FDF DachNews - Ausgabe 3/2022

22 23 NEWS DACH 3/22 Katja Knaus und Benedikt Bosch vom Architekturbüro Yonder realisierten trotz der steilen Hanglage auf einem Grundstück in OberreuteIrsengund (DE) ein zeitgemäßes, aus drei Baukörpern bestehendes Wohnensemble in Holzmodulbauweise, dessen silberschimmernde Dächer in Prefa Aluminium in der Sonderfarbe Naturblank ausgeführt wurden: Beim Haupthaus und beim Carport kam die Raute 44 × 44 zum Einsatz. Das Dach des um den Baum angesiedelten Gästehauses mit Sauna wurde strahlenförmig mit Prefalz eingedeckt. Die drei Gebäude bestechen durch ungewöhnliche Geometrien, die dem Spenglermeister Leonhard Proba all seine Künste abverlangten. Spezielle Konstellationen Das Haupthaus gliedert sich in ein Erdgeschoss samt Schlafbereich, geräumigem Duschbad und Hauswirtschaftsraum und in ein Obergeschoss, in welchem die Küche, der Essplatz und der Wohnraum nahtlos ineinander übergehen. ImWohnraum lassen sich einige Bereiche den Routinen der Bauherren zuordnen: der Abendausblick, das Frühstücksfenster, eine schützende Wand neben dem Lesesessel. Yonder zeigen, dass sie die Kunst beherrschen, intime räumliche Situationen aus dem Ort herauszuarbeiten. Die Räume werden maßgeblich von den Holzoberflächen des Baumaterials bestimmt; nur bei jenen Zimmern, welche über Türen verfügen, wurde eine Farbe für Fugen, Wand und Lichtschalter verwendet. So entstanden ein nachtblaues Bad, eine schwarze Sauna und ein wolkengraues Schlafzimmer. Knaus und Bosch wählten auch das Material für die Dächer vorsichtig aus: Mit der Verwendung des Prefa Aluminiums war es möglich, alle drei Dächer in gleichbleibender Qualität zu decken. Zudem ist das beständige Material in der Lage, den lokalen Wetter- und Schneebedingungen standzuhalten und brachte den grafischen Effekt mit, den sich Knaus und Bosch für die Dachoberflächen vorstellten. Komplexe Dachgeometrien Die komplexen Dachgeometrien in OberreuteIrsengund stellten für Leonhard Proba eine spezielle Herausforderung dar: „Ich wusste, dass man zuerst kreativ denken und planen musste, um dann sorgsam verlegen zu können.“ Beim Wohnhaus vermisste er eine passende Referenzkante, die es ihm ermöglicht hätte, die linearen Dachrauten daran a u s z u r i c h t e n . Doch er half sich dabei, indem er in Zeichnungen und teilweise auch auf dem Dach eine mittig verlaufende Linie vermerkte. Davon ausgehend zeichnete er die Position der Rauten Stück für Stück auf die aus Holz bestehende Vollschalung der Unterkonstruktion, bevor er das Aluminium verlegte. Die Bauherren vertrauten dem Handwerker, der den väterlichen Betrieb erst wenige Monate zuvor übernommen hatte, und sind mit dem Ergebnis zufrieden. Proba bestand darauf, die Arbeit am Dach selbst durchzuführen, schließlich darf „man nicht aus der Übung kommen“. Ein neues praktische Online-Tool liefert mit wenigen Klicks Inspiration fü r das kü nftige Einfamilienhaus im PREFA Look – ü ber 9.000 Gestaltungsmöglichkeiten mit PREFA Dach-, Fassaden- und Zubehörelementen. Ob zur Inspiration, zur Präsentation oder um die eigenen Designertalente zu testen, der neue PREFAOnline-Konfigurator bietet viele Möglichkeiten. Mit wenigen Klicks lassen sich verschiedene Beispielhäuser mit den vielfältigen PREFA Produkten in unterschiedlichen Farben undAusführungen konfigurieren und darstellen. Zunächst kann der gewünschte Haustyp in verschiedenen klassischen oder modernen Architekturstilen gewählt werden. Dann lässt sich das Haus nach Lust und Laune mit den unterschiedlichen Produkten aus den Kategorien Dach, Dachentwässerung und Fassade in zahlreichen Farben und Ausführungen gestalten. Die Aluminiumelemente lassen sich dabei natü rlich auch mit Holz- oder herkömmlichen Putzfassaden kombinieren. Dann noch farblich passende Fenster und Türen wählen, und schon ist das individuelle Hausdesign bereit fü r die Detailplanung. Die Konfiguration