FDF DachNews - Ausgabe 2/2022

NEWS DACH 2/22 17 16 Der kompakte Baukörper der Stiftskirche stammt im Kern aus dem 12. Jahrhundert. Ende 2021 wurde das Gebäude anlässlich der 900-Jahrfeier der Stiftung im Jahr 2022 innen und außen umfassend saniert. Herausfordernd: Seitendächer mit geringer Neigung Eine besondere Herausforderung bestand in der Verwahrung der aufstrebenden Bauteile bei den flachgeneigten Seitendächern von 22 Grad. Zudem werden die Dachflächen auf jeder Seite von einigen einen Meter hohen Sattelgauben unterbrochen, die zur Be- und Entlüftung des Dachraumes dienen. Zusätzlich wurden auch Ortgänge und Traufen der Seitendächer in Blei gefasst. Das Material Die Seitendächer der Stiftskirche waren ursprünglich in Blei eingedeckt. Dieser Zustand soll bei der Sanierung wieder hergestellt werden. Der Auftraggeber äußerte jedoch Bedenken gegen das Material. Deshalb entwickelte Röhr + Stolberg erstmals die einzigartige Materialkomposition aus verzinntem Kirchenblei auf der Unterseite und edlem Venusblei auf der Oberseite. Die beidseitige Beschichtung versiegelt die Flächen vollkommen und erhöht die Lebensdauer der Eindeckung im Vergleich zu herkömmlichem Walzblei beträchtlich. Die verzinnte Unterseite schützt das Blech gegen Korrosion durch aufsteigende Feuchtigkeit und die spezielle Oberflächenveredelung des Venusbleis sorgt für eine metallisch schimmernde Oberfläche ganz ohne Bleiweiß. Die Vorbereitung Als Unterlage für die neue Bleieindeckung dient eine 40 Millimeter starke Fichtenholzschalung, die mit einer Trennlage mit verklebten Naht- und Stoßüberdeckungen vorgedeckt wurde. Für die seitlichen und firstseitigen Dachanschlüsse wurden Fugen von 15 Millimeter Breite und 25 Millimeter Tiefe mit einer Gesamtlänge von 60 Metern in das historische Natursteinmauerwerk gefräst. Die Ausführung der Flächen Die 170 Zentimeter langen und 50 Zentimeter breiten Schare werden an ihrer Oberkante mit Kupferhaftstreifen z-förmig gekantet und mit drei versetzten Nagelreihen auf der Holzverschalung festgenagelt. Die indirekte seitliche Befestigung erfolgte ebenfalls über Kupferhafte im Abstand von etwa 33 Zentimetern. Auf den Seitendächern der Stiftskirche werden die Schare per kleinem Hohlwulst verbunden. Die Wandanschlüsse Besonders kritische Stellen sind bei wenig geneigten Bleidächern die Übergänge zu den aufgehenden Bauteilen. Sie müssen einerseits Denkmalsanierung der Stiftskirche Cappenberg: Oberseite Venus, Unterseite Kirchenblei flexibel sein. Andererseits sollen sie sicher verhindern, dass Regenwasser unter die Eindeckung läuft. Firstseitig wurden hierzu Verwahrungen über die verlegten Schare der Dachflächen ausgeführt. Darüber passten die Klempner eine Kappleiste aus 2,5 Millimeter starkem unterseitig verzinntem Kirchenblei und oberseitig veredeltem Venusblei in die vorbereiteten Fugen ein und befestigten diese Verwahrung dort mittels Bleikeilen und insgesamt 200 Kilogramm gedüster Bleiwolle. Die Spitzgauben Für die firstseitig spitz zulaufenden Gauben wurden zunächst die Kehlbleche in die Dacheindeckung eingearbeitet. Dazu wurden sie mit durchgehenden Einhangprofilen aus Kupfer, sowohl an die Gaube als auch an die Unterlage genagelt. Die Schare der Dachflächen wurden mit einer hinreichenden Überlappung darübergelegt und eingehängt. Die Gehrungen der Kehlen wurden fachgerecht verschweißt. Anschließend wurden die kleinen Dachflächen der Gauben nach demselben Schema der flachgeneigten Seitendächer ausgebildet. Zum Schluss wurden die Ortgangausbildung und der First der Dachelemente in Blei gekleidet. Im Rahmen der Sanierung sollten die flach geneigten Seitendächer