H 30846 DACH NEWS AUSG. 2/2024 • 31. JHG • VERLAG SCHENSINA • KOSTENLOS Zweigeschossiger Dachausbau. Seite 14 PU-Dämmung für Wärme und Schallschutz. Alpenflair in Sachsen. Seite 11 Effiziente Dämmung für einen Holz-Neubau. www.fdf-dach.de Höchstleistung für Spitzenkräfte. Spezial Dämmstoffe ab Seite 11 Neue Produkte, tolle Objekte. “Viele Handwerksunternehmer sind in den vergangenen Jahren einfach zu arrogant geworden, nach dem Motto, uns kann ja nichts passieren, wir können uns die Kunden aussuchen. Das rächt sich nun, wenn der Markt zurückgeht.” Das sagt Handwerks-Trainer und Berater Rolf Steffen in unserem Exklusiv-Interview in dieser Ausgabe. Der Umsatz, so der gelernte Handwerksmeister, der heute das Weiterbildungsinstitut ‘Akademie Zukunft Handwerk’ leitet, mahnt, dass der hohe Umsatz der letzten Jahre auf die Betriebe gewirkt habe wie Opium und die Ausrichtung auf Mitarbeiter- und Kundenbedürfnisse vergessen wurde. Steffens neuer Ansatz wird vielen bekannt vorkommen: “Lass den Kunden wieder König sein. Und: Werde der Porsche in Deinem Wettbewerb.” Wie das geht, lesen Sie im Interview auf Seite 2 und 3. Außerdem stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe wieder viele neue Produkte und Trends für Dach und Fassade vor. Unser Titelbild zeigt dafür z. B. das neue Dachfenster Roto Designo Heat. Mit wärmender Infrarotstrahlung im Glas macht es den Kunden zum König. Wie das geht, lesen Sie auf Seite 16. Was tun, wenn der Umsatz zurückgeht? Nach fetten Jahren mit hohen Kunden-Invests fürs Eigenheim schwächeln nun sowohl im Neubau als auch bei der Sanierung die Absatzzahlen in der deutschen Bauwirtschaft. Auch viele Dachbaubetriebe haben für den plötzlichen Wechsel der Rahmenbedingungen keine richtige Strategie. Dabei ist die neue Strategie eine alte. Der Kunde ist wieder König Die teuersten Häuser Deutschlands Bauen und Wohnen ist in den letzten Jahren in ganz Deutschland deutlich teurer geworden. Aber wo stehen Deutschlands teuerste Häuser zum Verkauf? Das Immobilienportal ImmoScout24 hat das einmal in seinen Angeboten geprüft. Deutschlands teuerstes angebotenes Haus steht demnach auf Sylt. In Deutschland lag der durchschnittliche Angebotspreis für Häuser zum Kauf zuletzt bei einem qm-Preis von 2.727 Euro im Bestand und 3.724 im Neubau. Doch mehr geht immer. Sylt gilt als das Synonym für das Leben der Vermögenden. Genau dort steht in Alleinlage – und selbstverständlich reetgedeckt – Deutschlands teuerstes Wohnhaus (siehe Bild unten links). Kaufpreis: 15,5 Millionen Euro oder bei 400 qm Wohnfläche einem qm-Preis von 38.750 Euro. Kampen ist dafür nur einen Dünenspaziergang entfernt. Wer etwas mehr Trubel möchte, wird auf der Nordseeinsel im Zentrum von Westerland fündig. Nur 100 Meter vom Strand entfernt steht ein modernes Stadthaus. Der Preis ist mit 7,5 Millionen Euro „nur“ noch halb so hoch (qm-Preis 11.900 Euro). Die Millionenstadt Berlin bietet noch mehr Luxushäuser. Insgesamt drei der 10 teuersten Wohnhäuser Deutschlands zum Kauf stehen in der Bundeshauptstadt – darunter Deutschlands zweitteuerstes Haus, eine Jugendstilvilla mit Türmchen im noblen Villenviertel Grunewald für 13,5 Millionen Euro (siehe Bild unten Mitte). Dafür gibt es 1.210 qm also ein qm-Preis von 11.165 Euro). Auf dem dritten Platz ist ein Luxushaus in München-Bogenhausen mit Wellnessbereich und Weinkeller für 13,2 Millionen Euro (siehe Bild unten rechts). Hier gibt es dafür 570 qm mit qm-Preis von 23.158 Euro. Ebenfalls einmal in die Liste hat es die Metropole Stuttgart geschafft. Die kernsanierte Villa mit Panoramablick über die Stadt wird für 7,9 Millionen Euro angeboten. Die Großstädte Hamburg, Köln, Frankfurt am Main und Düsseldorf sind in der Liste nicht zu finden. Immerhin einmal sind die neuen Bundesländer in der Top-10-Liste der teuersten Wohnhäuser vertreten. In der Nachbarschaft vom Grand Hotel Heiligendamm bietet ein Anwesen nicht nur Meerblick, sondern auch 20 Zimmer und 6 Garagen (7,5 Millionen Euro). Eine Besichtigung ist leider erst nach Vorlage eines Eigenkapital- bzw. Finanzierungsnachweises möglich. Bilder: ImmoScout24 Platz 1 Platz 2 Platz 3 Aus dem Inhalt Hanglage mit viel Tageslicht: In diesem Schweizer Neubau sorgen durchdachte Dachfenster für Licht und Belüftung. Seite 4 Oberlichter: Rollladen, Verschattung und Blendschutz von Kingspan. Seite 5 Modern und ökologisch: Eine Stadtvilla punktet mit Prefa Aluminiumrauten. Seite 6 Fassadenbefestigung: Mit dieser Schraube klappt die wirtschaftliche Montage einer hinterlüfteten Holzfassade. Seite 6 Balkon-Entwässerung: Loro bietet leistungsfähige Lösungen. Seite 8 Flachdachsanierung auf der Altabdichtung: Carlisle bietet ein System mit EPDMPlanen, das auf PVC-Altabdichtungen erfolgen kann. Seite 9 Flachdach-Contest 2023 vom vdd: Das sind nach Jury-Entscheidung die drei besten Flachdächer Deutschlands. Seite 10 Ladungssicherung: Ein Dachdecker hat ein einfaches Transport-Sicherungs-System mit Alu-Box erfunden. Seite 17 Flüssigkunststoff-Abdichtung: Der Trend zum Nutzdach bringt immer komplexere Dachdurchdringungen mit sich. Seite 21 Zur Person: Lucas Jacobi - seit Mai neuer Geschäftsführer des Tondachziegelherstellers Jacobi - stellt sich vor. Seite 23 Bild: Roto Frank DST Vertriebs GmbH
3 2 INTERVIEW haben sogar einen Neukundenstopp ausgerufen. Das Wort habe ich so oft gehört und davor gewarnt. Wer sowas als Chef sagt, was kommt dann bei den Mitarbeitenden an? Das rächt sich nun in Zeiten mit weniger Umsatz. Aber was soll man denn tun, wenn die Nachfrage nicht mehr zu bewältigen ist? Ich habe in dieser Zeit mit vielen Unternehmern aus dem Handwerk gestritten. Einige haben den Notdienst eingestellt. Man kann doch nicht denjenigen, der alles bezahlt also den Kunden wegen guter Marktlage bestrafen. Grundsätzlich braucht es im Handwerksbetrieb ganz klare Ziele und eine Strategie. Beides haben die meisten Unternehmen schon nicht. Welche Ziele meinen Sie? Steffen: Prof. Ralf Brüning von der Fachhochschule des Mittelstands und ich haben fünf strategische Ziele im Handwerksbetrieb definiert. Das sind: An erster Stelle zufriedene Mitarbeiter, dann begeisterte Kunden, an dritter Stelle nachhaltige Wertschöpfung. Dazu kommen noch vorteilhafte Allianzen und gesicherte Unternehmensfortführung. Diese Ziele müssen immer in Einklang gebracht werden. Bei den meisten Unternehmen sind sie in den letzten Jahren völlig aus der Balance gekommen. Trotzdem kann man nicht nachts arbeiten, wenn die Kapazitäten voll sind. Steffen: Deshalb kann man aber das Ziel nicht ändern, man hat den Kunden nicht mehr als den gesehen, der alles bezahlt. Sie können z. B. sagen, wir haben vorübergehend Service- “Der Umsatz war wie Opium.” Einschränkungen. Außerdem brauchen sie dringend eine Strategie für zufriedene Mitarbeiter. Nach den wahren Bedürfnissen der Mitarbeiter trauen sich die Chefs gar nicht zu fragen. Sie haben sich durch die hohen Umsätze