, mit dem sich das Roto OnTop einfach auf Knopfdruck bedienen lässt. Außerdem verfügt die elektrische Ausführung über einen Sensor, der das Fenster bei einsetzendem Regen automatisch schließt. Damit Profis aus Handel und Handwerk individuellenAnsprüchen undAnforderungen ihrer Kunden gerecht werden, bietet Roto das OnTop in verschiedenen Verglasungsvarianten bis zur Dreifach-Verglasung mit HitzeschutzBeschichtung an. Außerdem sind auf Wunsch sowohl der Aufsatzkranz in drei verschiedenen Höhen als auch der Aufkeilrahmen für den optimalen Einbau des Roto OnTop in Flachdächer mit 0° Neigung verfügbar. Er wird beim Einbau unter dem Flachdachfenster montiert und schafft so eine Aufkeilung von 2°. 3 Wie geht gute Mitarbeitergewinnung heute? Jörg Mosler ist Dachdeckermeister und arbeitet heute als Experte für genau dieses Thema. Im Interview verrät er praktische Tipps und ein einfaches Prinzip: „Ein Betrieb zieht an, was er ausstrahlt. Jörg Mosler, Ihr Vortrag auf der DACH+HOLZ Messe lautete: „Mitarbeiter gewinnen heißt Menschen gewinnen“. Was ist darunter zu verstehen? Jörg Mosler: Mitarbeitergewinnung wird sehr häufig noch als faktisches Thema angesehen und das ist aus meiner Sicht extrem falsch. Stellenanzeigen mit Bullet-points und kurzen abgehackten Wortfetzen funktionieren nicht. Ein Mensch arbeitet in erster Linie für einen Menschen und nicht für ein Unternehmen. Deswegen ist es sehr wichtig, dass der Chef oder die Chefin für das Unternehmen persönlich spricht und steht. Denn genau dann funktioniert Mitarbeitergewinnung, wenn sie persönlich gemacht wird und nicht mit reinen Zahlen-, Daten- und Faktengräbern. Wie setzt man persönliche Mitarbeitergewinnung in der Praxis um? Jörg Mosler: Die Frage ist: Was strahlt mein Betrieb aus? Warum ist es wichtig, was wir hier machen? Welche Werte haben wir eigentlich? Wer bin ich als Chef und Chefin? Wie erlebbar ist mein Unternehmen für potenzielle neue Mitarbeiter und Azubis? Diese persönliche Ebene kann kein anderer Betrieb kopieren. Ich kann zum Beispiel auf meiner Karriereseite ein kurzes Video zeigen, indem ich als Chef/Chefin einen kleinen Rundgang durch meinen Betrieb mache, zeige, was wir hier tun, wer ich bin und warum Leute für mich arbeiten sollen. Das wäre ein erster Schritt. Dann kann ich jeden Tag mit einem Zeitansatz von zehn Minuten darüber berichten, was wir heute Großartiges geleistet haben oder welche neuen Projekte anstehen. Und das mache ich persönlich. Allein dieser kleine Schritt ist häufig schon ein absoluter Booster – mir fällt gar kein besseres Wort ein für das Thema Aufmerksamkeit und Mitarbeitergewinnung. Wie kommt man zu spannenden Geschichten, die das Unternehmen einzigartig machen? Jörg Mosler: Es gibt eine gute Frage, die man jedem Mitarbeiter stellen kann und mit der unfassbar viele Geschichten aus dem Unternehmen ans Tageslicht kommen: Was ist der Moment, den du persönlich als Mitarbeiter gedanklich sofort mit dem Unternehmen gleichsetzt, wenn man dich fragt? Wenn man als Unternehmer hört, welche Geschichten dabei herauskommen und wie unterschiedlich die Mitarbeiter diese besonderen Momente für sich selbst interpretieren, dann hat man einen wahnsinnigen Pool an guten Storys, die das Unternehmen einzigartig machen. Darüber hinaus auch die Antwort auf die Frage: Wie gut sind wir aktuell als Arbeitgeber oder als Ausbilder aufgestellt? Und das, was ich nach außen sende, bekomme ich dementsprechend wieder zurück. Diese Anziehungskraft wird von Unternehmen extrem unterschätzt. Was sagen Sie zu Betrieben, die behaupten: Bei uns passiert nichts? Jörg Mosler: Ein Handwerker, der mir sagt, es gibt bei ihm nichts zu erzählen, den grinse ich immer an, weil ich genau weiß, dass das nicht stimmt. Wenn man dafür ein gewisses Bewusstsein hat, dann sieht man diese Geschichten und kann sie dementsprechend auch erzählen. Und ich habe heutzutage über Internet und Social-Media-Kanäle unfassbar viele Möglichkeiten, für Aufmerksamkeit zu sorgen. Jeder hat ein Gerät in der Tasche, mit dem er auf Knopfdruck ganz leicht die Welt erreichen kann. Es wird im Handwerk nur zu wenig genutzt. Welche Rolle spielen hier die sozialen Medien? Jörg Mosler: Ich sage immer ganz gerne: Social Media ist die größte Bühne der Welt. Auf der größten Bühne der Welt würde ich als Arbeitgeber, der Mitarbeiter und Azubis gewinnen will, stehen wollen. Mitarbeitergewinnung kann ohne Social Media funktionieren. Aber es ist eine der größten Chancen, die ich als Unternehmen habe. Warum nutze ich sie nicht? Ich weiß, es kommt oft die Antwort: Wir haben gar keine Zeit dafür. Aber wenn ich als Chef zwei bis drei Mitarbeiter finde, die mich