FDF DachNews - Ausgabe 2/2022

7 Dacharbeiten zählen nach wie vor zu den gefährlichsten Arbeiten am Bau. Personen, die auf Dächern arbeiten, müssen daher optimal gesichert und vor dem Absturz geschützt werden – von den ersten Arbeiten beim Bau des Daches bis hin zu späteren Dachbegehungen im laufenden Betrieb des Gebäudes. Dies gilt nicht nur für Steildächer, auch auf dem Flachdach spielt Absturzsicherung eine große Rolle; denn Flachdächer sind längst mehr als nur der obere Gebäudeabschluss. Sie bieten eindeutig das größte Potenzial, als genutzte Dächer die Zukunft zu gestalten. Haftungsfolgen vorbeugen Auf den Dachflächen installierte Solar-, Photovoltaik- oder Klimaanlagen sowie Gründächer, Dachterrassen und -gärten erfordern regelmäßige Arbeiten auf dem Dach zu Wartungs-, Pflege- und Instandhaltungszwecken. So werden diese Dächer zu Verkehrswegen und Arbeitsstätten. Absturzsicherung zum Schutz von Menschenleben ist hier das oberste Gebot. Die Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR) liefern dazu eindeutige Vorschriften. Gemäß der ASR A2.1, die die Anforderungen an das Einrichten und Betreiben von Arbeitsplätzen und Verkehrswegen zum Schutz vor Absturz oder herabfallenden Gegenständen sowie die damit verbundenen Maßnahmen bezüglich des Betretens von Dächern oder anderen Gefahrenbereichen konkretisiert, fordert auch auf Flachdächern bereits ab einer Absturzhöhe von 3,00 m und einer Dachfläche von mehr als 50 m² eine Absturzsicherung. Die Einhaltung dieser arbeitsschutzrechtlichen Vorschriften schützt nicht nur Bauherren und Gebäudebetreiber, sondern auch die planenden und ausführenden Firmen vor verhängnisvollen Haftungsfolgen. Absturzsicherungsprodukte mit System Auch CARLISLE, Europas führender Hersteller hochwertiger und besonders sicher zu verarbeitender EPDM-Dachabdichtungsprodukte, stellt sich dieser Verantwortung. „Wir sehen unsere Kunden ganzheitlich und machen uns daher über unsere Kernprodukte hinaus auch Gedanken um weitere Aspekte ihrer Sicherheit“, betont Thomas Schneider, Leiter Anwendungstechnik D/A/CH bei CARLISLE. Das Unternehmen hat sein Portfolio daher konsequent um Produkte zur Absturzsicherung unter dem Namen SAFETY SYSTEM erweitert und sich in diesem Segment mittlerweile zu einer fixen Größe am europäischen Markt etabliert. Neben einem umfangreichen Sortiment an GUARD by TigaTech Seitenschutzsystemen zur kollektiven Absturzsicherung sowie dem WALKWAY, einer rutschhemmenden EPDMSicherheitsoberlage zur Kennzeichnung sicherer Wartungswege, komplettieren ab Juli 2022 folgende Produkte das CARLISLE SAFETY SYSTEM: • SECURE by TigaTech Einzelanschlagpunkte und Zwischenstützen • Überfahrbare und nicht überfahrbare SECURE by TigaTech Seilsysteme für Flachdächer Sie bestehen aus hochwertigem, witterungsbeständigen Edelstahl; passend zu den besonders witterungs- und somit alterungsbeständigen EPDM-Abdichtungsprodukten des Herstellers. Die Einzelanschlagpunkte und Zwischenstützen sind auf vielfältigen Untergründen einsetzbar, wie Beton, Hohldielen, den meisten Holzkonstruktionen, sowie Stahltrapezblech und Stahlträgern. Passend für jede Anforderung „Wir freuen uns, dass wir mit der Erweiterung unseres SAFETY SYSTEM nun für jede Anforderung das passende Produkt anbieten können“, erklärt Alexander Flebbe, Leiter Produktmanagement bei CARLISLE. „Wird eine flexible Möglichkeit der Absturzsicherung gewünscht, kann unser SECURE by TigaTech System mit seinen Vorteilen punkten, geht es um eine Absturzsicherung, die das Betreten der Dachflächen bereits ab einer Person ohne PSAgA (persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz) und somit auch ohne besondere PSAgA Schulung und -Einweisung vor Ort gestattet, ist unser GUARD by TigaTech System die bevorzugte Lösung“, ergänzt er. „Der WALKWAY ist in jedem Fall bei beidenAbsturzsicherungen eine sinnvolle Ergänzung für die Markierung sicherer Wartungswege.