der letzten Jahre betäuben lassen. Die hohe Auslastung dieser Jahre wirkte wie Opium auf die Betriebe. Umsatz war wie Opium, es wurde nichts mehr gemacht: keine Weiterbildung, keine Strategie, damit ging die Zufriedenheit der Kunden und Mitarbeiter aber runter. Geben Sie mal ein konkretes Beispiel. Nehmen Sie die Kundenanfragen. Kunden mussten in der zurückliegenden Boomphase teilweise wochenlang auf Angebote warten. Ich sage: Wie dumm muss man sein, dass man Beratungen macht und dann die Angebote nicht zeitnah beantwortet? Hat dieser teils wochenlange Zeitversatz irgendeinen Nutzen? Nein natürlich nicht. Es kostet sogar mehr Zeit, weil Dir Erinnerungen fehlen und man muss sich in Projekte erst wieder reindenken. Sofortige Bearbeitung wäre also schneller, sinnvoller und kundenorientierter. Sofort ist aber keine Zeit da. Steffen: Ja, aber dann muss ich die Strategie ändern: Lieber Kunde, ich berate Dich gerne, aber erst in vier oder sechs Wochen. Aber Sie kriegen dann Ihr Angebot auch drei Tage später. Das spart insgesamt viel Zeit. Die Unternehmen, die in der Zeit der überbordenden Kundennachfrage vernünftig ihren Job gemacht haben, kommen nun viel besser durch die schwierigere Zeit. Was macht all das mit den Mitarbeitern? Die psychische Belastung bei den Meistern wird immer größer. Die guten Mitarbeiter gehen abends unzufrieden nach Hause, weil sie den Schreibtisch nicht leer haben. Den schlechten, nicht engagierten ist das egal. Und jetzt wird es interessant: Die Fehlkosten sind exorbitant gestiegen. Denken Sie nur an das neue Unwort ‘Bettkanten-Entscheidung’. Die Krankentage im Handwerk haben sich von 9 auf 19 Tage verdoppelt. Wir verheizen also durch unsere Umsatzgeilheit unsere Mitarbeiter und müssen das mit enormen Kapazitätsverlusten durch mehr Krankentage ausgleichen. Wer sich also an seine Strategie hält und auf seine Mitarbeiter achtet, hat langfristig Erfolg. Das zahlt sich aus. Was machen Betriebe, bei denen aktuell die Umsatzzahlen nach unten gehen? Steffen: Es gibt die, die noch Altaufträge haben oder die, die sich neue - wenn auch weniger Neubau-Aufträge - sichern konnten. Dann gibt es die, die nicht auf die großen Baustellen gegangen sind und sich um den Privatkunden gekümmert haben. Auch die haben zum Teil noch große Auftragsvorläufe. Dann gibt es eine weitere Gruppe, die die Krise schon deutlich zu spüren bekommt. Aber eigentlich alle brauchen eine offensive Kundenorientierung. Der Erfolg Ihres Unternehmens ist immer der Erfolg Ihrer Kunden. Lass den Kunden also König sein. Ein Leistungsversprechen könnte z. B. sein: Beim ersten Kontakt bekommst Du einen Termin. Spätestens drei Tage nach der Beratung bekommt Du ein Angebot. Der einzige Grund das nicht zu tun, ist, dass man unorganisiert ist. Wie setzt man das konkret um? Steffen: Den Kollegen, die wir trainieren, bringen wir bei, in den Wochenplan sogenannte BBA-Blöcke einzuplanen. BBA steht für Beratung, Bearbeitung und Auftrag. Wenn ein Kunde anruft, bekommt er also hier einen Zeitblock zugeteilt. Am sinnigsten ist es, diese erste Beratung in der eigenen Ausstellung zu machen. Der Kunde kommt also zu uns. Das ist wesentlich effektiver als zum Kunden zu fahren. Dazu bekommt der Kunde eine Email, in der aufgelistet wird, welche Bilder und welche Informationen er z. B. über sein Bauprojekt mitbringen soll. Wichtig ist, dass nicht nur die Beratungszeit direkt im BBA-Block gebucht wird, sondern dass auch die Bearbeitungszeit nur wenige Tage später gebucht wird. Hier wird dann unmittelbar das Angebot erstellt. Verschiebt sich das Kräfteverhältnis aktuell wieder zu Gunsten der Kunden? Steffen: Ja und deshalb brauchen wir mehr Kundenorientierung. In den letzten zwei Jahren haben Kunden gelernt, der Handwerker kommt nicht, und Bauen ist kompliziert und teuer. Da müssen wir wieder von weg. Das beginnt am besten mit einem schnellen Wunschtermin für eine Beratung. So habe ich die volle Aufmerksamkeit des Kunden. Wir stellen den Kunden also wieder in den Mittelpunkt. In den letzten Sind die fetten Jahre im Handwerk vorerst vorbei? Derzeit machen der kriselnde Baumarkt, aber auch die Zurückhaltung bei der privaten Sanierung der Branche das Leben nicht einfach. Wer weiterhin Erfolg haben will, muss Kunden und Mitarbeiter wieder in den Mittelpunkt stellen und Qualität und Leistung bieten, sagt Handwerks-Trainer Rolf Steffen von der ‘Akademie Zukunft Handwerk’. In unserem Exklusiv-Interview verrät er, wie Betriebe weiter erfolgreich bei Kunden, Mitarbeitern und Rendite sind. trennen können, die es mit ihren Forderungen übertreiben. Dann ist aber schon etwas passiert, dass nicht passieren darf. Was denn? Steffen: Es fehlt an Information und Teilhabe der Mitarbeiter. Die Mitarbeiter müssen am Erfolg des Unternehmens beteiligt werden. Das heißt, dass sie zum einen über die Erfolgszahlen des Unternehmens unterrichtet werden und zum anderen variabel Lohneinteilungen bekommen. Die Mitarbeiter hätten in guten Zeiten also richtig Geld verdient und das wäre auch gerecht gewesen. Aber durch die Transparenz der Erfolgszahlen hätten sie nun erkannt, der Erfolg geht zurück. Das gilt dann auch für unsere Löhne. Was ist mit dem Generationen-Problem. Sind junge Leute heute wirklich in Sachen Karriere so faul? Steffen: Ich trainiere derzeit sehr viele junge Leute zwischen 20 und 30 Jahren. Die wollen alle voran kommen. Ich selber komme aus einer Generation, der Fleiss nachgesagt wird. Aber ganz ehrlich, in der Ausbildung war ich genauso faul, wie die heute und habe auch schon mal den Weg zum Arzt gesucht, um Freizeit zu haben. Letztlich bekommt jedes Unternehmen die Mitarbeiter, die es sich verdient. Also alles gut beim Nachwuchs? Steffen: Das Problem ist doch, dass die Ausbildung im Bauhandwerk grottenschlecht ist. Im Baustellen-Alltag bilden die Gesellen und nicht die Meister die Auszubildenden aus. Diese Gesellen haben aber gar keine Ahnung von Arbeitspädagogik. Schon der Ton, der da Morgens auf der Baustelle zu hören ist, ist größtenteils wirklich schwierig. Hier müssen wir uns verbessern. Ändert sich der Führungsstil durch die Anforderungen der jungen Generation? Steffen: Ja, ganz klar. Die jungen Leute, gerade die, die gut sind, haben eine ganz andere Einstellung zur Freiheit, Selbstbestimmung und Entfaltung. Darauf sind viele Unternehmen aber nicht eingestellt. Hier müssen wir die Interessen der jungen Mitarbeiter ernst nehmen und mit ihnen auch mal in den Ring gehen. Und Ideen wie Gewinnbeteiligung, Mitwirkung an Zielen und Prozessen bringen gerade bei jungen Leute höchstes Engagement. Wenn ich mit jungen Leute eine Strategie mache, wo wir in zehn Jahren sein wollen, ist das genau ihre Sichtweise. Die sind dann begeistert. Das motiviert und bindet. Was ist mit der Vier-Tage-Woche? Steffen: Wir haben in Betrieben, die wir beraten auch immer wieder Mitarbeiterbefragungen. Da kommt dann ganz häufig die Idee der