FDF DachNews - Ausgabe 2/2022

23 Leonie Lemp .... ist die 7. Generation beim Dachzubehörspezialisten Lemp aus Moers. Hier war und ist sie unter anderem für das neue Markenbild und die Außendarstellung des Unternehmens verantwortlich. Sie ist 27 Jahre alt. Seit 2020 ist sie nach dem Masterabschluss fest im Unternehmen tätig. Schon zuvor während des Studiums hat sie vereinzelt Projekte übernommen. Sie hat ein Bachelor- und Masterstudium in BWL und Marketing in Köln mit Auslandsaufenthalt in New York absolviert. Sie lebt mit Hund Bo - einem Goldendoodle, der ebenfalls bei Lemp als Feel Good Manager tätig ist - in Köln. Die Lemp GmbH & Co. KG führt Rohrschellen und Rinnenhalter bis hin zu Dachausstiegen: Wenn es ums Dach geht, ist Lemp die Referenz für hochwertige Produkte Made in Germany – und das seit sieben Generationen. Die Geschichte der Lemp GmbH & Co. KG beginnt im Jahr 1856. Heute ist das Unternehmen einer der führenden Hersteller im Bereich Metall- und Dachzubehör. Lemp schafft Produkte, die dem Handwerk hochwertige und langlebige Lösungen bieten und ist dabei ein zuverlässiger und starker Partner für den Mittelstand. Mit dem nfk (normund fachregelkonform)-Siegel hat Lemp ein Gütesiegel entwickelt, dass für die Einhaltung aller Vorgaben und Anforderungen des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) und der Klempnerfachregeln (ZVSHK) steht. Person und Persönlichkeit Wie würden Sie sich selbst beschreiben? Herzlich, kreativ, empathisch. Was ist Ihr Lebensmotto? Hier bei mir in Kö ln wü rde man sagen: Et kü tt wie et kü tt. Welche drei Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen? Ein Boot, um zurückzufahren, wenn mir langweilig wird. Was ist Ihr größtes Hobby? Kreativ sein und Zeit mit meinem Hund in der Natur verbringen. Was ist Ihr Lieblingsessen? Burrata und Tapas. Was ist Ihre Lieblingssendung im Fernsehen? Fernsehen schaue ich eher selten. Bin eher der Fan von spannenden Serien. Wofür haben Sie eine Schwäche? Chips und Mettbrö tchen. Beruf und Berufung Was ist das Interessante an Ihrem Beruf? Die Möglichkeit, die Zukunft eines 166 Jahre alten Familienunternehmens mitzugestalten. Gibt es etwas in Ihrem Berufsleben oder unserer Branche, was Sie richtig ärgert? Viel zu wenig Frauen und mangelnde Digitalisierung. Gibt es etwas in Ihrem Berufsleben oder unserer Branche, was Sie sehr erfreut? Traditionen und Menschlichkeit. WennSie Ihren derzeitigen Beruf nicht ergriffen hätten, was wäre Ihr Traumberuf? Musicaldarstellerin, müsste allerdings immer Playback singen ;) Wunsch und Wirklichkeit Was würden Sie tun, wenn Sie einen Tag König von Deutschland wären? Den Lehrplan in den Schulen ändern. Wemwürden Sie gerne mal richtig die Meinung sagen? Wladimir Putin. Welche besondere Fähigkeit würden Sie gerne besitzen? Fliegen, dann könnte ich mir auch täglich 2 Stunden Fahrtweg zum Bü ro sparen. Was wäre Ihr Ziel, wenn Sie morgen verreisen könnten, wohin Sie wollten? Südafrika. WelchenTraum möchten Sie sich noch erfüllen? Einen eigenen Weinberg. Was würden Sie machen, wenn Sie unverhofft einen freien Tag hätten? Den Tag mit einem Frühstück in meinem Kö lner Lieblingscafé beginnen, durchs belgische Viertel schlendern und den Tag mit Freunden bei gutem Essen und einem leckeren Glas Wein ausklingen lassen. Welche berühmte Persönlichkeit würden Sie gern mal kennen lernen? Michelle Obama. Kopf und Handwerk Was war bislang Ihr größter Erfolg? Meine Masterarbeit über das Rebranding zu Lemp und die anschließende erfolgreiche Umsetzung im Unternehmen. Was ist das Geheimnis Ihres Erfolgs? Durchhaltevermögen und nicht aufgeben, auch