der Stiftskirche im barocken Schloss Cappenberg wieder mit Walzblei eingedeckt werden. Dabei kamen rund 15 Tonnen Walzblei in einer einzigartigen Materialkombination zum Einsatz: unterseitig verzinntes Kirchenblei mit einer Oberseite mit Venusblei-Oberflächenveredelung von Röhr + Stolberg. Der Krefelder Bleispezialist stellte das Produkt eigens für die Sanierung der Stiftskirche her. Schiebemuffen mit Vorteilen im Bestand Dachentwässerungsspezialist GRÖMO, hat sein Sortiment um zusätzliche Muffen erweitert. Praktische Features, mit denen die neuen Muffen ausgestattet sind, erlauben schnelle Rohrverbindungen. Je nach Verwendungszweck stehen Muffen zum Stecken und zum Schieben zur Verfügung. So empfiehlt sich die Schiebemuffe von GRÖMO vorrangig für Sanierungen. Überall dort, wo an verbauten Fallrohren Wartungen oder Reparaturen notwendig sind, Zubehörteile ergänzt oder getauscht werden müssen, kommt sie zum Einsatz. Beim nachträglichen Eingriff in die bestehende Dachentwässerungsanlage überbrücken Schiebemuffen schnell und einfach die durch variierende Höhen der Zubehörteile entstandenen Übergänge. Die Schiebemuffe passt in Fallrohre, egal ob mit oder ohne Muffe. Dank der praktikablen Steckverbindung mit doppeltem Einzug gehört das zeitaufwändige Rohraufweiten der Vergangenheit an. Lieferbar in den Materialausführungen Zink, Kupfer und (farbbeschichtetes) Aluminium, kann die Schiebemuffe ohne zusätzliches Aufmuffen einfach in Rohre der Größen 80 mm und 100 mm gesteckt werden. Steckmuffe mit Dichtung: Bestehen die zu verbindenden Rohre aus unterschiedlichen Werkstoffen, ist die Passgenauigkeit beim Durchmesser noch wichtiger, um langwierige Anpassungsarbeiten zu vermeiden. Daher bietet GRÖMO aktuell nun eine passgenaue Steckmuffe mit Dichtung an. Sie verbindet zum Beispiel HT-Kunststoffrohre mit Fallrohren aus Metall nach DIN 612 einfach und sicher. Die Durchmesser der Steckmuffe entsprechen oben und unten den jeweiligen Nennweiten der Rohre NG 110/100. Dadurch können diese durch einfaches Stecken miteinander verbunden werden. Somit entfällt auch hier das Aufweiten des Regenfallrohres. Die Schiebemuffe überbrückt Übergänge, z. B. beim Einsatz von Zubehörteilen. Die Steckmuffe mit Dichtung verbindet Rohre unterschiedlicher Werkstoffe. Grün ist gefragter denn je: Die deutliche Entwicklung hin zu mehr Nachhaltigkeit spürt der Premium-Dachziegelhersteller Laumans amAbsatz seiner im vergangenen Jahr gestarteten, hochinnovativen Produktlinie GREENER. „Wir stoßen auf eine sehr gute Resonanz“, freut sich Gerald Laumans, geschäftsführender Gesellschafter des Traditionsunternehmens vom Niederrhein. Die Auftragsbücher sind voll, über 100 Häuser werden im laufenden Jahr ein GREENERDach erhalten. Der Name ist Programm: Die Dachziegel der Linie werden ausschließlich mit Strom aus Wasserkraftanlagen und Biogas hergestellt. Das eingesetzte Biogas ist im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen CO2-neutral. Es entspricht einzig der Menge an Kohlendioxid, die die Pflanzen während ihres Wachstums aufgenommen haben. Im Vergleich zu konventionellen Dachziegeln - also mit Erdgas gebrannt - ist das GREENER-Produkt dadurch um rund 60 Prozent umweltfreundlicher. Das freut die klimabewussten Häuslebauer und Sanierer. Zumal höchste Qualität und Ästhetik außer Frage stehen. „Neue Dächer sollten nicht nur langlebig und schön, sondern gerade in der heutigen Zeit auch umweltfreundlich sein“, so die Laumans-Philosophie. Und mit den GREENER-Dachziegeln gelingt genau das: die Umwelt zu schützen, ohne Kompromisse bei Langlebigkeit, Funktion oder Aussehen der Produkte