Vier-Tage-Woche. Wirtschaftlich geht eine vier Tage Woche bei den meisten Betrieben nicht. Der Markt verlangt es aber von Seiten der Mitarbeiter zum Teil. Eine Lösung hier könnte sein, jeden Tag etwas mehr, also länger zu arbeiten und dafür alle 14 Tage Freitags frei zu machen. Da trifft man sich auf der Hälfte. Die Mitarbeiter haben alle zwei Wochen ein langes Wochenende, trotzdem wird der Betrieb Freitags aufrecht erhalten, insgesamt bei gleicher Arbeitszeit. Das kann man also gemeinsam hin kriegen, wenn man in einen ehrlichen Dialog geht. Auch hier müssen Sie es schaffen, die drei Ziele zufriedenene Mitarbeiter, begeisterte Kunden und nachhaltige Wertschöpfung in einen Dreiklang zu bringen. Geben Sie bitte noch ein Fazit zur Lage. Steffen: Die Rahmenbedingungen sind für alle gleich. Trotzdem sind einige erfolgreich, andere nicht. Der Erfolg liegt also darin, was Du aus den Rahmenbedingungen machst. Die Kollegen, die die wichtigen Grundprinzipien eingehalten haben, vernünftige Umgangsformen, stetige Weiterbildung, Kunden in den Fokus stellen, die kommen auch gut durch die schwierigeren Zeiten. Herr Steffen, Sie beraten und schulen täglich viele Bauhandwerks-Betriebe. Wie nehmen Sie die aktuelle Marktlage wahr? Steffen: Fakt ist, die Großwetterlage im Handwerk ist schwieriger geworden. Es gibt dunkle Wolken und unsichere Prognosen. Der Fachkräftemangel ist immer noch ein bedeutendes Problem. Zudem schwächelt die Bauwirtschaft. Das heißt, Unternehmen, die bisher im Großprojekt tätig waren, suchen ihr Heil immer stärker im Bereich des Privatkunden. Leider ist genau dieser Markt aktuell eingebrochen. Das ergibt natürlich eine brisante Mischung mit dem Ergebnis, dass der Wettbewerbsdruck bei allen Betrieben erheblich steigt. Entspannt das wenigstens den Arbeitsmarkt fürs Bauhandwerk? Steffen: Nein. Trotz der Eintrübung suchen alle noch selbstständig arbeitende, engagierte Mitarbeiter. Diese sind allerdings inzwischen sehr selbstbewusst geworden und stellen erhebliche Forderungen an die Chefs, die nicht so ganz zur aktuellen Lage passen. Denn die Umsätze brechen ein. Es erwischt alle, es trifft alle, aber es trifft nicht alle gleich stark. Wen trifft es denn stärker als andere? Steffen: In der Vergangenheit - als selbst die öffentlich rechtlichen Sender an prominenter Stelle z. B. Tagesschau und heute journal - über den Fachkräftemangel berichteten, sind viele Handwerker einfach zu arrogant geworden. Nach dem Motto ‘uns kann ja nichts passieren, man könne sich die Kunden aussuchen’. Kunden sollten sich gar darauf einstellen, wochenoder gar monatelang warten zu müssen. Einige Jahren haben die meisten Betriebe eher Abteilungen aufgebaut, die ich als Kundenabwehr und Kundenbeleidigung bezeichnen würde. Was ist mit den Preisen? Es entsteht ja nun erheblicher Preisdruck am Markt. Steffen: Hohe Qualität zum niedrigen Preis kann zum Beispiel ein Discounter wie Aldi sein. Würde im Handwerk klappen, wenn man 500 Dächer im Jahr bauen könnte. Das geht aber nicht wirklich. Niedrige Qualität und ganz hoher Preis. Das geht z. B. bei der Post und der Deutschen Bahn, also bei Monopolisten. Kann der Handwerker auch nicht. Das Handwerk muss sich also irgendwo bei hoher Qualität zum hohen Preis oder besser gesagt marktempfundener Qualität und relativen Preis positionieren. In Deinem Wettbewerb musst Du also der Porsche sein. Das geht nur über Leistungsversprechen, z. B. einen Termin beim ersten Telefonat. Das bekommen die meisten aber nicht hin. Entweder hebt niemand ab oder jemand der keine Ahnung hat, verspricht bestenfalls einen Rückruf. Ob und wann es den gibt, ist fraglich. Kann man diese Qualität auch auf die Mitarbeiter beziehen? Steffen: Einen neuen Mitarbeiter einzuarbeiten, kostet erst einmal Geld. Der Einarbeitungsprozess eines neuen Mitarbeiters liegt Untersuchungen zufolge bei etwa einem halben Jahresgehalt. Bei Mitarbeiterfluktuation geht extrem viel Know-How und Qualität verloren. Mitarbeiter halten ist also wichtig. Trotzdem muss man sich auch von Mitarbeitern “Einige haben sogar den Neukundenstopp ausgerufen. Das rächt sich nun in Zeiten mit weniger Umsatz.” Zur Person: Handwerksmeister Rolf Steffen wagte 1983, im Alter von 23 Jahren, den Schritt in die Selbstständigkeit. Sein SHK-Handwerksunternehmen hatte bis zur Unternehmensnachfolge im Jahr 2018 bis zu 70 Mitarbeiter. Gemeinsam mit seinem Bruder Udo verschriftlichte Rolf Steffen schon in den 80er Jahren die seiner Meinung nach besten professionellen Lösungen für die diversen Geschäftsprozesse in einem Handwerksunternehmen. Als Autor veröffentlichte Steffen seither zahlreiche Bücher für modernes Management im Handwerk und ist als Seminarleiter, Referent und Berater für erfolgreiche Unternehmensführung im Handwerk bundesweit tätig. In 2016 gründete Rolf Steffen die ‘Akademie Zukunft Handwerk’, deren Vorstand er seither ist. Die Akademie gilt als eines der größten Weiterbildungsinstitute im Bau-Handwerk. Sie verbindet Management-Theorien mit der Praxis in den zu schulenden Handwerksbetrieben. Mehr Info: www.zukunft-handwerk.de E-mail: rolf.steffen@azh-ag.de “In Deinem Wettbewerb musst Du der Porsche sein. Das geht nur über Leistungs-Versprechen.”
NEWS DACH 2/24 5 4 Der Bauherr des Einfamilienhauses in Bottenwil wurde aufgrund des «Velux Sunlighthouses», dem ersten CO2-neutralen Haus in Österreich, auf den Architekten Juri Troy aufmerksam. Begeistert von dessen Arbeit und Architekturverständnis, beauftragte er den österreichischen Architekten direkt mit dem Bau seines eigenen Hauses. Bei der Planung des Hauses galt es, einige Vorschriften zu beachten. Das sehr steile Gelände durfte nicht verändert werden und der Zugang zur Straße musste gewährleistet bleiben. Auch in Sachen Form des künftigen Wohngebäudes gab es einige Bauvorgaben. Zudem spielte für den Bauherrn wie auch für den Architekten Tageslicht von Beginn an eine zentrale Rolle. Daher entschieden sie sich für ein Gebäude mit Satteldach, das sich auf jeder Ebene zur Landschaft hin öffnet und von mehreren Seiten Tageslicht einfängt. So ist ein dreistöckiges Einfamilienhaus entstanden, mit Zugang und Garageneinfahrt direkt von der Straße aus. Von dort gelangt man über eine lange Treppe bis in den mittleren Stock, in dem sich der Wohnbereich inklusive Terrasse befindet. Der unterste Stock ist teilweise in den Hang eingegraben. Kontrast aus Beton und Holz Bereits bei der Garageneinfahrt sind zwei zentrale Baustoffe erkennbar, die sich auch im Inneren des Hauses wiederfinden – Beton und Tannenholz. Dabei sorgt das Grau des unbehandelten Betons für einen wohltuenden Kontrast zur warmen Ausstrahlung des Holzes. Das Dachgeschoss mit einem offenen Arbeitsbereich, Schlafzimmer, Gästezimmer und Bad mit Sauna scheint praktisch aus einem einzigen Stück Holz gefertigt und wird durch das Tageslicht richtig zum Strahlen gebracht. Auch der Wohnbereich und die Küchen werden dank