wenn es mal schlechte Zeiten gibt. Wenwürden Sie als Ihr oder ein Vorbild bezeichnen oder wen bewundern Sie? Verena Pausder (deutsche Unternehmerin und Digital-Expertin), weil sie so eine positive und inspirierende Frau ist. Was war Ihre größte handwerkliche Glanzleistung? In meiner damaligen Studentenwohnung den Fernseher alleine an die Wand angebracht zu haben. Weil ich so stolz war, habe ich das Ganze sogar gefilmt. Das Video sorgt heute noch fü r Lacher, aber es hat geklappt! Was war Ihr größtes handwerkliches Mißgeschick? Der Versuch Lampen anzubringen... DER FRAGEBOGEN ZUR PERSON 22 RECHT Ein negativ behaftetes Wort? In unserem Sprachgebrauch wird das Wort Mahnung überwiegend nur noch negativ wahrgenommen. So mancher Mandant hat schon geäußert, dass er den ‚guten alten Kunden‘ nicht gerne mahnen möchte, weil er Sorge hat, dadurch die langjährige Geschäftsbeziehung zu gefährden. Wenn man einmal davon absieht, dass der ‚gute alte Kunde‘ seinerseits scheinbar keine Sorge hat, durch Nichtzahlen der Rechnung die langjährige Geschäftsbeziehung zu gefährden, kann eine Mahnung auch positiv gesehen werden. Sie kann das Gegenüber darauf hinweisen, dass mangelnde Sorgfalt vorliegt, Ungenauigkeit, dass es an Verbindlichkeit mangelt und dass der andere das möglichst beheben sollte, möchte er nicht in wirkliche Schieflage geraten. Wie viele (Er‑)Mahnungen werden z. B. Kindern entgegengebracht, zur Vorsicht, zur Geduld, zur Eile? Nicht, um sie zu gängeln, sondern um sie zu leiten und unterstützen. Wer also eine Mahnung auch positiv zu sehen weiß, vermag vielleicht gerade auch einen ‚guten alten Kunden‘ zu mahnen (damit es diesen auch noch möglichst lange gibt). Und wird nach meiner Erfahrung auch merken können, dass er selbst von anderen eher als gut organisiert und verlässlich wahrgenommen wird, als dass er Sorge um Geschäftsbeziehungen haben muss. Formvollendet mahnen Wer den Anspruch hat, formvollendet mahnen zu wollen, dem sei gesagt, dass es keine Formvorschrift für eine Mahnung gibt. Sie kann sowohl schriftlich (auf Grund der Nachweisbarkeit ist diese Form vorzuziehen) als auch mündlich erfolgen. Ein paar Dinge sind allerdings dennoch zu beachten. Die Formulierung sollte eindeutig die Absicht der Mahnung widerspiegeln, nämlich, dass man sein Geld möchte. Und eine Mahnung sollte höflich und respektvoll formuliert werden, gerade so, wie man selbst an etwas erinnert, wie man selbst gemahnt werden möchte. E INMAL IGE Wahlmögl ichkei t bei der Bezeichnung Auch wenn Doppelnamen, Umbenennungen oder Fantasienamen im Trend liegen mögen, gilt das nicht für eine Mahnung. Auch hier ist Deutlichkeit Trumpf. Für eine Mahnung kann auch der Begriff Zahlungserinnerung gewählt werden. Aber egal, ob nun der Begriff Mahnung oder Zahlungserinnerung bevorzugt wird — auch für ein zweites oder drittes Anschreiben (1. Mahnung, 2. Mahnung etc.) sollte es bei dem einmal gewählten Begriff bleiben. Nicht, mal so mal so, sondern entweder oder!! Mahnung vor Fälligkeit Eine Mahnung vor Fälligkeit ist wie eine Fehlzündung. Sie bringt einen nicht vorwärts oder, um Shakespeare zu ’zitieren‘, macht ‚Viel Lärm um Nichts‘, denn sie ist schlicht und ergreifend unwirksam und wird auch nicht durch den Eintritt der Fälligkeit wirksam. Eine Mahnung an einen Schuldner zu schicken, dessen Zahlung noch gar fällig ist, hat also keine Relevanz. Formulierungen Bei der Formulierung einer Mahnung geht es nicht um einen Aufsatz, den so mancher vielleicht noch aus der Schulzeit fürchtet. Man muss auch nicht imAnsatz auf Goethes Spuren wandeln. Es geht um Klarheit, Eindeutigkeit und