als PDFDokument mit allen relevanten Informationen können heruntergeladen werden – zum Ausdrucken, Herzeigen, Besprechen und Beauftragen. Am besten gleich ausprobieren unter www.prefa.de/konfigurator. PREFA Konfigurator für Dach & Fassade Naturblanke Aluminiumraute Kaum ein Thema ist angesichts gestiegener Gas- und Ölpreise und der Debatte um den Klimaschutz wichtiger als das Energiesparen. Unter anderem kann das durch eine fachgerechte Wärmedämmung geschehen. Der Infodienst Recht und Steuern der LBS hat entsprechende Urteile deutscher Gerichte gesammelt. Die Spannbreite reicht vom Gerüstaufbau bis zum verringerten Lichteinfall nach erfolgter Dämmung und Verkleinerung der Fensterflächen. Nicht immer profitieren alle Einheiten einer größeren Wohnanlage von der erfolgten Wärmedämmung. Eine Dachgeschosswohnung gehörte zum Gesamtobjekt, grenzte aber nicht an die gedämmten Bereiche, trotzdem erhielt die Mieterin wegen der Wärmedämmung eine Mieterhöhung. Sie hielt den Aufschlag für unzulässig und wehrte sich dagegen. Das Landgericht Berlin (Aktenzeichen 63 S 277/18) schloss sich dieser Meinung an. Es sei unbillig, jemanden zur Kasse zu bitten, der gar nichts von den Maßnahmen habe. Bei allem Verständnis für die Notwendigkeit der Wärmedämmung: Ein Nachbar muss einen daraus resultierenden Überbau nicht dulden, wenn mit vertretbarem Aufwand auch eine Innendämmung möglich wäre. So urteilte das Bayerische Oberste Landesgericht (Aktenzeichen 1 ZRR 4/19). Man könne nicht davon ausgehen, dass eine Außendämmung einen grundsätzlichen Vorrang habe. Es komme auf die konkrete Situation vor Ort an, die hier eben Alternativen ohne Rückgriff auf das Nachbargrundstück geboten hätte. Anders ist es, wenn bei einem Bestandsgebäude die nachträgliche Wärmedämmung nur durch einen zumutbaren und geringfügigen Überbau zu erreichen ist. Dann hat der Nachbar dies hinzunehmen, wie der Bundesgerichtshof (Aktenzeichen V ZR 115/20) feststellte. Dieses Grundsatzurteil hat eine entscheidende Bedeutung im Zusammenhang mit der Dämmung und wird häufig zitiert. Auch in einem zweiten Fall erlaubte das höchste deutsche Gericht den nachträglichen Überbau der Grundstücksgrenze zu Gunsten der Wärmedämmung. Umstritten war hier, ob die großzügige Berliner Landesvorschrift, die im Gegensatz zu anderen Bundesländern keine weitergehenden Prüfpflichten versieht, noch verfassungsgemäß sei. Der BGH (Aktenzeichen V ZR 23/21) äußerte zwar Bedenken, weil die Interessen der Nachbarn kaum berücksichtigt würden, wollte aber nicht so weit gehen, den Fall dem Bundesverfassungsgericht vorzulegen. Das Aufstellen eines Baugerüsts müssen Mieter nicht immer und unter allen Umständen hinnehmen. Wenn der Vermieter ganz konkret eine solche Maßnahme plant, stellt das eventuell schon eine Besitzstörung dar, gegen die man sich rechtlich zur Wehr setzen kann (zum Beispiel mit einer Klage auf Unterlassung). Wenn jedoch das Baugerüst für Modernisierungsarbeiten wie die Wärmedämmung oder den Neubau von Wohnungen aufgestellt wird, dann ist diese Besitzstörung nach Ansicht des Landgerichts Berlin (Aktenzeichen 65 S 424/15) nicht gegeben. Zudem war hier nur das in wirtschaftlicher Einheit stehende Nachbargebäude betroffen. Alles dicht, oder nicht? Wärmedämmung vor Gericht Creaton und Autarq – das ist eine Zusammenarbeit, die architektonisch ansprechende Dächer mit der Nutzung von Photovoltaik verbindet. Diese Kooperation nehmen die beiden Unternehmen ab Anfang Oktober 2022 verstärkt in den Fokus und wollen so gemeinsam den Photovoltaik-Bereich voranbringen. Um die große Nachfrage nach PV-Produkten zu befriedigen, wurde in die Kooperation zwischen dem Steildach-Anbieter und dem Photovoltaik-Pionier kräftig investiert. Das Prenzlauer UnternehmenAutarq hob den Produktionsprozess durch eine neue Serienfertigung auf eine neue Stufe. So bringen die beiden Unternehmen zusammen eine moderne