einer großen Fensterfront und großen verglasten Balkontüren mit viel Tageslicht durchflutet. Die Einrichtung ist grundsätzlich bescheiden und einfach, während ausgewählte Designerstücke die Räume effektvoll aufwerten. Einige der Inneneinrichtungsgegenstände wie etwa das Sideboard im Arbeitsbereich, der Kamin, das Bett und die Nachttische stammen wie der Architekt Juri Troy aus dem österreichischen Vorarlberg. Hanglage mit viel Tageslicht Mit einer Mischung aus Beton und Holz sticht das Einfamilienhaus im beschaulichen 800 Seelen-Dorf Bottenwil im Schweizer Kanton Aargau heraus. Das vom österreichischen Architekten Juri Troy entworfene Haus beeindruckt einerseits mit einer besonderen Lösung der herausfordernden Hanglage. Andererseits werden Velux Dachfenster geschickt zur natürlichen Belüftung und Belichtung genutzt und tragen so zur guten Energiebilanz des Gebäudes bei. Wie bei vorherigen Projekten war es Jury Troy auch in Bottenwil ein Anliegen, mit heimischen, nachwachsenden Rohstoffen zu arbeiten. Durch die Holzriegelbauweise konnte der Holzbedarf minimiert werden. Als Dämmstoff wurde das Recyclingprodukt Zellulose verwendet. Das Gebäude ist zudem mit einer Wärmepumpe mit Tiefenbohrung und einer kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmetauscher ausgestattet. Dank der kompakten Gebäudeform und der guten Dämmwerte, erreicht das Wohnhaus den Schweizer Minergie-P Standard. Die Dachfenster aus Kiefernholz sorgen nicht nur für viel Tageslicht und Frischluft, sondern weisen auch einen niedrigen U-Wert von 0,8 auf. Gemeinsam mit der natürlichen Belüftung und der ausgeklügelten Bauweise trägt dieser zu einer guten Klimabilanz des Einfamilienhauses in Bottenwil bei. Viel Tageslicht und Frischluft Die vier nach Norden und die zwei nach Süden ausgerichteten elektrisch betriebenen Velux Dachfenster lassen viel Tageslicht und frische Luft in die Räume. Im oberen Stock liegen Schlaf- und Gästezimmer direkt nebeneinander. Um beide Räume optimal mit Tageslicht zu versorgen, entschied sich der Architekt für einen cleveren Trick. Auf der Nordseite belichten zwei Dachfenster der Vierer-Kombination das Schlafzimmer, während zwei Schächte das Licht der beiden anderen in das Gästezimmer auf der anderen, südlichen Dachseite leiten. Die tiefen Schächte ermöglichen das gezielte Leiten des Lichts bis tief ins Innere des Gebäudes. Durch ein zusätzliches Fenster in der Fassade hat man vom Schlafzimmer aus einen tollen Ausblick in die Landschaft. Die Dachfenster ermöglichen einen wesentlich höheren Lichteinfall, lassen das gleichmäßige Nordlicht bis ins Gästezimmer dringen und sorgen so für eine diffuse Belichtung. Eine ähnliche Konstruktion mit Dachfenstern und zusätzlichen Lichtschächten hatte Juri Troy bereits im Sunlighthouse in Österreich realisiert, wo die Schächte eine natürliche Belichtung über den gesamten Tagesverlauf ermöglichen. Eine gute Energiebilanz Die Dachfenster sind zudem entscheidend für die natürliche Klimatisierung. “Es genügt, sie zusammen mit den Terrassentüren auf der unteren Ebene zu öffnen, damit die warme, verbrauchte Luft nach oben strömt. Das ist der gute alte Kamineffekt”, erklärt der Architekt Juri Troy. Da ein Teil des Hauses unter der Erde liegt, heizt sich dieser an heißen Sommertagen nicht so stark auf, so dass beim Lüften die kalte Luft aus diesem unteren Bereich in die oberen Stockwerke strömt. So wird das Einfamilienhaus in der warmen Jahreszeit natürlich klimatisiert. Erst wenn die Außentemperaturen unter 14 Grad sinken, kommt für exzellente Energieeffizienz-Standards ein mechanischer Frischluftaustausch mit Wärmerückgewinnung zum Einsatz. BELICHTUNG Sowohl Lichtkuppeln als auch Lichtbänder lassen sich um das HDS-Schutzsystemerweitern. Dies gewährleistet nicht nur effizienten Sonnenschutz, sondern sichert das Oberlicht zusätzlich gegen Schäden durch Hagel und dient gleichzeitig als Durchsturzsicherung. Damit sorgt es für mehr Sicherheit für auf dem Dach arbeitende Personen. Das rautenförmige, verzinkte Stahlblech erfüllt die primäre Anforderung der Arbeitsschutzrichtlinie ASR A2.1 und minimiert den Hitzestau sowie die direkte Sonneneinstrahlung im Gebäude. Das Flachdachfenster kann durch einen innen liegenden Blendschutz als Plissee ergänzt werden, der sowohl manuell als auch elektrisch betätigt werden kann. Zusätzlich kann eine neutrale zwei oder dreifach Sonnenschutzverglasungfür das hochwertige Oberlicht ausgewählt werden. Für Lichtbandsysteme bietet Kingspan Light + Air außerdem eine spezielle Sonnenschutzverglasung mit integrierten Aluminiumpartikeln. Diese reflektieren die Wärmeenergie außenseitig und reduzieren so den Wärmeenergieeintrag. Bestens für Starkregen gewappnet Neben Hitzewellen und störender Sonneneinstrahlung stellt heftiger Starkregen eine immer größer werdende Herausforderung im Sommer dar. Die Produktpalette der Kingspan ESSMANN Dachentwässerung beinhaltet alle erforderlichen Komponenten eines Systems für den homogenen oder bauseitigen Dachbahnanschluss. Sie reicht vom Classic Gully über Schraubflansch- oder Sanierungsvarianten bis hin zu Speiern und Überläufen. Der bewährte Kingspan ESSMANN Sanierungs-Gully 2ist für die Montage in ein bestehendes Abwassersystem konzipiert, sodass er z. B. auch in ein Fremdfabrikat eingebracht werden kann. Derweil besteht der Sanierungsgully aus einem senkrechten Grundkörper, der mit beiliegender Lippendichtung in den vorhandenen Altgully eingeschoben wird. Der Gully Sicherheitsflansch mit Bitumen beinhaltet einen Bitumen-Dachbahnanschluss, der zusätzlich mit einem Sicherheitsflansch geschützt ist, welcher bereits vormontiert ausgeliefert wird. Ergänzendes Zubehör, z. B. Kiesfänge sowie die einfache Montage sind ebenso erhältlich wie Entwässerungslösungen für Gründächer. Bestens gerüstet für Sommerunwetter und Hitze fernbedienung erhältlich. Die Montage ist kabellos ohne externe Stromversorgung möglich und damit denkbar unkompliziert. Hitzewellen, Starkregen, Hagel und gleißendes Sonnenlicht. Der Sommer zeigt sich in jedem Jahr zunehmend von seiner ungemütlichen Seite. Die Folgen dessen machen Menschen und Gebäuden immer mehr zu schaffen, insbesondere Flachdächer und ihre Aufbauten sind davon betroffen. Um sowohl Beschäftigte als auch die Bauten selbst vor den Unannehmlichkeiten der Wetterkapriolen zu bewahren, bietet Kingspan Light + Air ein umfassendes Sortiment an Hitze-, Hagel- und Blendschutz sowie Dachentwässerungslösungen an. Die entsprechenden Komponenten sind für verschiedenste Oberlichter des Herstellers erhältlich. So z. B. für das Flachdachfenster, das sich als echtes Allround-Talent für erhöhte Anforderungen und Komfort im Verwaltungsbau, privaten Wohnbau sowie in öffentlichen Gebäuden und im Industriebau etabliert hat. Neben zahlreichen innovativen und nützlichen Features wurde es u. a. um einen praktischen Rollladen mit 24 V Antrieb ergänzt. Dieser spendet nicht nur wichtigen Schatten gegen Hitzebildung und für mehr Sichtschutz. Das außen liegende Element ist zudem wahlweise mit integriertem Solarmodul inklusive FunkVerschattungsoptionen für alle Tageslichtspender Kingspan Light + Air präsentiert neben dem Rollladen außerdem viele andere Möglichkeiten für optimalen Sonnenschutz. Für Lichtkuppeln steht beispielsweise die Verdunkelungs- und Verschattungsanlage EVAzur Verfügung. Sie bietet verschiedene Stoffvarianten für effektiven Wärmeschutz bei hohen Außentemperaturen sowie Blendschutz bei starkem Lichteinfall. Zudem ist sie bequem per Fernbedienung ansteuerbar. Oberlichter und Dachentwässerung