im Unternehmen unterstützen, und jeder investiert zehn bis 15 Minuten Zeit pro Woche, dann kann ich schon einiges erreichen. Was sind Ihre drei wichtigsten Tipps, um Mitarbeiter und Talente zu gewinnen? Jörg Mosler: Punkt eins: Zeige Persönlichkeit, trete als Chef/Chefin für dein Unternehmen in Erscheinung, sorge dafür, dass man dich kennenlernen kann. Punkt zwei: Sorge für einen zentralen Anlaufpunkt für alle Maßnahmen in der Mitarbeitergewinnung – das heißt übersetzt: Habe eine gute Karriereseite, wo man 24 Stunden am Tag alle Informationen über das Unternehmen als Arbeitgeber/Ausbilder bekommen kann. Punkt drei: Tue alles, egal ob online oder offline, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. “Ein Betrieb zieht an, was er ausstrahlt.“ Wollen junge Leute keine Bauhandwerker mehr werden? Das Dachhandwerk ätzt und kracht unter fehlenden Fachkräften. Der Auftragsvorlauf ist hoch wie nie, gute Fachkräfte sind kaum zu finden. Was läuft da falsch? Eine Antwort gibt Claudius Gessner vom Zimmerer-/Schreiner-Betrieb Lignum3 aus Mainz: “Wir sind in der Region Mainz in vielen Schulen in Sachen Ausbildungsgewinnung unterwegs gewesen.” Was er erlebt hat, muss ein Alarmzeichen für die Branche sein: “Wir haben sogar einen eigenen Truck, um unser Handwerk vorzustellen. Aber wir stoßen bei Schuldirektoren, Lehren und Eltern auf eine Wand und werden kategorisch abgelehnt. Begründung: Unsere Kinder sollen weiter kommen, die sollen studieren. Das Handwerk hat hier ein falsches und schlechtes Image.” Auch YouTube-Creator und Dachdecker Selim Fritz ist der Meinung, dass der Beruf des Dachdeckers viel attraktiver ist, als viele denken. “Wir haben viele Bewerbungen, aber die Bewerber sind nicht gut genug. Schon bei Probearbeiten sieht man vielfach, dass es einfach nicht passt.” Er führt sein Unternehmen Fritz Bedachungen in Troisdorf in NRW und sagt weiter. “Ich habe noch um meine Arbeitsstelle und meine Ausbildung gekämpft. Diesen Willen und Engagement sehe ich heute beim Nachwuchs nicht mehr. Über Social Media erreichen wir für unseren Betrieb zwar viele Bewerber, aber wir müssen hier wirklich die Rosinen raus picken. Sonst geht es nicht.” Was machen die Chefs falsch? Dazu Dachdeckerunternehmer Jan Voges aus Lamspringe: “Die Stellenanzeigen, die ich heute sehe, sind alle “mehr für weniger”. Du kriegst mehr Geld für weniger Arbeit. Damit überbieten sich die Betriebe gegenseitig. Das ist komplett falsch. So sage ich den Bewerber einfach nur, mit mir zusammen zu arbeiten, ist eine Zumutung. Aber für genug Geld machst Du es trotzdem. Das kann auf Dauer nicht funktionieren”, so der Dachdeckermeister. Und er legt nach: “Was auch nicht funktioniert: Auf Instagram alles schön zu malen über unseren Beruf. Die Realität ist meist drei Grad und Nieselregen auf dem Gerüst. Das muss man auch ehrlich vermitteln.” Das bestätigt auch Karim El Batanony von der Zimmerei/Schreinerei Lignum3. Er sagt Authentizität und Ehrlichkeit sind in der Mitarbeitergewinnung das langfristig einzig funktionierende Mittel. Anfragen für Ausbildungen hat sein Betrieb aus Mainz derzeit noch genug: “Unser Problem liegt eher im Bereich gut ausgebildeter Gesellen, die wir suchen. Dabei versuchen wir die Leute so lange wie möglich zu halten. Dass Mitarbeiter ein ganzes Arbeitsleben in einem Betrieb bleiben, ist aber vorbei,” so der Jung-Unternehmer. Seine Antwort auf mehr Nachwuchs im Handwerk: “Wir müssen viel mehr zeigen, wie befriedigend es ist im Handwerk zu arbeiten. Jeden Abend zu sehen, was man geschafft hat. Und auch drei Grad Nieselregen schweißt das Team zusammen.” Ein Problem ist aber so El Batanony, dass ein Großteil der Handwerksbetriebe bei der Führung und imAuftritt einfach zu konservativ ist für die Jugend von heute. Hier müsse sich etwas ändern und das schnell. Zimmerin Sabrina Simon und Dachdecker René Gößling sind Messebotschafter der Dach und Holz Messe gewesen. Sabrina Simon: „Ich möchte Jugendliche motivieren, in einen Handwerksberuf hineinzuschnuppern.“ Fortsetzung Titelseite: Wie finden wir neue Fachkräfte? Zur Person: Jörg Mosler ist Vortragsredner und Experte für die Mitarbeitergewinnung im Handwerk. Der gelernte Dachdeckermeister war 16 Jahre im Handwerk aktiv, davon zehn Jahre als Unternehmer. Im Alter von 33 Jahren vollzog er einen vollständigen beruflichen Turnaround. Seitdem lebt er seine persönliche Leidenschaft und tritt als Speaker vor Führungskräften und Schülern auf. Darüber hinaus veröffentlicht Jörg Mosler den Podcast "Workers Cast" und ist aktiver Blogger sowie erfolgreicher Buchautor. Foto: GHM /Messe Dach & Holz

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