und effiziente Produktion des Creaton PVAutarq an den Start. Teil der Solarwelt Als Träger der kleinen PV-Elemente kommt der Creaton Domino schwarz zum Einsatz. Der beliebte Glattziegel bietet eine optimale, plane Fläche, auf der die einzelnen Module aufgebracht werden können. Die Photovoltaik-Elemente werden von Autarq zur Verfügung gestellt. Eine Reihe an Referenzprojekten aus den vergangenen Jahren unterstreicht BRANCHE die architektonische Qualität, Funktionalität und Langlebigkeit der Autarq-Ziegel. Diese können bequem über den üblichen dreistufigen Vertriebsweg von Creaton bezogen werden. So ergänzen sie die Creaton-Solarwelt, die auch dachintegrierte und Aufdach-PV-Systeme vorhält. Flexibel gestaltete Solarfelder Die Solardachziegel werden im Verbund oder im Austausch gegen die Originalziegel verbaut. Aufgrund des modularen Systems können Anordnung und Größe der Solarfelder flexibel an die Wünsche der Kunden angepasst werden. Beim Verlegen werden die Solarziegel einzeln durch geprüfte Steckverbindungen untereinander verbunden. Alle Verbindungskabel und Steckkontakte bleiben unter den Ziegeln verborgen und sind gegen Witterungseinflüsse geschützt. Die Anlagen werden als Komplettsystem inkl. Planung und Beratung geliefert und können mit allen gängigen PV-Wechselrichtern kombiniert werden. Optional sind Wechselrichter auch mit dem System erhältlich. Neue Solarlösungen von Creaton und Autarq Das leistungsfähige Solarmodul wird fest mit dem Creaton Dachziegel verbunden. Mit dem Creaton PV-Autarq Ziegel entsteht ein gleichmäßiges Verlegebild. Ein Mieter verlangte von seinemVermieter einen Kostenvorschuss für das Anbringen einer Wärmedämmung. Dadurch sollten sogenannte Wärmebrücken (durchlässigere Gebäudeteile) beseitigt werden, die unter anderem die Schimmelbildung ermöglichen. Der Bundesgerichtshof (Aktenzeichen VIII ZR 271/17) sah in den Wärmebrücken keinen Sachmangel. Die Immobilie entspreche den zur Bauzeit – Ende der 60er Jahre – geltenden Vorschriften und technischen Normen. Genau diese Maßstäbe seien aber zu berücksichtigen. Es kann auch eine ordnungsgemäße Dämmungsmaßnahme im Sinne einer Mieterhöhung darstellen, wenn die oberste Geschossdecke über beheizten Räumen gedämmt wird. Dies ist nach Einschätzung des Amtsgerichts Coesfeld (Aktenzeichen 11 C 134/16) mit einer Wärmedämmung des Daches gleichzustellen. Hier konnte sich der Eigentümer mit seinem Verlangen nach Mieterhöhung durchsetzen. Wenn Eigentümer beim Einbau eines Aufzuges an einer Altbaufassade eine Wärmedämmung mit dem feuergefährlichen Stoff Polystyrol planen, dann müssen die Mieter das hinnehmen. Zwar sieht auch das Amtsgericht BerlinMitte (Aktenzeichen 17 C 158/16) „erhebliche Nachteile“ dieses Dämmstoffes, aber so lange der Gesetzgeber ihn zulasse, könne sich das Gericht nicht darüber hinwegsetzen. Die wärmedämmenden Eigenschaften des Materials seien „unstreitig gegeben“. Wer ein Wohnhaus verkauft, der muss den Käufer auf versteckte Mängel wie eine unzureichende Dämmung des Daches hinweisen. In einem konkreten Fall war zwar die Mängelhaftung vertraglich ausgeschlossen. Das änderte der Rechtsmeinung des Landgerichts Frankenthal (Aktenzeichen 6 O 129/21) nach nichts daran, dass die Probleme bei der Dämmung hätten erwähnt werden müssen. Allerdings muss der Käufer den Nachweis liefern, dass dem Verkäufer die Mängel bekannt waren. Klimaschutz und Energiesparen in allen Ehren - die Rechte der Mieter dürfen trotzdem nicht durch Umbaumaßnahmen über Gebühr strapaziert werden. Ein Eigentümer wollte unter anderem die Bäder sanieren und eine Wärmedämmung aufbringen. Der Mieter sollte deswegen seine Wohnung monatelang verlassen. Das hielt das Landgericht Berlin (Aktenzeichen 65 S 301/15) für eine derart gravierende Einschränkung, dass es nicht mehr zumutbar sei. Bilder: PREFA I Croce &Wir

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