NEWS DACH 2/24 Kein Sanierungsauftrag ohne Angebot, und kein Angebot ohne Dachaufmaß vor Ort. Doch das kostet erstmal viel Zeit. Oder? Nein, denn dank des neuen Service aus dem Hause BMI kann auf Dachbegehung und das Zählen der Dachziegel, den Laser oder die Abmessung mit Zollstock verzichtet werden. PlanMaster ermöglicht eine digitale Vermessung von Steilund Flachdächern, ohne dass ein physischer Vor-Ort-Termin notwendig ist. Innerhalb von nur 48 Stunden erhalten Nutzer einen umfassenden Dachaufmaßreport, der Zeit und Kosten spart. Durch den Einsatz modernster Technologie bietet PlanMaster eine schnelle, präzise und bequeme Lösung für Dachhandwerker und Planer. Alle Fachkräfte sind auf den Baustellen beschäftigt, aber neue Aufträge für die Zukunft müssen rein. Die Angebotserstellung macht schon genug Arbeit, da muss man nicht noch Zeit, Mühe und Nerven für das Aufmaß investieren. Denn das kommt digital ins Haus und zwar ganz einfach: Online bestellen, jederzeit und überall, und BMI macht den Rest. Nach spätestens 48 Stunden steht der Dachreport mit allen relevanten Daten im ServicePorDamit die Solaranlagen langfristig ihre Aufgabe erfüllen, ist eine fachgerechte Installation durch sichere Produkte unverzichtbar. Das wissen Dachhandwerker besser als jeder andere und setzen deshalb beim Kampf gegen den Klimawandel auf einen Partner, der mit 25 Jahren Solar Know-how und 70 Jahren Dacherfahrung bewährte Lösungen aus einem Guss bietet: Mit der Modulstütze bietet Braas eine sichere und fachregelkonforme Lösung zur einfachen und zuverlässigen Montage von Photovoltaikmodulen und Solarthermiekollektoren, die höchsten Ansprüchen gerecht wird. Solarmodule sind die wichtigste Komponente am Solardach. Doch durch unsachgemäße oder nicht fachgerechte Installation von Solarsystemen können teure Schäden am Dach entstehen. Zur technisch sicheren und fachgerechten Montage von Aufdach-Solaranlagen setzen Dachprofis deshalb bevorzugt auf die Modulstützen von Braas. Stabil bei jedem Wetter Die zertifizierte Modulstütze von Braas besteht aus einer modellabhängigen Grundpfanne aus Aluminium Druckguss mit integriertem Bügel zur Befestigung des PVSchienensystems. Sie lässt sich für fast alle Dachpfannen einsetzen und fügt sich optisch harmonisch in die Dachdeckung ein, da sie in allen Farben erhältlich ist, die perfekt auf die jeweiligen Dachpfannen abgestimmt sind. Sie sorgt dabei vor allem für die sichere Anbindung der Photovoltaikmodule oder Solarthermiekollektoren ans Dach und sichert das Dach vor Bruch und Undichtigkeit. Die Modulstütze überzeugt durch eine Reihe von Produktvorteilen. Sie • sichert die Lastübertragung in die Unterkonstruktion und bietet Windsogsicherheit • besteht aus langlebigem, witterungsbeständigem Aluminium • hat eine dauerhaft witterungsbeständige Pulverbeschichtung • ist in Form und Farbe auf die Dacheindeckung abgestimmt • passt für alle Braas Dachpfannen (außer Saphir und Smaragd) • eignet sich für Photovoltaik- ebenso wie für Solarthermie-Aufdachanlagen • macht die Bearbeitung der Dachpfannen, z.B. händisches Ausflexen, überflüssig • bietet hohe, im Windkanal getestet Regen- sicherheit (anders als Universalhaken) • verfügt über eine Europäische Technische Zulassung (ETA-16/0087). Solardächer decken ohne Haken tal zum Download bereit. Dieser umfasst alle Dachmaße, aufgeschlüsselt nach den wichtigsten Dachelementen, markierte Dachpläne mit den genauen Längen aller Ränder, Firste, Kehlen und anderer besonderer Merkmale sowie die Flächenmaße der flachen und geneigten Dächer, Zuschläge für Verschnitt inklusive. Für nur 89 € zzgl. USt. pro Standard-Report. Noch nie war Dachvermessung so einfach. Arbeitszeit und Kosten sparen mit BMI: Dächer einfach digital vermessen lassen 6 Geitner Architekten aus Düsseldorf setzen mit einem monochromen Einfamilienhaus in Ratingen (NRW) ein architektonisches Statement. Mit circa 360 Quadratmetern Wohnfläche überzeugt die Villa mit einer zeitgemäßen Bauweise und der Verwendung bronzener PREFA Aluminiumrauten, präzise umgesetzt durch die Experten von Benker & Wessendorf Bedachungen. Das Bauvolumen orientiert sich an den Nachbarbauten gemäß Paragraf 34, mit Proportionen, die an den Villentypus angelehnt sind. Die Architekten schufen eine reduzierte Architektursprache mit dekorfreien Faschen und einem vorgezogenen Eingangsportal. PREFA Rauten in Bronze akzentuieren Portal und Dach, schaffen interessante Fokuspunkte und verleihen der glatten Fassade eine einzigartige Ästhetik. Nachhaltige Verkleidung und Dämmung Den Bauherren war eine moderne und ökologisch vertretbare Bauweise wichtig. Das Haus ist ein diffusionsoffener Holzrahmenbau, der außen mit Holzfaserdämmplatten verkleidet und mit Putz versehen ist. Eine geflockte Zellulosedämmung sorgt für optimale Isolierung und ökologische Nachhaltigkeit. Geitner Architekten realisierten klar definierte funktionale Ebenen im Inneren des Hauses. Das Dachgeschoss ist für die Eltern und der erste Stock für die vier Kinder gestaltet. Das großzügige Erdgeschoss sowie die Terrasse bieten der Familie viel Raum für ihren Alltag. Die Architekten ordneten die Flächen so an, dass sie zum Garten hin orientiert und über Schiebetüren erweiterbar sind. Ästhetik im Detail mit der PREFA Raute „Wir haben angelehnt an die PREFA Rauten die passende Farbe und Wirkung der Putzfassade ausgesucht“, so Leona und Andreas Geitner. Auf dem 120 m2 großen Dach kamen bronzene Aluminiumrauten 29 × 29 ohne Sicke als Neues Highlight mit PREFA Aluminium im Villenviertel von Ratingen Im schweizerischen Winterthur im Kanton Zürich wurde eine Wohnanlage mit 109 Wohnungen und rund 1.500 m2 Gewerbefläche realisiert. Um die von einer nahegelegenen Mühle inspirierte vorgehängte hinterlüftete Holz-Fassade gleichzeitig nachhaltig und schnell zu realisieren, wurde die Schalung mit der REISSER Distanzschraube RDS befestigt. Die Holzschalung setzt in Anlehnung an die benachbarte Sägerei auf eine vertikal verbaute Fichtenholzschalung, die in den Vor- und Rücksprüngen abwechselnd hell und dunkel gestaltet und mit hellen Fenstern kombiniert ist. Um sie nachhaltig und dabei so schnell wie möglich zu montieren, arbeitete das Holzbauunternehmen zur Befestigung mit der REISSER Distanzschraube RDS aus