einzugehen. Wertsteigerung zu erwarten Zur offiziellen Bestätigung erhalten die Kundinnen und Kunden ein eigenes Zertifikat, das die umweltschonende Herstellung im Brüggener Werk bei Viersen schwarz auf weiß belegt. „Eigentümerinnen und Eigentümer sollten das Zertifikat gut aufbewahren, wird es doch in Zeiten einer zunehmenden Bedeutung von Umweltstandards im Gebäudebereich den Wert einer Immobilie steigern“, sagt Gerald Laumans. Schon aus diesem Grund sei der Mehrpreis der GREENER-Dachziegel gegenüber konventionellen Produkten - aktuell weniger als 20 Cent netto pro Stück - zu vernachlässigen. „Wir fühlen uns durch die stetig wachsende Nachfrage in unserer Strategie bestätigt“, zieht Gerald Laumans eine erste Zwischenbilanz nach der Produkteinführung. Mit dem GREENER sei dem Unternehmen ein weiterer Meilenstein in der Dachziegelproduktion gelungen. Dabei spielten die Erfahrungen aus mehr als 125 Jahren sicherlich eine Rolle. Denn Dachziegel sind aufgrund der Verwendung des natürlichen Rohstoffs Ton, der ressourcenschonenden Herstellung, langen Lebensdauer und ihres natürlichen Alterungsprozesses ohnehin eine nachhaltige Materialwahl. Laumans wurde dies im vergangenen Jahr durch eine Umwelt-Produktdeklaration bestätigt. GREENER-Produktlinie von Laumans Hohe Nachfrage bei neuen Umweltschonern Abdichtungsexperte SOPREMA ergänzt das Premium-Bitumensystem Vapro um die neue Hochwertoberlage Vapro uno. Aufgrund ihrer besonderen Produkteigenschaften lässt sich die Elastomerbitumenbahn in mehrlagigen Systemen auf allen gängigen Untergründen wie Beton, Holz, Mineralwolle, PU, EPS etc. vollflächig verschweißen. Darüber hinaus ist sie als einlagige Abdichtung für unterschiedliche Verarbeitungstechniken zugelassen, z.B. für das streifenweise Verschweißen auf Altdach. Qualität für dauerhaft sichere Dachaufbauten Die Vielseitigkeit im Einsatz verdankt die Vapro uno ihrem hochwertigen Aufbau. Unterseitig ist die Bahn mit wärmeaktivierten Thermstreifen und einem Spezialvlies sowie einer sehr leicht abflämmbaren Polypropylenfolie ausgestattet. Dadurch wird sichergestellt, dass sich die Bahn hervorragend verschweißen lässt, und zwar sowohl in der Fläche als auch an den anspruchsvollen Kopfstößen. Eine bedruckte Längsnahtfolie unterstützt den Verarbeiter bei der akkuraten Verlegung. Mit technischen Werten über den Normanforderungen, u.a. für Kaltbiegeverhalten, Wärmestandfestigkeit, Dehnung und Höchstzugkraft, reiht sich die Bahn perfekt in die Reihe der Vapro Premium-Oberlagen ein. Einlagige Aufbauten für Sanierungen In einlagigen Aufbauten kann die Vapro uno auf gängigen Dämmstoffen mechanisch fixiert und auf Mineralwolle auch vollflächig verschweißt werden. Alternativ lassen sich auf Altdachflächen auch nur die Thermstreifen der Bahn aktivieren. Dadurch wird die Bahn zur Dampfdruckausgleichsschicht, denn zwischen den festgefügten Thermstreifen kann später die Feuchtigkeit kontrolliert entweichen. Somit bietet sich das Verfahren der streifenweisen Verschweißung vor allem für Sanierungen und insbesondere leicht feuchte Bestandsdachflächen an. Energieeffiziente Herstellung: SOPREMA Bitumenprodukte werden energieeffizient am Standort Hof/Oberroßbach imWesterwald hergestellt. Das Unternehmen erzeugt bis zu 50 % des für die Produktion benötigten Stroms mit eigenen Solaranlagen und Windrädern. Ergänzend sorgt ein innovativer Kälteenergiespeicher für den effizienten Einsatz der Energie aus erneuerbaren Quellen. Auch als einlagige Abdichtung Neue Premium-Oberlage SOPREMA Die SOPREMAVapro uno wird mit schieferfarbener Oberseite angeboten.

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