Fakten! Und eine Mahnung ist wichtig! Sie setzt einen Schuldner, dessen Zahlung fällig ist, in Zahlungsverzug. Der wiederum ist die Voraussetzung dafür, dass ein etwaiger Verzugsschaden vom Schuldner zu begleichen ist. Nach einer Überschrift wie 1. Mahnung sollte in höflicher Form die Aufforderung zur Zahlung der noch offenen Rechnung erfolgen. Hier ist es wichtig, das Datum sowie die Rechnungsnummer (ggf. auch die Lieferscheinnummer) der ursprünglichen Rechnung noch einmal aufzuführen sowie auch die erbrachte Leistung noch einmal genau zu benennen. Eine Rechnungskopie beizufügen, kann für den Kunden ebenso hilfreich sein. Dann sollte man dem Kunden noch ein nach dem Kalender genau zu definierendes erneutes kurzes Zahlungsziel setzen wie z. B. ‚Die Rechnung ist bis zum… bei uns eingehend zu zahlen‘. (Eine Mahnung, die den Schuldner zur Zahlung aufgefordert, muss zwar keine Frist enthalten, da der Schuldner mit Fälligkeit der Rechnung und erfolgter Mahnung in Verzug ist, aber eine gesetzte Frist verdeutlicht die Ernsthaftigkeit der Mahnung und gibt auch die Terminierung der nächsten Mahnung vor — in 7-10 Tagen) Der nachfolgende Satz ‚Wir weisen Sie darauf hin, dass Sie für einen ggf. entstandenen Verzugsschaden aufzukommen haben‘ sollte ebenfalls in der 1. Mahnung nicht fehlen. Sollte eine 2. Mahnung (Überschrift) nötig sein, sollte diese im Abstand von 7-10 Tagen (s. o.) erfolgen und inhaltlich wieder die Angaben zur ursprünglichen Rechnung sowie die Daten der 1. Mahnung enthalten. Jetzt kann auch eine Mahnkostenpauschale berechnet werden, die im Fall der Fälle von Gerichten (ohne Einzelnachweise) meist in Höhe von 1 EUR bis 5 EUR pro Mahnschreiben akzeptiert wird. Ebenso können bei Geldforderungen auch Verzugszinsen verlangt werden. (Über die Berechnung unbedingt vorher informieren!) Ein erneutes kurzes klar definiertes Zahlungsziel ist wieder hilfreich. Sollte eine 3. oder deutlicher noch ‚letzte‘ Mahnung (Überschrift) nötig sein, sollte sie wieder nach 7 – 10 Tagen erfolgen. Inhaltlich sollten wieder die Daten der ursprünglichen Rechnung (s. o.) enthalten sein sowie das Datum der 2. Mahnung. Erneut kann eine Mahnkostenpauschale angesetzt sowie weitere Verzugszinsen verlangt werden. Bei der Aufforderung, den offenen Betrag X ‚endgültig bis zum … bei uns eingehend zu bezahlen‘ sollte nicht vergessen werden, dass der nun offene Betrag (wie auch schon bei der 2. Mahnung) aus dem ursprünglichen Rechnungsbetrag sowie den Mahnkostenpauschalen und den Verzugszinsen besteht, sich also erhöht hat! Wer in einer letzten Mahnung dem Schuldner ggf. weitere rechtliche Schritte in Aussicht stellt, sollte diese dann von wegen der Glaubwürdigkeit auch einleiten. Es ist wenig zweckführend, mehr als 3 Mahnungen zu verschicken. Und spätestens dann sollte man sich für den Forderungseinzug Hilfe von einem Rechtsdienstleister wie Inkassounternehmen oder Rechtsanwalt holen. Der Autor Bernd Drumann ist Gründer der Bremer Inkasso GmbH. Das Unternehmen bietet kompetente Beratung und juristische Unterstützung im Bereich des Forderungseinzugs. Info: www.bremerinkasso.de Rechnungen rechtzeitig und richtig zu mahnen, ist in vielen Handwerksbetrieben noch immer ein Manko. Das gefährdet nicht nur die Liquidität, sondern geht auch einher mit einem höheren Aufwand fürs Rechnungswesen. Von Mahnung keine Ahnung? Unser Autor ist Geschäftsführer eines Inkassounternehmens. Er erklärt, was Sie wissen müssen und welche Fehler er in der Praxis immer wieder sieht. Bild: fotolia.com, Dan Race Von Mahnung keine Ahnung!?!

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