A4 Edelstahl. Der brandschutzkonforme Werkstoff ist für unsichtbare und nicht mehr zugängliche Verschraubungen von vorgehängten hinterlüfteten Fassaden gefordert. Die in der Schweiz seit 25 Jahren bewährte, in Deutschland jedoch noch relativ unbekannte Distanzschraube ist im Gegensatz zu herkömmlichen Schrauben für die Montage von vorgehängten hinterlüfteten Fassaden zudem mit zwei unterschiedlichen Gewinden an Kopf und Spitze ausgestattet. Das Kopfgewinde hält das zu fixierende Profil (Holz oder Aluminium) auf Distanz. Das Dübelgewinde dient der Befestigung im Untergrund mittels Kunststoff-Rahmendübel zur Lastabtragung auf Zug und Druck. So ermöglicht die Schraubenkonstruktion das Nivellieren und Verschrauben großer Fassadenflächen in hoher Geschwindigkeit – eine Anforderung, die auch bei der Wohnanlage an der Reismühle die Wahl des Befestigungsmittels maßgeblich beeinflusste. Wirtschaftliche Montage Da das Montagesystem mit der REISSER Distanzschraube RDS aufgrund der so genannten „1-2-Mann-Montage“ grundsätzlich einen schnellen Montageablauf ermöglicht, ließ sich die Gebäudehülle – je nach Fassadenwand – mit nur einem Monteur oder maximal zwei Monteuren zügig ausführen. Dabei brachte ein Monteur die Fassadendämmung zunächst vollflächig an, steckte Kopfgewinde Anschlagring für die Setztiefe Dübelhülse für Mauerwerk und Beton Dübelgewinde Tiefer Innensechskant Anzeigehilfe für den korrekten Schraubensitz Fassadenbefestigung: Distanzschraube für die hinterlüftete Holzschalung Sonderlösung zum Einsatz. Für das Portal wählten die Architekten bewusst die kleinere Produktvariante im Format 20 × 20, damit das Material auch über die Kanten des Portals nahtlos verläuft. Benker & Wessendorf Bedachungen war für die millimetergenaue Montage der Rauten verantwortlich. Die Integration von Dachrinne, Quadratrohr und Attikablechen erfolgte ebenfalls mit dem Material von PREFA und sorgt für eine harmonische Ton-in-Ton-Optik der Oberflächen. ober- und unterhalb der Dämmung entsprechende Hilfswinkel ein und befestigte die Unterkonstruktion für die Außenhaut mit der für alle handelsüblichen Dämmstoffe und Profile geeigneten REISSER Distanzschraube RDS zunächst provisorisch. Auf dieser Unterkonstruktion wurde nun die Schalung befestigt und mit einem Laser exakt ausgerichtet. Die durchgehende Festverschraubung erfolgte erst ganz zum Schluss. Da der Dämmstoff für die Verschraubungen nicht ausgeschnitten werden muss, entfallen Arbeitsschritte. Dies wirkt Konstruktionsfehlern entgegen und führt zu erheblicher Zeit- und Materialersparnis.
NEWS DACH 2/24 8 Balkone benötigen leistungsfähige und attraktive Entwässerungslösungen. Angesichts der Vielfalt von Balkonkonstruktionen erfordert dies bedarfsgerechte Entwässerungstechnik. Die Entwässerungssysteme von Loro bieten für alle Arten von Balkonen technisch und optisch hochwertige Ablaufsysteme. Ein Praxisbeispiel aus Bad Gandersheim zeigt, wie gut dies in eine attraktive Balkonkonstruktion integriert werden kann. Auskragende Platte im Altbau, vorgeständerte Bauweise in der Sanierung, Plattenbelag oder fugenlose Bodenkonstruktion: Balkon ist nicht gleich Balkon und so ist auch nicht jeder Balkonablauf überall einsetzbar. Der Entwässerungsspezialist Loro (Bad Gandersheim) hat für alle gängigen Konstruktionen die passenden Entwässerungslösungen im Programm, unter anderem mit ästhetischen Rohrin-Rohr-Systemen, die über mehrere Etagen mit einem einzigen Strang entwässern. Generell setzt der Hersteller dabei auf den Werkstoff feuerverzinkter Stahl: Als dauerhafter und vollständig recyclebarer Baustoff ist dies ein besonders nachhaltiger und umweltfreundlicher Werkstoff. Beispielhafte Lösungen Auf Balkonen mit Flüssigkunststoff als obere Abdichtungslage hat sich die Serie GF bewährt – robuste Abläufe mit einer zusätzlichen Innenbeschichtung. Der umlaufende Klebeflansch schließt direkt an die Kunststoff-Abdichtung an, die durch den verzinkten Anschlussflansch eine sichere und dauerhafte Verbindung mit der Flüssigkunststoffabdichtung gewährleistet. Durch die Vielzahl an Siebeinheiten können die jeweiligen Aufbauten unkompliziert erstellt werden. So bietet das System besonders für Sanierungen die nötige Flexibilität. Speziell für die Entwässerung von Balkonen aus Betonfertigteilen aus wasserundurchlässigem Beton hat Loro die Abläufe der Serien I und IV entwickelt. Mit dem breiten Sortiment an Formstücken bieten beide Serien hohe Variabilität und somit Lösungen für unterschiedliche Balkonaufbauten. Die Serie IV eignet sich mit Glocke ohne Haltenocken für den direkten Einbau in Balkone aus wasserundurchlässigem Beton in Platten von 95 bis 220 mm Dicke. Mit dem flexibel positionierbaren Aufnahmering bleibt der Einschub-Winkel für das von oben kommende Rohr bei der bauseitigen Montage frei wählbar. Dadurch ist ein sicherer Ablauf über mehrere Geschosse stets einfach realisierbar. Entwässerung für jeden Balkon Ein Musterbeispiel für vorbildlich gelöste Balkonentwässerung steht in Bad Gandersheim: Das neue Kurpark-Quartier. Das ehemalige „Hotel Bartels“ ist nach seinem Umbau der Zentralbau am Kurpark. Neben der Nutzung als Hotel und Boardinghaus erweitert ein Trakt mit attraktiven Wohnungen den Bau. In diesem Bewusstsein war auch die Gebäudeästhetik bedeutsam – einschließlich der Balkone. Optisch bestechen die stabilen Anbauten aus Stahl und die Glasbrüstung mit stählernem Geländer. Hier passen die Fallleitungen perfekt ins Bild. Die Balkonentwässerung überzeugt nicht nur technisch, sondern auch optisch. Die Fallrohre gliedern den Baukörper und tragen zur anspruchsvollen Architektur des Gebäudes bei, ohne selbst in den Vordergrund zu treten. Bei diesem Projekt zeigt Loro auch seine Kompetenz in der Flachdach-Entwässerung: Die Anlage ist mit normgerechten (DIN 1986-100) Systemen des Herstellers für Haupt- und Notentwässerung ausgerüstet, der Loro-Service unterstützte das Planerteam bei der Berechnung und Auslegung der gesamten Anlage unter Berücksichtigung der ortsüblichen Regenspende, Abflussbeiwert, Höhen, Längen und Flächen. Auch die Serie I mit senkrechtem oder mit seitlichem Ablauf ist für den Einbau im Betonwerk optimiert: Die Balkonplatte kommt dann mit einbetoniertem Grundkörper zur Baustelle. Dort sind dann nur noch die Siebe einzusetzen und die Fallrohre können durch den Ablauf ohne zusätzliche Langmuffe problemlos montiert werden. In der senkrechten Ausführung lässt die integrierte Glocke die Steckmuffe verschwinden und ist als Einzel- oder Direktablauf lieferbar. Die Serie I gibt es in der senkrechten Version in DN 50, 70 und 100. Praxisbeispiel Balkonentwässerung Bild links: Serie GF für Balkone mit FlüssigkunststoffAbdichtung. Bild unten: Serie I und IV für Balkone mit Betonplatten. Das HERTALAN Abdichtungssystem vereint eine Reihe von stofflichen und verlegetechnischen Vorteilen. Gearbeitet wird hier mit großformatigen Planen bis zu