“ Geprüfte Qualität Wie die GUARD by TigaTech Geländersysteme und der WALKWAYWartungsweg werden auch die SECURE by TigaTech Produkte in Europa gefertigt, wodurch CARLISLE seinen Kunden neben der dauerhaften Erfüllung von Sicherheits- und Qualitätsstandards nach den höchsten europäischen Anforderungen auch eine schnelle Belieferung zusichern kann. Prüfung und Zulassung bzw. Zertifizierung der Systeme erfolgen z.B. nach • EN 13374 (2019), Klasse A+B, Ausstattungsklasse 3 • EN 795 Typ A, Typ C und CEN/TS 16415 CARLISLE SAFETY SYSTEM Absturz – das unterschätzte Risiko Die rutschhemmende EPDM-Sicherheitsoberlage WALKWAY zur sicheren Markierung von Wartungswegen ist sowohl für das GUARD by TigaTech als auch für das SECURE by TigaTech Absturzsicherungssystem eine sinnvolle Ergänzung. Die SECURE by TigaTech Produkte können als Einzelanschlagpunkte und/oder als Anschlagpunkte in einem Seilsystem (Typ C) verwendet werden. Das höhen- und winkelverstellbare GUARD by TigaTech Seitenschutzsystem bietet eine durchdringungsfreie, zuverlässige kollektive Absturzsicherung für Flach- und Gründächer. 2/22 NEWS DACH 6 Im Aachener Süden musste das komplex gestaltete Dach einer historischen Jugendstilvilla dringend saniert werden. Das Haus war 1912 nach Plänen des Architekten Walter Eversheim errichtet worden. Der vielfach unterteilte und an ihrem First 14 Meter hohe Dachaufbau integriert neben dem Hauptdach auch vier kleinere Mansarddächer sowie mehrere Gauben. In der Summe finden sich 13 Dachabschnitte mit einer Gesamtfläche von 440 Quadratmetern. Mit der Umsetzung der Maßnahme wurde das Dachdeckerunternehmen KAULARTZ aus dem nahe gelegenen Monschau beauftragt. Große Bedeutung im Rahmen der Angebotserstellung und -auswahl hatte dabei insbesondere die Wahl eines geeigneten Tondachziegels. Nach einer vorherigen Bemusterung und passend zu den ausgewählten Details aus Schiefer hatte sich die Eigentümergemeinschaft für den Röben Tondachziegel RHEINLAND anthrazit entschieden: „Die Ziegel wirken ruhig und ausgeglichen und entsprechen in ihrer Form weitgehend den alten Tondachziegeln“, berichtet der mit der Maßnahme betraute Dachdeckermeister Jan Beul. „Ganz wichtig war außerdem, dass die Ziegel ganz hier in der Nähe, im Röben-Werk Brüggen gefertigt werden, so dass wir jederzeit den Vorteil von kurzen Wegen hatten.“ Im Rahmen der Abbrucharbeiten war zunächst der gesamte Aufbau des Hauptdaches sowie der angrenzenden Mansarddächer bis auf die Sparren abgetragen worden. In einigen Bereichen mussten zusätzlich auch einige Dachsparren ausgewechselt werden, um die gewünschten Dachflächenfenster zumAusbau des Dachgeschosses integrieren zu können. ImAnschluss konnte das Dachdeckerteam um den Vorarbeiter Michael Claßen mit der Ausführung der neuen Unterkonstruktion und der neuen Wärmedämmung beginnen. Im Bereich des Hauptdaches wurden eine neue Zwischensparrendämmung und eine Konvektionssperre verlegt, die Überdämmung der Sparren erfolgte mit einer 120 mm dicken PU-Dämmplatte. Direkt darüber wurden eine 4 x 6 Zentimeter starke Konterlattung sowie ein Trauf- und Ortgangbrett als Unterkonstruktion für die Schieferbekleidung ausgeführt. Bei den Mansarddächern kam im Bereich des innen liegenden Mauerwerks eine 160 mm dicke Fassadendämmplatte mit WLG 035 entsprechend den geltenden KFW-Anforderungen zum Einsatz. Anschließend wurden die Sparren aufgedoppelt und eine 3 x 5 Zentimeter starke Konterlattung und Traglattung sowie ein Trauf- und Ortgangbrett als Unterkonstruktion für die