einer Größe von 1.000 m². HERTALAN EASY COVER EPDM-Planen sind dauerelastisch in einem sehr breiten Temperaturbereich und daher äußerst witterungs- bzw. alterungsbeständig. Bei fachgerechtem Einbau sind Nutzungsdauern von mehreren Jahrzehnten sichergestellt. Das unabhängige Prüfinstitut Süddeutsches Kunststoff-Zentrum (SKZ) bescheinigt HERTALAN EPDM eine Gebrauchsdauer von über 50 Jahren. Die Planen können im Werk passgenau wie ein Maßanzug für das individuelle Bauvorhaben vorkonfektioniert werden. Sie entstehen durch Vulkanisation im Hot-Bonding-Verfahren, also unter definierten, gleichbleibenden Bedingungen. Auf der Baustelle sind nur noch maximal fünf Prozent manuelle Nahtfügungen erforderlich – das bedeutet große Zeitersparnis und zusätzliche Sicherheit. Die einlagige Verlegung kommt ohne Bitumenkocher oder Einsatz einer offenen Flamme aus – das bedeutet gleichzeitig mehr Sicherheit für den Verarbeiter. Alle Planenverbindungen werden vorrangig mit separaten, mittels Heißluft aufschweißbaren Abdeckbändern hergestellt. Direktsanierung auf PVC-Altabdichtungen Mit dem CARLISLE Induktionssystem werden die HERTALAN EPDM-Planen mechanisch per Induktionsverschweißung auf der PVC-Altabdichtung befestigt und das ohne Durchdringung der Dachhaut. Zunächst werden speziell beschichtete Halteteller nach den Vorgaben der erstellten Windlastberechnung durch die Altabdichtung im Untergrund befestigt. Ein zusätzlicher Pluspunkt, denn dadurch wird der komplette bisherige Dachaufbau nachträglich noch einmal befestigt. Durch diese sogenannte Feldbefestigung wird die Windlast im Gegensatz zur traditionellen Saumbefestigung gleichmäßig auf die Plane verteilt. Hierdurch wird die asymmetrische Krafteinwirkung auf Teller und Naht verhindert und damit das unerwünschte Flattern der Abdichtung vermieden. Die Halteteller werden mit korrosionsbeständigen Schrauben aus Edelstahl befestigt, um einen langfristig schädlichen Einfluss von eingeschlossener Restfeuchte zu vermeiden. Bei direkter Befestigung auf harten Untergründen ohne zusätzliche Wärmedämmung, wie Beton, Porenbeton oder Holz, besteht das Befestigungssystem aus der passenden Schraube und dem speziellen, für das Induktionsverfahren zugelassenen Halteteller. Enthält der Schichtenaufbau eine Wärmedämmung, wird zusätzlich eine Tülle aus Kunststoff integriert. Dadurch wird die Schraubenlänge reduziert und es wird auch die Durchtrittsicherheit gewährleistet, so dass die Dachbahn nicht zerstört werden kann. Durch die Kombination verschiedener Schrauben und Tüllen lassen sich Längen bis zu 440 mm abbilden. Eine patentrechtlich geschützte Besonderheit bildet eine Schmelzsicherung am unteren Ende der Kunststofftülle. Beim Eindrehen der Schraube wird die Schmelzsicherung plastisch verformt und bildet dadurch eine Unterlagsscheibe. Die auftretende Reibungswärme wird somit absorbiert. Bestimmte Untergründe, wie z.B. Poren- oder Bimsbeton, garantieren keine ausreichende Festigkeit. Hier sind durch Auszugsversuche die Bemessungslasten der Befestiger gesondert zu bestimmen. Die Verarbeitung der Schraubensysteme erfolgt mit Setzautomaten sowie Handsetzgeräten. Nach Befestigung der Halteteller werden die Plane bzw. Teilplanen auf der Dachfläche ausgebreitet und das Induktionsgerät über den Befestigungstellern positioniert. Die Aktivierungszeit für den Schweißvorgang mit den Haltetellern beträgt ca. 5 Sekunden. Abschließend werden die Schweißbereiche mit zum System gehörenden magnetischen Kühlstangen beschwert. Innerhalb von 45 weiteren Sekunden wird die Verbindung der Plane mit den Haltetellern dauerhaft sicher gefestigt. Nachhaltigkeit neu gedacht Die Besonderheit bei der mechanischen Befestigung der EPDM-Planen im Induktionsschweißverfahren: Mittels umgekehrter Induktion ist es auch möglich, die Planen wieder von den Haltetellern zu lösen. Die Planen werden hierbei nicht beschädigt und können bedenkenlos wiederverwendet werden. Lediglich die Halteteller sind für eine erneute Verlegung zu ersetzen. Diese Rückbaumöglichkeit bietet sich beispielsweise im Falle einer nachträglich geplanFlachdachsanierung auf der Altabdichtung Die Komplettsanierung eines Flachdaches ist üblicherweise sehr zeit- und kostenintensiv, denn die Altabdichtung muss in der Regel komplett demontiert und als Sondermüll entsorgt werden. Der EPDM-Spezialist CARLISLE CM Europe hat ein spezielles System entwickelt, mit dem eine Direktsanierung sogar auf PVC-Altabdichtungen möglich ist. ten Dachaufstockung an. Am Ende der Gebrauchsdauer der Planen können diese sortenrein recycelt und dem Produktionskreislauf wieder zugeführt werden, indem das EPDM devulkanisiert und der Rohstoff dem Produktionskreislauf wieder zugeführt wird. Das zirkuläre HERTALAN Abdichtungssystem wurde vom Cradle to Cradle Product Innovations Institute mit dem Cradle to CradleTM Bronze-Zertifikat mit Silberstreifen zertifiziert und zudem als außergewöhnlich innovative Lösung, die perfekt zum Ansatz der Kreislaufwirtschaft passt, mit dem renommierten niederländischen Nachhaltigkeitspreis „Rethink Awards 2023“ in der Kategorie „Nachwachsende Rohstoffe“ ausgezeichnet. Mit EPDM-Planen 9
Wer den Bauherrn Florian Bäßler in seinem neuen Zuhause im sächsischen Plauen besucht, kann leicht alpine „Gefühle“ bekommen. Das liegt zum einen an der recht exponierten Hanglage des Grundstücks, zum anderen an Bauweise und Baumaterialien des dreigeschossigen Gebäudes. „Ich bin ein absoluter Berg-Fan und so oft es geht in den Alpen unterwegs. Und die Architektur der dort verbreiteten Chalets hat mich schon immer begeistert“, so der Eigenheimbesitzer. Leistungsstarker Holzbau Das rund 100 m2 große Kellergeschoss entstand als einziges Bauteil in Massivbauweise: Auf die gegossene Bodenplatte wurden Wände in Stahlbeton errichtet und mit 100 mm starken Styrodur 3035 Hartschaumplatten gedämmt. Von da an ging es komplett in Holzbauweise weiter. Für die Herstellung und Montage der Außenwände vertraute Florian Bäßler auf die Profis der nahegelegenen Zimmerei Wolf in Mylau. „Wir haben in Summe etwas mehr als 200 m2 Außenwände errichtet“, erläutert Udo Pürzel, Geschäftsführer der Zimmerei Wolf. „Die Basis der tragenden Wände bildet 160 mm starkes Brettsperrholz und eine vorgehängte, hinterlüftete Fassadenbekleidung auf einer Holz-Unterkonstruktion inklusive einer 160 mm dicken Dämmung mit Kontur FSP 1032 Fassadendämmplatten von ISOVER. Die vlieskaschierten Glaswolleplatten waren zum einen sehr einfach zu verarbeiten und zum anderen mit ihrer niedrigen Wärmeleitfähigkeit von 0,032 W/(m·K) für das geplante Energiekonzept von entscheidender Bedeutung.“ Nach der Montage von 40 mm starken Holzlatten, durch die die entsprechende Hinterlüftungsebene sichergestellt wurde, und der vollflächigen Verlegung einer diffusionsoffenen Fassadenbahn erfolgte die Fassadenbekleidung mit Rhombusleisten aus sibirischer Lärche. Eine Ausnahme bildeten die Außenwandbereiche im Erdgeschoss und der innenliegenden Loggia. Deren Bekleidung erfolgte in Eigenleistung, weshalb der Bauherr nach einer gleichermaßen schnellen wie einfachen Lösung suchte. Diese fand er in der vliesarmierten SpeSPEZIAL NEWS DACH zialgipsplatte Rigips Glasroc X von RIGIPS. Die feuchteresistente Platte eignet sich für die Bekleidung speziell von Außenwänden in Holzbauweise und bietet dabei mehrere Vorteile. „Das vergleichsweise geringe Gewicht der Platten erleichtert das Arbeiten im wahrsten Sinne des Wortes, zumal wir die Ausführung als raumhohe, sprich drei Meter hohe Platten gewählt haben. Darüber hinaus konnten die Platten wie reguläre Hartgipsplatten durch einfaches Ritzen mit einem normalen Klingenmesser und anschließendem sauberen Brechen zugeschnitten werden. Es musste also nicht erst alles aufwändig mit Tauchsäge und Führungsschiene geschnitten werden, was für einen schnellen Baufortschritt sorgte. Auch die Montage auf der Unterdeckbahn und der Traglattung erfolgte in wenigen Arbeitsschritten“, so Florian Bäßler. Ein weiterer Vorteil von Rigips Glasroc X: Die Platten bieten einen sofort wirksamen Witterungsschutz ohne Trocknungszeiten – sind also nahezu wetterunabhängig zu verarbeiten – und sind zudem direkt verputzbar. Weiter nächste Seite: Der Dachaufbau Im sächsischen Plauen ist ein Einfamilienhaus im Alpen-Chalet-Stil in innovativer Holzbauweise mit einem nahezu autarken Energiekonzept und viel Wohlfühlatmosphäre entstanden. Die alpine Anmutung passt zur Hanglage des Grundstücks. Viel Wert wurde auf effiziente Dämmung gelegt. Das Gebäude entspricht KfW-55-Anforderungen. DÄMMSTOFFE Alpenflair in Sachsen 10 Den ersten Platz verlieh die Jury in Abstimmung mit dem Online-Voting an Dannien Roller Architekten + Partner aus Tübingen. Die Architektinnen und Architekten haben ein spätklassizistisches Wohn- und Geschäftshaus am Rande der Tübinger Altstadt umgebaut und durch einen eingeschossigen Anbau als eigenen Bürositz erweitert. Charakteristisch ist die schräg abfallende, dabei dreifach terrassierte Dachlandschaft, die sich sensibel in die Hanglage des Grundstücks oberhalb der mittelalterlichen Stadtmauer einfügt und damit ganz selbstverständlich Bestandteil der vorgegebenen Topografie wird. Im Zusammenspiel wurde eine respektvolle Einbindung in das historische Stadtgefüge oberhalb der mittelalterlichen Stadtmauer erreicht, die Alt und Neu harmonisch zusammenfügt. Das begrünte Flachdach schafft dabei einen willkommenen Lebensraum für Vögel und Insekten und ermöglicht so deutlich mehr Biodiversität. Hinzu kommt, dass die Flachdachfläche von den angrenzenden Altbauten aus einsehbar ist. Die Begrünung bietet deshalb auch für Anwohnerinnen und Anwohner eine deutliche Aufwertung des Standortes und wird ihrer Rolle als fünfte Fassade gerecht. Der Entwurf zeigt damit exemplarisch auf, wie sich innerstädtische Brachen intelligent nutzen lassen und welche Rolle begrünte Flachdächer dabei spielen können. Mit dem Flachdach Contest 2023 hat der vdd Industrieverband Dach- und Dichtungsbahnen e.V. zum mittlerweile dritten Mal nach den besten Flachdach-Gebäuden in ganz Deutschland gesucht. Platz 1 des Wettbewerbs geht an ein Tübinger Wohnund Geschäftsgebäude. Auf den Plätzen zwei und drei folgen der „Business & Beach Campus“ in Würzburg sowie die Wohnanlage „Der kleine Prinz“ in München. Das beste Flachdach 2023 Bilder: Dietmar Strauß Den zweiten Platz beim Flachdach Contest 2023 belegt der nach Plänen der beiden Büros archicult GmbH – breunig architekten und Hofmann Keicher Ring Architekten fertiggestellte „Business & Beach Campus“ in Würzburg. Der Neubau für einen Druckereigroßhandel punktet insbesondere durch seine vielfältigen Flachdachnutzungen und ermöglicht so eine intelligente Nachverdichtung und Doppelnutzung einer innerstädtischen Fläche. Zentrales Element ist das auf dem Flachdach der Logistikhalle neu entstandene Parkdeck mit 62 Stellflächen, zusätzlich wurden drei Terrassen in Holzbauweise aufgeständert. Die drei „Inseln“ stehen als Sport- und Eventflächen zur Verfügung und bieten damit ein attraktives Arbeitsumfeld für die Beschäftigten. Die Flachdachflächen der Bürogebäude sind ergänzend als extensive Grünfläche gestaltet, die integrierte Photovoltaikanlage trägt zusätzlich zur Stromversorgung bei. Im Ergebnis wird eine vorbildhafte vertikale Stapelung der Funktionen Firmengelände, Parkflächen, Büroflächen, Freizeit sowie Begrünung und Energie erreicht. Die Auszeichnung „Top 3 beim Flachdach Contest 2023“ erhält das Büro dressler mayerhofer rössler architekten und stadtplaner für ihre Wohnanlage „Der kleine Prinz“ in München. Das auf dem Areal der ehemaligen Prinz-Eugen-Kaserne realisierte Wohnungsbauprojekt umfasst einen sechszeiligen Teppich mit 24 zwei- bis dreigeschossigen Atriumhäusern. In Richtung Süden schließen sich zwei viergeschossige Punkthäuser mit weiteren 15 Wohnungen an. Der hohe ökologische Anspruch der Holzbausiedlung wird durch die Begrünung der Flachdächer unterstrichen. Die Dachflächen der Punkthäuser stehen zusätzlich als gemeinsam nutzbare Urban-Gardening-Flächen zur Verfügung. Die Bewohnerinnen und Bewohner haben so die Möglichkeit, ihr eigenes Gemüse anzubauen. Generell bietet die Wohnanlage viele Gelegenheiten und Orte zum Austausch. Die Dachflächen schaffen in diesem Zusammenhang einen zusätzlichen Treffpunkt und fördern so das soziale Miteinander innerhalb der Gemeinschaft. Platz 2: Business & Beach in Würzburg Platz 3: Der kleine Prinz in München Platz 1: Terrassierte Dachlandschaft in Tübingen Der Wettbewerb bietet Architektinnen und Architekten sowie Inhabern von Architekturbüros die Möglichkeit, ihre besten Projekte einzureichen und auszeichnen zu lassen. Ganz gezielt soll damit das immense Potenzial von genutzten Flachdächern hervorgehoben werden, um die Klimaziele zu erreichen und die Lebensqualität zu verbessern. Aufgrund der deutlich gestiegenen Zahl an eingereichten Objekten war ergänzend zum vorherigen Online-Voting erstmals auch eine Fachjury berufen worden, um die Preisträger auszuloben. Zur Auswahl standen eine Vielzahl an spannenden Projekten aus unterschiedlichsten Bereichen, darunter Einfamilienhäuser, Wohnanlagen, Schulen, Kindergärten, Universitätsgebäude, Forschungsgebäude, Besucherzentren Gewerbehallen, Industriegebäude und Bürobauten, ein Behindertenwohnheim sowie ein Parkhaus. Weitere Informationen zu den TOP 12 Gewinnern des Flachdach Contest 2023 finden Sie hier: https://flachdach-contest.de/gewinner-fdc-23/ Startschuss für den Flachdach Contest 2024: Architektinnen und Architekten haben nun wieder die Chance, ihre gelungensten Flachdach-Projekte einzureichen und auszeichnen zu lassen. Die Einreichung ist kostenlos und in weniger als 3 Minuten erledigt: www.flachdach-contest.de. Bild Markus Dobmeier Bild: Stefan Schott Bild: Michael Stephan
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