Schieferbekleidung umgesetzt. Im nächsten Schritt konnte mit der Eindeckung der verschiedenen Dachflächen und Gauben inklusive der Formteile begonnen werden. Die Verwendung des Röben Tondachziegels RHEINLAND anthrazit mit seiner flachen Mulde und der abgestimmten Verfalzung und Deckwulst ermöglichte dabei ein harmonisches Gesamtbild des Daches. Im Bereich der Mansarddächer mussten die Tondachziegel aufgrund der Dachneigung zusätzlich mechanisch befestigt werden. Abschließend konnten die Mitarbeiter von Kaulartz die Details aus Schiefer wie die Gaubenwangen, die Gaubenpfosten oder die Gaubenlaibungen umsetzen und die erforderlichen Klempnerarbeiten ausführen. Bei der Dachsanierung einer Aachener Jugendstilvilla durch den Dachdeckerbetrieb KAULARTZ aus Monschau kam der Röben-Tondachziegel RHEINLAND anthrazit zum Einsatz. In Kombination mit Details aus Schiefer gelang eine langfristig sichere Neueindeckung, die trotz aller Modernität den historischen Charakter des Hauses erhält. Links: Im Bereich der Mansarddächer mussten die Tondachziegel aufgrund der Dachneigung zusätzlich befestigt werden. Rechts: Abschließend konnten die Details aus Schiefer wie die Gaubenwangen, die Gaubenpfosten oder die Gaubenlaibungen ausgeführt werden. Dieter Flosbach verstorben Der Dachbaustoffhändler Dieter Flosbach ist am 20. Juni nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Dieter Flosbach war geschäftsführender Gesellschafter der Flosbach-Gruppe. Das Handelsunternehmen beliefert von insgesamt 7 Standorten in NRWDachhandwerker vom südlichen Ruhrgebiet bis nach RheinlandPfalz. Dieter Flosbach war wohl ein Musterbeispiel für echtes Unternehmertum im deutschen Mittelstand. Bereits im Jahr 1980 trat er nach einem BWL-Studium in das von Vater Werner Flosbach 15 Jahre zuvor gegründete Großhandelsunternehmen ein, ab 1987 war er als Geschäftsführer tätig. Über 40 Jahre erfolgreicher unternehmerischer Einsatz in der Bedachungsbranche zeichneten ihn aus. Das Geheimnis seines Erfolgs war die stete Ausrichtung auf seine Mitarbeiter und seine Kunden. Das Unternehmen Flosbach hat seinen Hauptsitz zunächst in Wipperfürth, ab Januar 2016 dann in Marienheide/NRW. Schon im Jahr 1987 kam die Firma Karl Zimmermann GmbH in Remscheid zur Unternehmensgruppe. Nochmals vergrößert wurde die Gruppe im Jahr 2004 um die Alma Dach, Wand und mehr Handels-GmbH, ebenfalls in Remscheid. Schließlich kam 2008 noch eine zweite Niederlassung der Werner Flosbach GmbH & Co. KG in Ruppichteroth und im Jahr 2009 Niederlassungen in Bergisch Gladbach und Köln hinzu. Im Jahr 2017 wurde der Bedachungshandel Strierath in Düsseldorf übernommen. Ein weiteres Standbein hatte das Unternehmen Flosbach schon seit den 80er Jahren im Schieferbereich. Der Schiefer wird aus Spanien importiert und bearbeitet. Dieser wird unter demMarkennamen Pardur-Schiefer vertrieben. “Mit Dieter Flosbach verlieren wir einen starken, von allen respektierten und vor allem von allen gemochten Kollegen und Freund. Seine Persönlichkeit und sein Engagement haben die FDF nicht nur geprägt, sondern mit aufgebaut und geformt. Ein ‘Macher’ wie Dieter Flosbach wird der Branche fehlen”, erklärt der Geschäftsführer der FDF Heinz Slink. Dieter Flosbach war einer der “Gründerväter”, die im Jahr 1988 die FDF als Zusammenschluss mittelständischer Bedachungshändler ins Leben riefen. Für die Unternehmensgruppe Flosbach ist eine Nachfolgeregelung bereits gefunden. Dieter Flosbachs Tochter Carina Flosbach und Lars Küthe-Erntner haben auf Wunsch von Dieter Flosbach die Geschäftsführung übernommen und führen das Unternehmen fort. Stilgerecht neu eingedeckt Dachsanierung einer Jugendstilvilla in Aachen

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